- Polyaddition
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Die Polyaddition ist eine Form von Polymerbildung, die nach dem Mechanismus der nukleophilen Addition von Monomeren zu Polyaddukten abläuft. Dabei werden verschiedenartige Monomere mit mindestens zwei funktionellen Gruppen unter Übertragung von Protonen (von einer Gruppe zur anderen) verknüpft. Voraussetzung hierbei ist, dass die funktionellen Gruppen einer Monomersorte Doppelbindungen enthalten. Die Polyaddition verläuft ähnlich der Polykondensation in Stufen, jedoch entstehen keine niedermolekularen Nebenprodukte, wie z. B. Wasser.
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Synthesebeispiel
Mit der Polyaddition stellt man vor allem Polyurethane her. Die Ausgangsprodukte für die Synthese von Polyurethanen sind mehrwertige Isocyanate und mehrwertige Alkohole.[1] Das Reaktionsprodukt Polyurethan findet man z. B. in Schuhsohlen, Schaumstoff, Autostoßdämpfern oder Matratzen wieder.
Praktische Anwendungsbeispiele
Reagiert ein Teil des Isocyanats unter Abspaltung von Kohlendioxid mit Wasser, führt dieser Wasserzusatz zur Alkoholkomponente zum Aufschäumen des Reaktionsgemischs. In den entstandenen Schaumstoffporen befindet sich Kohlendioxid, welches Wärme sehr schlecht leitet, also ein guter Isolator ist. Daher schäumt man Polyurethane oft als Wärmeisolierung in Hauswände oder zwischen Mauerwerk und dem Fensterrahmen in Gebäuden.
Es werden auch Epoxidharze mit Hilfe der Polyaddition hergestellt.[2]
Weblinks
- Herstellung von Kunststoffen: Polyaddition - Institut für Chemie und Biochemie Berlin-Dahlem
Einzelnachweise
- ↑ Autorenkollektiv: Das Grundwissen des Ingenieurs, VEB Fachbuchverlag Leipzig, 1968, S. 847.
- ↑ M. D. Lechner, K. Gehrke und E. H. Nordmeier: Makromolekulare Chemie, 4. Auflage, Birkhäuser Verlag, 2010, S. 138−139, ISBN 978-3-7643-8890-4.
Kategorie:- Polymerbildende Reaktion
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