Prince and the Revolution

Prince and the Revolution

The Revolution war die Begleitband des US-amerikanischen Musikers Prince im Zeitraum von 1983 bis 1986.

Inhaltsverzeichnis

1983: Debüt

Als Live-Debüt von The Revolution kann das Konzert am 3. August 1983 im Musikclub First Avenue in Minneapolis angesehen werden. Damals gab Prince ein Benefiz-Konzert für das Minnesota Dance Theatre, und Wendy Melvoin spielte zum ersten Mal live in seiner Band mit. Sie ersetzte Gitarrist Dez Dickerson, der Mitte Mai 1983 die vorherige Band von Prince verlassen hatte. Das Konzert ließ Prince mitschneiden; er spielte erstmalig die damals noch unveröffentlichten Lieder Let’s Go Crazy, Computer Blue, I Would Die 4 U, Baby I’m a Star und Purple Rain. Die genannten Lieder wurden im Juni 1984 auf dem Album Purple Rain veröffentlicht.[1]

The Revolution bestand von 1983 bis 1985 aus folgenden Mitgliedern:

1984: Purple Rain

Die Single When Doves Cry wurde im Mai 1984 in den USA als Vorabsingle des Albums Purple Rain veröffentlicht und konnte sich fünf Wochen auf Platz eins der US-Singlehitparade halten. Bis heute ist das Lied Prince’ erfolgreichste Single in seinem Heimatland; etwa zwei Millionen Exemplare wurden damals in den USA verkauft.

Im Juni 1984 erschien das Album Purple Rain, das sich 24 Wochen auf Platz eins der US-Albumcharts halten konnte.

Als zweite Single wurde im Juli 1984 in den USA Let’s Go Crazy ausgekoppelt. Sie erreichte ebenfalls Platz eins der US-Singlehitparade und blieb zwei Wochen auf der Spitzenposition.

Die Premiere des Musikfilms Purple Rain fand am 26. Juli 1984 in Hollywood im Grauman’s Chinese Theatre statt und einen Tag später lief der Film landesweit in 917 Kinos an. In der zweiten Woche präsentierten den Film noch 100 weitere US-Kinos. Purple Rain spielte knapp 70 Millionen US-Dollar ein und war 1984 der zehnterfolgreichste Film des Jahres in den USA. Zudem wurden Prince and the Revolution mit einem Oscar in der Kategorie Beste Filmmusik ausgezeichnet.

Die dritte Single-Auskopplung in den USA war im September 1984 das Lied Purple Rain. Es kletterte bis auf Platz zwei der US-Singlecharts. International war die Single Purple Rain in diversen Ländern Prince’ erster Top-Ten-Hit.

Die Purple Rain-Tour startete am 4. November 1984 in Detroit in der Joe Louis Arena und endete am 7. April 1985 in Miami im Orange Bowl Stadium. Die 98 Konzerte wurden von insgesamt rund 1,75 Millionen Menschen besucht. Noch nie zuvor hatte Prince mehr Konzerte auf einer Tournee gegeben, und bis heute ist die Purple-Rain-Tour die erfolgreichste Tournee seiner Karriere. Das Konzert am 30. März 1985 in Syracuse (US-Bundesstaat New York) im Carrier Dome wurde damals live im europäischen Fernsehen ausgestrahlt, da Prince and the Revolution mit der Purple Rain-Tour nicht in Europa gastierten. Das Konzert wurde später auch auf der Videokassette Prince and The Revolution − Live weltweit veröffentlicht. Bei der Tournee agierte Sheila E. mit ihrer Band als Vorgruppe. Sie und Mitglieder ihrer Band traten während des Liedes Baby I’m a Star live mit Prince gemeinsam auf. Sheila E. gehörte jedoch der Band The Revolution niemals offiziell an.

I Would Die 4 U wurde als vierte Single Ende November 1984 in den USA ausgekoppelt und war mit Platz acht in der US-Singlehitparade der sechste Top-Ten-Hit für Prince innerhalb der vorangegangenen eineinhalb Jahre.

