Probevorlesung

Probevorlesung

Probevorlesungen oder Probelehrveranstaltungen werden in der Regel im Zusammenhang mit einer Habilitation oder einem Berufungsverfahren für eine Professur durchgeführt. Ziel ist die Feststellung, ob der Bewerber zu einer akademischen Lehrtätigkeit und zu wissenschaftlicher Diskussion im Rahmen des Wissenschaftsgebiets befähigt ist sowie fachliche und didaktische Kompetenz besitzt.

Inhaltsverzeichnis

Verfahren

Die Habilitanden oder berufungsfähigen Bewerber halten an der Hochschule meistens zwei Probelehrveranstaltungen ab. Das Thema mindestens einer Probelehrveranstaltung wird auf Vorschlag der Habilitationskommission oder des Berufungsausschusses als Pflichtthema festgelegt und den Kandidaten zwei bis vier Wochen vor dem eigentlichen Termin der Vorlesung schriftlich mitgeteilt.

Die Veranstaltung findet hochschulöffentlich und im normalen Vorlesungsbetrieb vor Studenten statt. Die Dauer kann 45 bis 90 Minuten betragen. In der Regel findet anschließend noch ein Kolloquium mit der jeweiligen Kommission statt.

Die Teilnahme der jeweiligen Mitglieder der Habilitationskommission oder des Berufungsausschusses ist obligatorisch; Gutachter aus anderen Hochschulen, Mitglieder des Senates, der jeweilige Fachbereichsrat und alle dem Fachbereich angehörenden Professoren werden eingeladen.

Probevorlesung/ Lehrveranstaltung

Zumeist werden zwei Vorlesungen verlangt, wobei eine Vorlesung mit Pflichtthema besteht und eine weitere mit einem frei zu wählendem Thema. Auch das Thema der Pflichtvorlesung ist sehr allgemein formuliert und es bestehen viele Möglichkeiten, sich den Titel des Vortrags mit Inhalten zu füllen. Eine Vorlesung im Sinne einer Lehrveranstaltung ist entsprechend didaktisch abzuhandeln.

Die wichtigsten Punkte, die bei dem Probevorlesung berücksichtigt werden sollten, sind[1]:

  • vorher klären, wer zuhören wird, Vortrag möglichst auf deren Vorkenntnisse abstimmen.
  • sich selber zu Beginn kurz vorstellen.
  • Fragen stellen, das Auditorium mit einbeziehen ist äußerst wichtig!
  • Vortrag gut gliedern (roter Faden), langsam und deutlich sprechen, Blickkontakt halten.
  • Wiederholungen/Zusammenfassungen vornehmen, nicht zu viel Stoff vermitteln wollen (lieber einen Teil vorbereiten, der notfalls weggelassen werden kann), beim Thema bleiben.
  • Sich möglichst genau an die vereinbarten Zeitvorgaben halten (üblich sind 45 Minuten inklusive Vorstellung und Diskussion, daher maximal 30 Minuten reine Vortragsdauer).

Bewertung

Die Bewertung der Probelehrveranstaltung erfolgt in der Regel anhand eines standardisierten Fragebogens mit z. B. Fragen nach Fachkompetenz, Anwendungsbezug, Didaktik, Struktur, Verständlichkeit, Medieneinsatz, Einbindung der Studierenden, Zeitmanagement, Persönlichkeit, Gesamteindruck etc.

Einzelnachweise

  1. „Leitfaden Bewerbung“, abgerufen am 10. November 2010

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