- Porzellan-Manufaktur Nymphenburg
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Die Porzellanmanufaktur Nymphenburg befindet sich im Schloss Nymphenburg (München) und stellt seit Mitte des 18. Jahrhunderts künstlerisch hochwertiges Porzellan her.
Der Kurfürst Maximilian III. Joseph förderte nach seinem Regierungsantritt 1745 die Gründung von Manufakturen, um damit die Staatsfinanzen zu sanieren. Seit 1747 versuchte man sich in der Porzellanherstellung und bekam Ende des Jahres das Schloss Neudeck in der Münchner Au zur Verfügung gestellt. Bis 1754 scheiterten die Versuche der Porzellanherstellung kläglich und waren finanziell verlustreich. Am 3. November 1754 wurde Franz Anton Bustelli als Figurist eingestellt, etwa zu der Zeit, als man endlich die Porzellanherstellung beherrschte. 1755 erhielt die Manufaktur ihren ersten Hofauftrag und 1756 gelang es erstmals, das Porzellan farbig zu bemalen. Mit dem Juristen und Unternehmer Sigmund Graf von Haimhausen wurde ab 1758 die Porzellanmanufaktur unternehmerisch ausgerichtet und im Jahr 1761 in das Schloss Nymphenburg umgezogen, in dem sich die Manufaktur auch heute noch befindet.
Unter den folgenden großen Künstlern nach Bustelli sind unter anderem Dominik Auliczek der Ältere und Johann Peter Melchior zu nennen. Ein großer Förderer der Manufaktur war Ludwig I., der viele Aufträge vergab. Besonders beliebt waren Tafelservice mit Kopien berühmter Gemälde oder mit bayerischen Landschaften im antikisierenden Stil. 1822 wurde Friedrich von Gärtner als künstlerischer Leiter der Manufaktur berufen. Mitte des 19. Jahrhunderts verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Manufaktur zusehends, so dass 1856 die künstlerische Produktion ganz eingestellt wurde und man beschloss, die Manufaktur zu privatisieren. 1862 wurde die Manufaktur erstmals verpachtet. Der Schwerpunkt verlagerte sich vorübergehend zum technischen, medizinischen und sanitären Porzellan. 1887 pachtete Albert Bäuml (1855-1929) die Manufaktur, und sein Ziel war es, wieder ein ähnlich hohes künstlerisches Niveau wie früher zu erreichen. Bäuml war es auch, der Bustelli "wiederentdeckte". An der Wende zum 20. Jahrhundert war dieses Ziel erreicht und neben historischen Kopien wurden nun elegante Jugendstilgeschirre entwickelt. Seit 1975 ist die Manufaktur vom Bayerischen Staat an den Wittelsbacher Ausgleichsfonds verpachtet.
Im Schloss Nymphenburg ist auch das Porzellanmuseum (Sammlung Bäuml) untergebracht, Führungen durch die Manufaktur sind nach Voranmeldung möglich.
Literatur
- Rainer Schuster: Nymphenburger Porzellan. Kostbarkeiten aus der Sammlung Bäuml und dem Residenzmuseum München, München 1997 (Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen).
- F. H. Hofmann: Geschichte der bayerischen Porzellanmanufaktur Nymphenburg. Leipzig 1923
- A. Schönberger, Nymphenburger Porzellan
- A. Thoms: Zweihundert Jahre Nymphenburg. München 1947
- Rosel Termonen: Nymphenburger Porzellan. Rosenheim 1992
Weblinks
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