Polenpartei

Polenpartei

Die Polnische Nationaldemokratische Partei (kurz: Polenpartei) war eine Partei im Deutschen Reich, welche die polnischstämmige Minderheit in Deutschland, insbesondere Beschäftigte in der Industrie und im Bergbau und ihre Angehörigen vertrat. Die Partei hatte Schwerpunkte in Pommern, Oberschlesien und insbesondere im Ruhrgebiet.

Sie wurde am 7. Oktober 1903 in Beuthen (Oberschlesien) durch den Zusammenschluss der zuvor konkurrierenden "Polnischer Wahlverein für Schlesien" (Katolik-Partei) mit dem radikalen "Polnischen Volksverein" (Korfanty-Partei) zu einem gemeinsamen "Wahlkomitee für Schlesien" begründet, aus dem die Polnische Nationaldemokratische Partei (kurz Polenpartei) hervorging.

Sie bestand über mehrere Jahrzehnte (einschließlich Reichstagswahlen 1920). Sie wurde später durch die Polnische Volkspartei (PVP) (Reichstagswahlen 1924, 1928, 1930) und diese durch die Polenliste (1932) abgelöst.

Wladislaw Taczanowski (* 12. August 1825, † 13. März 1893) war Mitglied des Reichstages vom März 1871 bis Januar 1877.

Karl Kubicki (* 13. September 1824 in Posen, † 3. Dezember 1902) hatte einen Sitz im Reichstag von Juni 1893 bis Juni 1898.

Prominentester Vertreter der Polenpartei war der Redakteur Albert Wojciech Korfanty, der 1903 vom Wahlkreis Kattowitz-Zabrze aus in den deutschen Reichstag einzog.

In den Reichstagswahlen von 1907 erreicht die Polenpartei in der Provinz Westfalen 2,9 %, in den Wahlen von 1912 sogar 3,4 %. In einigen Städten des Ruhrgebiets gehörte sie zu den stärksten Parteien.

Im gesamten deutschen Reich errang die Polenpartei 1907 mit 4,0 % der Stimmen 5 Mandate im Reichstag, 1912 mit 3,6 % noch 4 Mandate.


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