- Preisgrenze
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Der Preis für ein Produkt ergibt sich aus dem Spiel von Angebot und Nachfrage. Allerdings gelten für jedes Unternehmen trotzdem bestimmte Preisgrenzen. Werden sie nicht beachtet, kann es zu Verlusten oder gar zur Insolvenz kommen.
Generell muss zwischen Preisober- und Preisuntergrenzen unterschieden werden. Die Preisobergrenze gibt die maximale Zahlungsbereitschaft beim Einkauf von z. B. Material für die Produktion wieder, sie ist meist recht einfach zu ermitteln. Die Preisuntergrenze stellt den Mindestverkaufspreis für das fertige Produkt dar.
Inhaltsverzeichnis
Arten von Preisuntergrenzen
Entsprechend den Unternehmenszielen gibt es keine Preisuntergrenzen. Die Strategische Preisuntergrenze, die sich auf das Erfolgspotenzial bezieht, beinhaltet die Kosten, die langfristig für die Produktentwicklung benötigt werden. Diese kann man z. B. mit der Erfahrungskurve ermitteln. Auf die Liquidität bezieht sich die Finanzwirtschaftliche Preisuntergrenze. Sie wird vor allem in Unternehmen mit angespannter Liquiditätslage genutzt. Der Preis dient hier zur Deckung der zahlungswirksamen Kosten, die bis zur Fertigstellung des Produktes anfallen. Die meisten Unternehmen legen den Schwerpunkt auf die Erfolgswirtschaftliche Preisuntergrenze, mit der das Unternehmensziel Erfolg erreicht werden soll.
Erfolgswirtschaftliche Preisuntergrenze
Gegebene Kapazitäten
Hat ein Unternehmen noch freie Kapazitäten im Engpass, dann kann ein Zusatzauftrag ohne Probleme produziert werden. Die Festsetzung der Preisuntergrenze erfolgt unter dem Gesichtspunkt der Dauer dieses zusätzlichen Auftrages. Ist er lediglich einmalig, dann werden nur die Grenzkosten der Produktion angesetzt. Sollte der Auftrag jedoch langfristig angelegt sein, dann müssen alle Kosten einbezogen werden.
Ist das Unternehmen bereits voll ausgelastet, würde es durch den Zusatzauftrag zur Verdrängung der Produktion anderer Produkte kommen. Daher sind die Opportunitätskosten für die entfallene Produktion der anderen Produkte zu addieren. Erst danach kann eine Entscheidung über die Annahme dieses Auftrages gefällt werden. Der Auftrag ist anzunehmen, wenn die Opportunitätskosten niedriger als der Erlös aus dem Zusatzauftrag wären.
Veränderliche Kapazitäten
Die Preisuntergrenze bei veränderlichen Kapazitäten ist ein Investitionsproblem. Geht der Absatz der Produkte zurück, muss das Unternehmen entscheiden, ab wann sich eine Desinvestition bzw. vorübergehende Stilllegung lohnt. Nimmt der Absatz zu, dann ist zu entscheiden, ob zusätzliche Maschinen angeschafft werden sollten.
Kurzfristige Preisuntergrenze
Die kurzfristige Preisuntergrenze für ein Produkt liegt daher dort, wo der Deckungsbeitrag gleich Null ist. Bei diesem Betrag werden die variablen, aber nicht die fixen Kosten, gedeckt. Das bedeutet, dass das Unternehmen langfristig einen Verlust in Höhe der fixen Kosten hinnehmen muss.
Für Genaueres zur kurzfristigen Preisuntergrenze siehe vor Allem Betriebsminimum
Langfristige Preisuntergrenze
Die langfristige Preisuntergrenze, mit der ein Unternehmen ohne Verluste wirtschaften kann, entspricht demnach den vollen Selbstkosten. Die langfristige Preisuntergrenze kann nur mit einem VOFI korrekt ermittelt werden.
Für Genaueres zur Langfristigen Preisuntergrenze siehe vor Allem Betriebsoptimum
Siehe auch
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