Pleyel Concerts 54

Pleyel Concerts 54
Gerry Mulligan – Pleyel Concerts 1954 (Volume 1 & Volume 2)
Veröffentlichung

1954

Label

Disques Vogue , Pacific, Blue Bird/BMG

Format(e)

LP, 2 CD

Genre(s)

Jazz

Besetzung
Chronik
The Original Quartet
(1952)
Pleyel Concerts 1954 (Volume 1 & Volume 2) Californian Concerts
(1954)

Pleyel Concert (auch als Paris Concert und als Pleyel Concerts 1954 veröffentlicht) ist ein Jazz-Album von Gerry Mulligan, aufgenommen bei fünf Konzerten im Pariser Salle Pleyel vom 1. bis 7. Juni 1954 im Rahmen des Troisième Salon du Jazz. Die Konzertmitschnitte wurden zunächst ausschnittsweise veröffentlicht auf Disques Vogue bzw. Pacific Records. 1993 erschienen zwei CDs Volume 1 und Volume 2 in vollständiger Form in der Vogue-Reihe American Jazz in Paris.

Inhaltsverzeichnis

Das Album

Sein pianoloses Quartett war die erste reguläre Formation im Modern Jazz ohne ein akkordisches Instrument wie Klavier oder Gitarre. Nach ersten Platten mit dem Trompeter Chet Baker 1952 und einem Gefängnisaufenthalt (wegen Drogenbesitzes) hatte der Baritonsaxophonist seine Band neu formiert; er spielte nun statt mit Baker mit dem Ventilposaunisten Bob Brookmeyer. Seine Titel „Walkin´ Shoes“ oder „Line for Lyons“ waren in dieser Zeit große Erfolge.[1]

Im Sommer 1954 trat das Gerry-Mulligan-Quartett mehrere Tage in Paris auf: Henri Renaud hatte ihn zu dem Festival Le Troisieme Salon du Jazz eingeladen, als er im Winter 1953/54 im Blue Note in Philadelphia spielte. Die Veranstaltung fand vom 1. bis 7. Juni 1954 statt; das Gerry-Mulligan-Quartett spielte insgesamt fünf Mal im Salle Pleyel. Das Quartett hatte eine äußerst strapaziöse Anreise nach Europa hinter sich; der Bandleader musste auf einer Bahre aus dem Flugzeug getragen und medizinisch versorgt werden. Das Quartett hatte zuvor aber noch die Möglichkeit, ein Konzert in der Schweiz zu spielen.[2]

Außer dem Mulligan-Quartett traten damals auch Thelonious Monk, Martial Solal, Don Byas, Michel de Villers, Mary Lou Williams, sowie die Orchester von Jack Diéval, Henri Renaud und Kurt Edelhagen auf. Vier der Mulligan-Auftritte wurden von Disques Vogues mitgeschnitten.

Bewertung des Albums

Teilweise wiederholen sich die Titel; jedoch spielte Mulligan - nach Einschätzung von Richard Cook und Brian Morton in der zweiten Auflage des Penguin Guide to Jazz - so subtil, dass man die verschiedenen Soli immer wieder hören könne. Besonders lustvoll spielten sie den Swing-Klassiker „Makin´ Whoopee“, ebenso Jimmy GiuffresFour Brothers“. Cook und Morton geben dem Album die zweithöchste Bewertung. Der Jazzkritiker Charles Delaunay schrieb damals: „Im Gegensatz zu vielen modernen Musikern, die mit gelangweilter Pose auftreten, was das Publikum angenehm überrascht über das Vergnügen, das die vier Musiker beim Spielen hatten“.[3] Delaunay hebt auch die selten gute Kommunikation zwischen der Band und dem Publikum hervor.[2] Der Kritiker P. Steder schrieb in der Fachzeitschrift STEREO anlässlich der Neuedition 1993: „Das an Überraschung reiche Wechselspiel, Tiefe und Witz der Soli sowie die ungemein swingende Rhythmusgruppe lassen diesen Mitschnitt noch heute als Höhepunkt in Mulligans Plattenkarriere erscheinen.“

Die Titel

Pleyel Concerts, Volume 1

  1. „Bernie's Tune“ (Lieber/Miller/Stoller) 4:50
  2. „Presentation of the Musicians“ :51
  3. „Walkin' Shoes“ (Mulligan) 4:50
  4. „The Nearness of You“ (Hoagy Carmichael/Washington) 4:34
  5. „“Motel“ / „Utter Chaos“ (Mulligan) 5:48
  6. „Love Me or Leave Me“ (Walter Donaldson/Gus Kahn) 5:52
  7. „Soft Shoe“ (Mulligan) 4:16
  8. „Bark For Barksdale“ (Mulligan) 5:29
  9. My Funny Valentine“ (Hart/Rodgers) 4:52
  10. „Turnstile / Utter Chaos“ (Mulligan) 4:52
  11. „I May Be Wrong“ (Ruskin/Sullivan) 4:40
  12. „Five Brothers“ (Mulligan) 4:39
  13. „Gold Rush“ (Mulligan) 6:27
  14. „Makin' Whoopee“ (Walter Donaldson/Gus Kahn) 3:43
  • Die Titel 1-10 wurden am 1. Juni, die Titel 11-14 am 3. Juni 1954 aufgenommen.

