- Plesianthropus transvaalensis
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„Mrs. Ples“ (Alter etwa 2,6 bis 2,8 Millionen Jahre) ist die gängige Bezeichnung für den am vollständigsten erhaltenen Schädel eines Australopithecus africanus, der je gefunden wurde. Viele Fossilien dieser ausgestorbenen Art, die zu den unmittelbaren Vorfahren der Gattung Homo (Hominini) zählt und damit ein entfernter Verwandter des heutigen Menschen ist, wurden in der Gegend von Sterkfontein entdeckt, die 70 km südwestlich der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria liegt und deren Ausgrabungsstätten als „Cradle of Humankind“ auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO stehen.
„Mrs. Ples“ wurde von Dr. Robert Broom und John Robinson im April 1947 entdeckt. Die Katalognummer für den Fund ist STS 5.
Der Name „Mrs. Ples“ rührt von der wissenschaftlichen Bezeichnung Plesianthropus transvaalensis („Fast-Mensch von Transvaal“) her, die dem Schädel ursprünglich von Dr. Broom zugewiesen wurde.
Zu bemerken wäre, dass das Geschlecht des Schädels unbestimmt ist und dass „Mrs. Ples“ in Wirklichkeit „Mr. Ples“ sein könnte. Zudem wurde bei Röntgenuntersuchungen festgestellt, dass der Schädel von einem subadulten Exemplar stammen könnte, so dass man gegebenenfalls von „Miss Ples“ sprechen müsste.
Einige Experten vermuten, dass das Skelett mit der Katalognummer STS 14, das im gleichen Jahr in der gleichen Schicht und in unmittelbarer Nähe gefunden wurde, zu dem Schädel gehören könnte. Wenn diese Annahme stimmen sollte, würde das „Mrs. Ples“ zu einem südafrikanischen Pendant der berühmten „Lucy“ machen.
2004 wurde „Mrs. Ples“ in einer Fernsehshow auf Platz 95 auf der Rangliste der berühmtesten Südafrikaner gewählt.
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Donald C. Johanson, Blake Edgar, David Brill: Lucy und ihre Kinder. Spektrum Verlag, 2002, ISBN 978-3-8274-1670-4, S. 272.
- Ian Tattersall, Jeffrey H. Schwartz: Extinct Humans. Westview Press, Boulder CO 2000, ISBN 0-8133-3482-9, S. 65-66.
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