Die letzte Single-Auskopplung vom Purple-Rain-Album war im Januar 1985 Take Me With U. Das Lied ist ein Duett von Prince mit Apollonia Kotero, der weiblichen Hauptdarstellerin des Films Purple Rain. Es wurde jedoch nicht in Europa veröffentlicht und erreichte Platz 25 in der US-Singlehitparade.

Am 19. Januar 1985 löste das Album Born in the U.S.A. von Bruce Springsteen Purple Rain vom ersten Platz der US-Albumhitparade ab.

Unmittelbar nach Ende der Purple Rain-Tour drehte Prince im April 1985 für das Lied 4 The Tears In Your Eyes ein Musikvideo in Los Angeles, bei dem von The Revolution lediglich Wendy Melvoin und Lisa Coleman mitwirkten. 4 The Tears In Your Eyes wurde am 12. April 1985 auf dem Album We Are The World vom Musikprojekt USA for Africa veröffentlicht. Die Premiere des Musikvideos war am 13. Juli 1985, dem Live Aid Tag. 1993 wurde 4 The Tears In Your Eyes auch auf dem Album The Hits / The B-Sides von Prince veröffentlicht.

1985: Around the World in a Day

Das zweite Album von Prince and the Revolution erschien am 22. April 1985 in den USA und heißt Around the World in a Day. Es konnte am 1. Juni 1985 für drei Wochen Nummer eins der US-Albumhitparade werden und verdrängte damals No Jacket Required von Phil Collins vom Spitzenplatz. 2,5 Millionen Alben wurden damals von Around the World in a Day in den USA verkauft. Damit konnten nicht die Verkaufszahlen des Vorgängeralbums Purple Rain erreicht werden. Dennoch wurde das Album von Musikfachzeitschriften positiv bewertet, da Prince sich nicht selbst kopierte und kein ähnliches Album wie Purple Rain produzierte.

Es gab keine Vorabsingle vom Album – erst am 15. Mai 1985 wurde in den USA Raspberry Beret als erste Single ausgekoppelt, und zwar weil dieses Lied damals am meisten Airplay von US-Radiostationen erhielt.
Dagegen wurde in Europa das Lied Paisley Park am 24. Mai 1985 als erste Single ausgewählt, und Raspberry Beret folgte europaweit als zweite Auskopplung.

Pop Life war im Juli 1985 die zweite Singleauskopplung in den USA. Obwohl es kein Musikvideo zu dem Lied gibt, konnte sich Pop Life auf Platz sieben der US-Singlehitparade platzieren.

Die dritte und letzte Single-Auskopplung in den USA von Around the World in a Day war am 2. Oktober 1985 das Lied America. Es war die erste Single von Prince and the Revolution, die nicht den Einstieg in die Top 40 der US-Hitparade schaffte. Das Musikvideo zur Single wurde erst am 27. Oktober 1985 in Nizza gedreht, da sich Prince zu diesem Zeitpunkt für Dreharbeiten seines Films Under the Cherry Moon an der Côte d’Azur aufhielt.

Am 22. November 1985 drehten Prince and the Revolution erneut ein Musikvideo in Nizza. Diesmal im Studio de la Victorine zum Lied Girls & Boys, das aber erst im August 1986 als Single vom Album Parade ausgekoppelt wurde. Das Schwarzweiß-Video ist vollständig im Film Under The Cherry Moon zu sehen.

1986: Parade

Das Lied Kiss wurde im Februar 1986 in den USA als Vorabsingle des Albums Parade veröffentlicht und erreichte Platz eins der US-Singlehitparade. Damit konnten Prince and the Revolution nach When Doves Cry und Let’s Go Crazy ihren dritten und auch letzten Nummer-eins-Singlehit in den USA landen.

