Aufhäuser

Aufhäuser

Siegfried Aufhäuser (* 1. Mai 1884 in Augsburg; † 6. Dezember 1969 in Berlin) war ein deutscher Gewerkschaftsführer und Sozialdemokrat.

Inhaltsverzeichnis

Politischer Werdegang

Siegfried Aufhäuser wurde 1884 in Augsburg als Sohn eines Kaufmanns geboren und absolvierte eine kaufmännische Lehre. Bereits in der Zeit dieser Lehre organisierte der 1912 zum SPD-Mitglied gewordene Aufhäuser sich gewerkschaftlich und wurde so 1913 in die Geschäftsführung des „Bundes der technisch-industriellen Beamten“ berufen.

Aufhäuser arbeitete am Zusammenschluss der diversen sozialdemokratisch orientierten Angestelltenverbände seiner Zeit und gründete so 1915 die „Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände“. 1917 wurde er geschäftsführender Vorsitzender (von 1921 bis 1933 auch der hauptamtliche Leiter) der Nachfolgeorganisation „Allgemeiner freier Angestelltenbund“, die als Parallelorganisation des „Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes“ gelten kann. Die Vorsitzenden dieser beiden Verbände, Carl Legien und Siegfried Aufhäuser arbeiteten (z.B. in der Organisation von Streiks während des Kapp-Putschs) eng zusammen.

Nachdem er 1917 Mitglied der USPD geworden war, schloss er sich 1922 wie die Mehrheit der nach der Parteispaltung von 1920 verbliebenen Mitglieder erneut der SPD an. Von 1921 bis 1933 war er Mitglied des Reichstages und seit 1920 des vorläufigen Reichswirtschaftsrats.

Exil

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme flüchtete er nach einigen Verhaftungen über Saarbrücken nach Prag, arbeitete dort im Rahmen der SoPaDe und gilt innerhalb dieser Organisation als Anhänger des Volksfrontgedanken, also des Zusammenschluss mit den Sozialisten kommunistischer Prägung gegen Hitlerdeutschland. Innerhalb der SoPaDe war dieser Gedanke nicht mehrheitsfähig, 1935 wurde Aufhäuser zusammen mit Karl Böchel aus dem Vorstand ausgeschlossen und gründete gemeinsam mit diesem die Revolutionären Sozialisten Deutschlands (RSD). Im Dezember 1936 unterzeichnete er den Aufruf an das deutsche Volk des „Volksfrontausschusses“ in Paris, der als Lutetia-Kreis bekannt wurde. In Folge des Münchner Abkommens wich er nach Paris aus, um dann 1939 nach New York zu emigrieren. Dort arbeitete er als freier Schriftsteller und Journalist. Er war unter anderem Mitglied der sozialdemokratischen Exilorganisation German Labour Delegation. Im Mai 1944 war er an der Gründung des Council for a Democratic Germany (CDG) beteiligt.

Rückkehr

1951 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde von 1952 bis 1959 Vorsitzender des Landesverbandes der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft in Berlin.

Literatur

  • Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft - Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, Erster Band, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, S. 41, ISBN 3-598-30664-4
  • Günter Lange: Wie die Angestellten zu ihrem Recht kamen, in: VER.DI PUBLIK 04, April 2009, S. 17. ISSN 1610-7691

Weblinks


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