- Polyhexanid
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Strukturformel Allgemeines Name Polyhexanid Andere Namen - Poly (iminocarbonylimidoyl- iminocarbonylimidoylimino-1,6-hexandiyl)-hydrochlorid
- Polyhexamethylenbiguanid (PHMB)
CAS-Nummer 28757-47-3
32289-58-0 (HCl)ATC-Code D08AC05
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Wirkmechanismus unspezifisch; selektive Wirkung gegenüber sauren Lipiden bakterieller Zellmembranen
Verschreibungspflichtig: nein Monomer Monomer ? Summenformel [C8H17N5]n Molare Masse 183,2541 g · mol−1 Eigenschaften Dichte 1,040 (20% wässrige Lösung) Schmelzpunkt 0°C (20% wässrige Lösung) Löslichkeit Wasser; Ethanol96%, 2-Propanol;
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] Keine Einstufung verfügbarR- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 >400 mg/kg (Ratte)
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Polyhexanid (PHMB) ist ein Antiseptikum und wird insbesondere in der Wundantiseptik eingesetzt, z. B. als Lösung zum Spülen infizierter Wunden oder als antimikrobielle Wundauflage. Auf Grund der guten Gewebeverträglichkeit und der klinisch offensichtlichen Wundheilungsförderung ist Polihexanid als Mittel der 1. Wahl für schlecht heilende chronische bzw. für sehr empfindliche Wunden (z. B. Verbrennungswunden 2. Grades) sowie für Lavagen einzuordnen.[2]
Es ist auch Bestandteil von Flächendesinfektionsreinigern, Schwimmbadreinigern und Kontaktlinsen-Reinigungsprodukten (beispielsweise in einer Konzentration von 0,0001 - 0,0002 % enthalten). In Kosmetika wird Polyhexanid in zunehmendem Maße als Konservierungsmittel eingesetzt.
Polyhexanid hat ein breites Wirkungsspektrum, u. a. auch gegen Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA). Die Wundheilung wird durch Polyhexanid wenig beeinträchtigt.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile/Nachteile
Vorteile
- Höchste Gewebeverträglichkeit unter allen bekannten Antiseptika
- Wundheilfördernde Wirkung
- Langzeitanwendung möglich
- Kein Allergiepotential
Nachteile
- Knorpeltoxizität (darf genauso wie Octenidin nicht auf Knorpelgewebe und im Innenohr bzw. in Nähe des Trommelfells angewendet werden)
- Relativ langsamer Wirkungseintritt im Vergleich zu anderen Antiseptika
Handelsnamen
Lavasept (CH), Serasept (D), Prontosan (D)
Einzelnachweise
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ A. Kramer, G. Daeschlein, G. Kammerlander, et al.: Konsensusempfehlung zur Auswahl von Wirkstoffen für die Wundantiseptik (2005).
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