- August Hahn
-
August Hahn (* 27. März 1792 in Osterhausen; † 13. Mai 1863 in Breslau) war ein deutscher evangelischer Theologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn eines Dorfschullehrers besuchte Hahn das Gymnasium in Eisleben und studierte von 1810 bis 1813 an der Universität Leipzig Theologie. Nachdem er unterschiedliche Stellen als Hauslehrer ausgeübt hatte, fand er 1817 Aufnahme im evangelischen Predigerseminar in Wittenberg, wo er unter Karl Ludwig Nitzsch seinen dogmatischen Standpunkt entwickelte.
1819 geht er als außerordentlicher Professor der Theologie an die Universität Heidelberg, wechselt im Folgejahr an die Universität Königsberg in gleicher Funktion und wird dort 1820 Pfarrer in der Altstadt und Superintendent. Nachdem er 1821 ordentlicher Professor geworden war, legte er 1822 sein geistiges Amt nieder und tat sich mit theologischen Schriften hervor. Aufgrund seines Rufes wurde er 1826 als Professor der Theologie nach Leipzig berufen und erregte hier mit seinem Standpunkt (dem so genannten Hahnenschrei), dass die Nationalisten aus der evangelischen Kirche austreten sollten, allgemeines Aufsehen.
Nach dem Verfassen weiterer theologischer Schriften erfolgte 1832 ein Ruf als Professor und Konsistorialrat nach Breslau, eine Stelle, die er 1833 antrat. Dort verfolgte er das Ziel die lutherische Orthodoxie wieder zu etablieren, was auch mit der Herausgabe eines Kirchengesangbuches verbunden war. 1844 wird er dort zum Oberkonsistorialrat und zum Generalsuperintendenten für die altpreußische Kirchenprovinz Schlesien ernannt. In dieser Eigenschaft führte er 1845 die Ordinationsverpflichtung auf die Augsburgische Konfession wieder ein. Zusammen mit Johann Christian Friedrich Steudel und August Tholuck begründete Hahn Ende 1829 den „Litterarischen Anzeiger für christliche Theologie und Wissenschaft überhaupt“ (LACTW), der erstmals am 1. Januar 1830 erschien.
Werkauswahl
- Maricon’s Evangelium in seiner ursprünglichen Gestalt, 1823
- Syrische Chrestomathie, 1824
- De rationalismi, qui dicitur, vera indole et qua cum naturalismo contineatur ratione, Leipzig 1827
- Offene Erklärung an die evangelische Kirche zunächst in Sachsen und Preußen, 1826
- Über die Lage des Christentums in unserer Zeit, 1832
- Evangelisches Kirchen und Hausgesangbuch, 1857
- Bardesanes gnosticus, Syrorum primus hymnologus, 1819
- De Gnosi Mariconis, 1820, 1821
- Antitheses Marconis, 1823
- De canone Marconis, 1824, 1826
- Lehrbuch des christlichen Glaubens, 1828, 1857–1859 2 Teile
- Noch sind zu erwähnen seine Ausgabe des hebräischen Textes des Alten Testaments (Leipz. 1831 u. öfter) und die „Bibliothek der Symbole und Glaubensregeln der apostolisch-katholischen Kirche“ (das. 1842; 2. Aufl. von G. L. Hahn, 1877).
Literatur
- Adolf Schimmelpfennig: Hahn, Dr. August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 356–358.
- Erich Beyreuther: Hahn, August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 502 f.
- Friedrich Wilhelm Bautz: HAHN, August. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 462–463.
- Otto Dibelius: Das Königliche Predigerseminar zu Wittenberg 1817–1917. Runge, Berlin 1917
Weblinks
- Literatur von und über August Hahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von August Hahn an der Universität Leipzig (Wintersemester 1826 bis Sommersemester 1833)
- August Hahn im Professorenkatalog der Universität Leipzig
Wikimedia Foundation.