- Possenhofen
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Possenhofen ist ein Ortsteil der Gemeinde Pöcking im Landkreis Starnberg (Oberbayern). In dem am Westufer des Starnberger Sees gelegenen Ort leben rund 380 Einwohner.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus den Jahren 1281/1282, als Pfalzgraf Friedrich von Scheyern Wittelsbach neben anderen Besitzungen auch einen Hof in „Pozzenhofen“ in einer Schenkung dem Kloster Schäftlarn übereignete.
1536 erbaute der Landschaftskanzler Jacob Rosenbusch das nach dem Ort benannte Schloss Possenhofen. 1538 erhielt er von den bayerischen Herzögen die Besitzrechte für den Ort Possenhofen sowie 1545 für das Dorf Pöcking. Nach mehreren anderen Besitzern, zuletzt dem Reichsgrafen Basselet von la Rosée, gelangten das Schloss und die beiden Hofmarken 1834 schließlich in den Besitz von Herzog Maximilian Joseph in Bayern. Seine Tochter Elisabeth, die spätere Kaiserin Elisabeth von Österreich und Königin von Ungarn (Sisi) verbrachte hier ihre Kindheit.
König Maximilian II. ließ in Possenhofen eine Bahnstation für den hohen Adel errichten (jetzt S-Bahn-Station). Seit 2004 befindet sich hier das Museum im Königssalon (Sammlung Heinemann) bzw. das Kaiserin Elisabeth Museum. Es hat in den Sommermonaten von Freitag bis Sonntag (nachmittags) geöffnet.
1981 wurde die völlig heruntergekommene Schlossanlage Possenhofen von Prof. Franz Schilke erworben. Im sogenannten Hufeisentrakt befand sich eine schäbige Fertigungshalle und das Sisi-Schloss, einst Lieblingsplatz der späteren Kaiserin Elisabeth von Österreich, war zum Hühner-, Hasen- und Ziegenstall verkommen.
Der damalige Landrat Widmann empfahl, die ruinösen Gebäude abzureißen und ein modernes Hotel an dieser Stelle zu errichten. Für zahlreiche Teile des maroden Gebäudekomplexes bestand sogar Einsturzgefahr, und von Bauschwämmen und Pilzen war großflächig das Mauerwerk befallen. Durch das persönliche Engagement von Schilke - gemeinsam mit 26 risikobereiten Bauherren - wurde unter der Bauleitung der Münchner Architekten Erwin Schleich, Olivier Freiherr von Beaulieu-Marconnay und Alexander Krieger die Sanierung und Umwandlung durchgeführt, unter Federführung des Generalkonservators Michael Petzet vom Bayerischen Landesdenkmalamt.
Die das Schloss beeinträchtigende Straßenführung wurde verlegt und kostenlos das dortige Seeufer der Öffentlichkeit überlassen. Wo einst nur die herzogliche Familie baden durfte, kann seit 1985 auf insgesamt 20.000 m² direkt vor der Schlossanlage jedermann sich sonnen oder schwimmen gehen.
In Possenhofen befindet sich eine Jugendherberge.
Possenhofen hat eine Anlegestelle der Bayerischen Seenschifffahrt.
Weblinks
47.95888888888911.312777777778Koordinaten: 47° 58′ N, 11° 19′ O
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