Am 3. März 1986 gab Prince ein Konzert im Musikclub First Avenue in Minneapolis. Dieses Konzert wurde nur durch einen lokalen Radiosender angekündigt; Prince stellte den Zuschauern am Abend The Revolution vor, die nun aus folgenden Mitgliedern bestand:[2]

  • Wendy Melvoin – Gitarre
  • Miko Weaver – Gitarre
  • Brown Mark – Bass
  • Doctor Fink – Keyboards
  • Lisa Coleman – Keyboards
  • Bobby Z. Rivkin – Schlagzeug
  • Eric Leeds – Saxofon und Querflöte
  • Matt „Atlanta Bliss” Blistan – Trompete
  • Greg Brooks – Tänzer und Hintergrundsänger
  • Jerome Benton – Tänzer und Hintergrundsänger
  • Wally Safford – Tänzer und Hintergrundsänger

Susannah Melvoin, die Zwillingsschwester von Wendy Melvoin[3], trat bis zum April 1986 gelegentlich als Hintergrundsängerin während der Hit-&-Run-Tour mit auf. Die Hit-&-Run-Tour waren Livekonzerte, die spontan angekündigt wurden und manchmal bereits am Abend der Ankündigung stattfanden. Die Tour wurde nur in den USA gespielt und debütierte am 3. März 1986 in Minneapolis. Das letzte Konzert der Tour war am 3. August 1986 in New York City im Madison Square Garden.

Parade, das letzte Album, das Prince in Zusammenarbeit mit The Revolution aufnahm, erschien am 31. März 1986 in den USA. Es erreichte Platz drei der US-Albumhitparade und konnte sich damals national 1,6 Millionen Mal verkaufen.

Die zweite Singleauskopplung von Parade war im Mai 1986 Mountains. Sie erreichte Platz 23 in der US-Singlehitparade.

Der Film Under The Cherry Moon feierte am 1. Juli 1986 in der Kleinstadt Sheridan im US-Bundesstaat Wyoming seine Premiere. Einen Tag später lief der Schwarweiß-Film landesweit in 941 US-Kinos an. Das Budget von Under The Cherry Moon betrug zwölf Millionen US-Dollar, der Film spielte aber nur zehn Millionen US-Dollar in den USA ein. Zudem bekam der Film sehr schlechte Kritiken und wurde mehrfach mit dem Anti-Preis Goldene Himbeere „geehrt“. Die Mitglieder von The Revolution spielen – anders als im Film Purple Rain – nur kleine Nebenrollen in Under The Cherry Moon.

Am 2. Juli 1986 wurde mit Anotherloverholenyohead die dritte Single von Parade ausgekoppelt, in den USA war das von diesem Album auch die letzte Auskopplung. In Europa hingegen wurde rechtzeitig zum Auftakt der Parade-Tour im August 1986 das Lied Girls & Boys als vierte und letzte Single ausgewählt. Girls & Boys war damit auch weltweit die letzte Single-Veröffentlichung von Prince and the Revolution.

Der europäische Teil der Hit-&-Run-Tour wurde – nach dem aktuellen Album von Prince and the Revolution – Parade-Tour genannt. Sie begann am 12. August 1986 in London in der Wembley Arena und fand am 31. August 1986 in Hamburg in der Alsterdorfer Sporthalle ihren Abschluss. Das Lied It’s Gonna Be A Beautiful Night wurde am 25. August 1986 in Paris live aufgenommen und im März 1987 auf dem Prince-Album Sign o’ the Times veröffentlicht. Nach dem Konzert in Hamburg flog Prince mit The Revolution nach Japan, um dort zum ersten Mal in seiner Karriere live aufzutreten.

Konzertauftakt in Japan war am 5. September 1986 in Osaka in der Festival Hall, und Vorgruppe der Japan-Tour war erneut Sheila E. mit ihrer Band. Die Parade-Tour endete am 9. September 1986 in Yokohama im Yokohama Stadium. Dieses war auch das letzte Livekonzert von Prince and the Revolution.
Am 17. Oktober 1986 gab das damalige Management von Prince die Auflösung von The Revolution bekannt.[4]

Diskografie

Charts

Veröffentlichungstermine stammen von Warner Bros. Records und geben jeweils das Datum an, an dem zuerst in den USA veröffentlicht worden ist. Bei Tonträgern, die nicht in den USA veröffentlicht wurden, ist das Erst-Erscheinungsdatum vom UK-Markt erwähnt.