Pleyel Concerts, Volume 2

  1. „The Lady Is a Tramp“ (Rodgers/Hart) 3:45
  2. „Laura“ (Mercer/Raksin) 4:52
  3. „Soft Shoe“/„Utter Chaos“ (Mulligan) 4:49
  4. „Five Brothers“ (Mulligan) 5:07
  5. „Lullaby of the Leaves“ (Rether/Young) 3:28
  6. „The Nearness of You“ (Hoagy Carmichael/Washington) 4:39
  7. „Limelight“
  8. „Come Out, Come Out, Whereever You Are“ (Cahn/Jules Styne) 4:08
  9. „Makin´ Whoopee“ (Walter Donaldson/Gus Kahn) 2:49
  10. „Love Me or Leave Me“ (Walter Donaldson/Gus Kahn) 4:38
  11. „Laura“ 4:15
  12. „Line for Lyons“ (Mulligan) 4:20
  13. „Moonlight in Vermont“ (Blackburn/Suessdorf) 3:15
  14. „Motel“/„Utter Chaos“ (Mulligan) 5:38

Die Titel 1-3 wurden am 3. Juni, die Titel 4-7 am 5. Juni, die Titel 8-14 am 7. Juni 1954 aufgenommen.

Editionsgeschichte

Das mitgeschnittene Material ist auch unter verschiedenen weiteren Titeln und in anderen Zusammenstellungen veröffentlicht worden.[4]

Literatur

Weblinks

Anmerkungen/Quellennachweise

  1. vgl. Priestley, Jazz Rough Guide, S,. 462.
  2. a b nach Charles Fox, (Liner Notes zu) Jazz Legacy Vol. 2
  3. zit. nach Carrière, liner notes.
  4. Übersicht über die verschiedenen Editionen mit den Konzertmitschnitten sowie Mulligan-Diskographie

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Pleyel Concert (Gerry Mulligan) — Pleyel Concerts 1954 (Volume 1   Volume 2) Studioalbum von Gerry Mulligan Veröffentlichung 1954 Label …   Deutsch Wikipedia

  • PLEYEL (I.) — PLEYEL IGNAZ (1757 1831) Compositeur autrichien naturalisé français, dont le nom évoque surtout de nos jours celui du fondateur de la plus célèbre fabrique française de pianos et de clavecins. Ignaz Pleyel naît à Ruppersthal (Basse Autriche) et… …   Encyclopédie Universelle

  • Pleyel —   [französisch plɛ jɛl], Ignaz Joseph, österreichischer Komponist, * Ruppersthal (heute zu Großweikersdorf, Niederösterreich) 18. 6. 1757, ✝ bei Paris 14. 11. 1831; studierte u. a. bei J. Haydn, wurde 1777 Kapellmeister beim Grafen Erdödy, 1783… …   Universal-Lexikon

  • Concerts Colonne — Orchestre Colonne Édouard Colonne, fondateur des Concerts Colonne Ville de résidence Paris …   Wikipédia en Français

  • Pleyel — Pour les articles homonymes, voir Pleyel (homonymie). Ignace Pleyel, fondateur de la manufacture Pleyel Pleyel est une manufacture de pianos française f …   Wikipédia en Français

  • Pleyel, Ignace Joseph — or Ignaz Josef Pleyel born June 18, 1757, Ruppersthal, Austria died Nov. 14, 1831, Paris, France Austrian French music publisher, piano maker, and composer. He studied with Joseph Haydn (с 1772–77), then held posts in Vienna and Strasbourg and… …   Universalium

  • Concerts Radio-France — Les Concerts de Radio France Filiale de Fondé en Fondateur Statut Maison de disqu …   Wikipédia en Français

  • Concerts de Radio-France — Les Concerts de Radio France Filiale de Fondé en Fondateur Statut Maison de disqu …   Wikipédia en Français

  • Concerts de radio france — Les Concerts de Radio France Filiale de Fondé en Fondateur Statut Maison de disqu …   Wikipédia en Français

  • Concerts de radiofrance — Les Concerts de Radio France Filiale de Fondé en Fondateur Statut Maison de disqu …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”