August Lübeck

August Lübeck

(Sophie Dorothea) Friederike Krüger, alias August Lübeck, verheiratete Friederike Köhler, in der Literatur auch Auguste Krüger (* 8. Oktober 1789 in Friedland; † 31. Mai 1848 in Templin) war eine preußische Patriotin und Soldatin.

Die Tochter eines Kleinbauern und ehemaligen Leibeigenen arbeitete früh als Dienstmädchen und sollte 1812 Schneiderin in Anklam lernen. Als Mann verkleidet und unter dem Namen August Lübeck trat sie im Frühjahr 1813 in die erste Kompanie des preußischen Kolbergschen Infanterieregiments (1914: 9. Grenadier-Regiment) ein. Sie hatte sich mit 23 Jahren die Haare abgeschnitten, selbstgeschneiderte Männerkleidung angelegt und war dem Aufruf einer Mobilmachung gefolgt. Sie wurde zunächst nicht entdeckt, weil es in der Hektik der Mobilmachung keine ärztlichen Untersuchungen auf Wehrtauglichkeit gab. Auch später hielten die Kameraden ihrer Kompanie, unter denen sie wegen ihrer Tapferkeit sehr angesehen war, dicht. Während eines Angriffs verriet sie sich jedoch durch ihre hohe Stimme, aber weil sie sich immer mit Bravour geschlagen hatte, erhielt sie die Genehmigung von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, unter ihrem wahren Namen weiter im Heer zu dienen. Friederike Krüger nahm an der Schlacht bei Großbeeren am 23. August 1813 teil. Während der Schlacht bei Dennewitz am 6. September 1813 wurde Krüger durch Granatsplitter schwer verwundet und für ihre Tapferkeit noch auf dem Schlachtfeld zum Unteroffizier ernannt. Nach ihrer Genesung nahm sie weiter an den Feldzügen der preußischen Armee gegen die napoleonischen Truppen teil. Über Holland kam sie nach Frankreich und zog 1814 mit den alliierten Truppen in Paris ein. Nach Napoleons endgültiger Niederlage 1815 nahm Friederike Krüger ihren Abschied aus dem preußischen Heer. Sie erhielt wegen ihrer Verdienste vom preußischen König eine Jahresrente von 72 Talern und vom Herzog von Mecklenburg-Strelitz eine jährliche Pension von 50 Talern.

Während eines Ordensfestes für Träger des Eisernen Kreuzes lernte sie den preußischen Unteroffizier Karl Köhler kennen. Sie verlobten sich mit Zustimmung des Königs und heirateten am 5. März 1816 in der Berliner Garnisonskirche. Vom preußischen König erhielt Friederike eine größere Aussteuer, ihr Ehemann wurde zum Ober-Steuer-Kontrolleur ernannt. Für den erstgeborenen Sohn des Paares übernahm der König von Preußen die Patenschaft, für die erste Tochter tat der Herzog von Mecklenburg-Strelitz ein gleiches. Friederike und ihre Familie, zu der nach dem Sohn noch drei Töchter kamen, lebten zunächst in Lychen und zogen um 1841 nach Templin. Hier starb Friederike Krüger-Köhler schwer krank am 31. Mai 1848.

Friederike Krüger wurde nach ihrem Tod mit allen Ehren auf dem St.-Georgen-Friedhof in Templin beigesetzt, ihr Grab ist dort heute noch zu sehen. Sie war Trägerin des preußischen Eisernen Kreuzes und der preußischen Kriegsdenkmünze sowie des russischen St. Georgen-Ordens.

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