August Sperl

August Sperl

August Sperl (* 5. September 1862 in Fürth; † 7. April 1926 in Würzburg) war ein deutscher Archivar, Historiker und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

August Sperl studierte Philologie und Geschichte in Erlangen, Tübingen und München. In der Zeit von 1887 bis 1910 war er Kreisarchivsekretär in Amberg, Archivrat in Castell, Archivar in Nürnberg und ab 1910 Reichsarchivrat in Würzburg. Seine schriftstellerische Arbeit begann mit einem biographischen Werk über den Schulrat Georg Christian August Bomhard, dessen Schriften er teilweise veröffentlichte (Lebensfragen). Sein Hauptwerk besteht aus historischen Romanen und Novellen, die meist auf der Grundlage realer historischer Gegebenheiten oder Personen entstanden, zum Beispiel dem Dreißigjährige Krieg in Hans Georg Portner und die ersten Kreuzzüge in Richiza. 1925 erschien zum 400. Jahrestag des Deutscher Bauernkrieges der Roman Der Bildschnitzer von Würzburg, in dem das Leben des fränkischen Holzschnitzers Tilman Riemenschneider literarisch verarbeitet wurde. Sein eher gemütlicher Schreibstil steht in der Tradition Gustav Freytags. Sperls Werke wurden in Deutschland bis in die 1930er Jahre zum Teil in hohen Auflagen verlegt. Danach wurden ausgewählte Werke erst wieder ab Ende der 1990er Jahre im Druck und als Hörbuch neu aufgelegt.

Werke (Auswahl)

  • Georg Christian August Bomhard, ein Lebensbild aus der Zeit des Wiedererwachens der evangelischen Kirche in Bayern, C. H. Beck (Oskar Beck), München 1890 (Biographie).
  • Bomhard, Christian von: Lebensfragen, aus den Papieren eines Denkers, bearb. und hrsg. von August Sperl, Beck, München 1894.
  • Die Fahrt nach der alten Urkunde, Geschichten und Bilder aus dem Leben eines deutschböhmischen Emigrantengeschlechtes, München 1893.
  • Die Söhne des Herrn Budiwoj, eine Dichtung. Beck, München 1896.
  • Fridtjof Nansen. Ein Sang von August Sperl; Beck, München 1898.
  • Hans Georg Portner, eine alte Geschichte, Dt. Verl.-Anst., Stuttgart u.a. 1901.
  • So war's! Ernst und Scherz aus alter Zeit, Dt. Verl.-Anst., Stuttgart u.a. 1902 (Sammlung historischer Novellen).
  • Kinder ihrer Zeit, Geschichten, Dt. Verl.-Anst., Stuttgart u.a. 1906.
  • Burschen heraus! Roman aus der Zeit unserer tiefsten Erniedrigung, Beck, München 1914.
  • Der Obrist, Behrend, Wiesbaden 1908.
  • Richiza, Dt. Verl.-Anst., Stuttgart u.a. 1909.
  • Der Archivar, ein Roman aus unserer Zeit, C. H. Beck, München 1921.
  • Der Bildschnitzer von Würzburg, Romandichtung, Dt. Verl.-Anst., Stuttgart, Berlin u.a. 1925 (über Tilman Riemenschneider).

Literatur

  • Killy, Bd. 11, S. 101.
  • F. Fritz: Einleitung zu August Sperl: Der Obrist. Der Faquin, eine gruselige Schloßgeschichte. Behrend, Wiesbaden 1908.
  • Helene Hoffmann: August Sperl und seine Quellen in der ersten Schaffensperiode seines Lebens, eine literarhistorische Untersuchung auf Grund seines Familienarchivs, sowie mündlicher und schriftlicher Mitteilungen seiner Angehörigen, Verwandten und Freunde. Laßleben, Kallmünz 1935 (zugleich München, phil. Diss.)

Weblinks

 Wikisource: August Sperl – Quellen und Volltexte
 Commons: August Sperl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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