(– = konnte sich nicht platzieren) (n.v. = nicht veröffentlicht)

Album-Charts

Erscheinungsdatum Titel Chartpositionen Anmerkung
DE AT CH UK US
25. Juni 1984 Purple Rain
Soundtrack zum Film Purple Rain
5 8 7 7 1(24) DE: 1x Platin (500 000)[5]
CH: 1x Platin (50 000)[6]
UK: 2x Platin (600 000)[7]
US: 1x Diamant und 3x Platin (13 000 000)[8]
22. April 1985 Around the World in a Day 10 7 8 5 1(3) UK: 1x Gold (100 000)[7]
US: 2x Platin (2 000 000)[9]
31. März 1986 Parade
Soundtrack zum Film Under the Cherry Moon
6 7 2 4 3 DE: 1x Gold (250 000)[5]
AT: 1x Gold (10 000)[10]
UK: 1x Platin (300 000)[7]
US: 1x Platin (1 000 000)[9]

Single-Charts

Erscheinungsdatum Titel Chartpositionen Anmerkung
DE AT CH UK US
16. Mai 1984 When Doves Cry / 17 Days
Purple Rain
16 19 17 4 1(5) UK: 1x Silber (200 000)[7]
US: 1x Platin (2 000 000)[11]
18. Juli 1984 Let's Go Crazy / Erotic City
Purple Rain
7 1(2) US: 1x Gold (1 000 000)[11]
26. September 1984 Purple Rain / God
Purple Rain
5 4 5 8 2 US: 1x Gold (1 000 000)[11]
28. November 1984 I Would Die 4 U / Another Lonely Christmas
Purple Rain
58 8
25. Januar 1985 Take Me with U (Duett mit Apollonia Kotero) / Baby I’m a Star
Purple Rain
n.v n.v. n.v. n.v. 25 nicht in Europa veröffentlicht
15. Mai 1985 Raspberry Beret / She’s Always In My Hair
Around the World in a Day
35 25 2
24. Mai 1985 Paisley Park / She’s Always In My Hair
Around the World in a Day
18 n.v. nur in Europa und Australien ausgekoppelt
10. Juli 1985 Pop Life / Hello
Around the World in a Day
65 60 7
2. Oktober 1985 America / Girl
Around the World in a Day
n.v. 46
5. Februar 1986 Kiss / Love or Money
Parade
4 8 3 6 1(2) US: 1x Gold (1 000 000)[11]
7. Mai 1986 Mountains / Alexa de Paris
Parade
32 45 23
2. Juli 1986 Anotherloverholenyohead / Girls & Boys
Parade
36 63 B-Seite der europäischen Edition ist I Wanna Be Your Lover
4. August 1986 Girls & Boys / Under the Cherry Moon
Parade
27 11 n.v. nur in Europa ausgekoppelt

Quellenangaben

  1. Uptown: The Vault-The Definitive Guide to the Musical World of Prince 2004: Nilsen Publishing 2004, ISBN 91-631-5482-X, S. 44-45
  2. Uptown: The Vault-The Definitive Guide to the Musical World of Prince 2004: Nilsen Publishing 2004, ISBN 91-631-5482-X, S. 67
  3. http://www.imdb.com/name/nm0578540/
  4. Uptown: The Vault-The Definitive Guide to the Musical World of Prince 2004: Nilsen Publishing 2004, ISBN 91-631-5482-X, S. 75
  5. a b Musikindustrie – Gold & Platin
  6. Swisscharts – Certifications
  7. a b c d BPI – Certified Awards Search
  8. Diamond Awards. Abgerufen am 29. August 2010.
  9. a b RIAA – Gold & Platinum
  10. IFPI – Gold & Platin
  11. a b c d RIAA – Gold & Platinum SINGLES

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