August Wittig

August Wittig
August Wittig, Lithographie von Adolf Dauthage, 1883
Hagdar und Ismael

(Friedrich) August Wittig (* 23. März 1823 in Meißen; † 20. Februar 1893 in Düsseldorf) war ein deutscher Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wittig wurde 1843 an der Kunstakademie Dresden Schüler von Ernst Rietschel. Anlässlich eines Aufenthalts in München entstanden Skizzen und Vorarbeiten zu der Figurengruppe Siegfrieds Abschied von Kriemhild, die Wittig dann in Dresden vollendete. Der sächsische König Friedrich August II. war davon derart begeistert, dass er dem Bildhauer-Eleven ein großzügiges Stipendium bewilligte. Damit konnte Wittig im Frühjahr 1849 eine Studienreise nach Italien antreten, die ihn über Florenz (1949) nach Rom (1850) führte. In Rom lebte und arbeitete er bis 1863.

1862 berief ihn die Kunstakademie Düsseldorf zum Professor für Bildhauerei. Darum kehrte er im Spätsommer 1863 nach Deutschland zurück und trat 1864 sein Lehramt in Düsseldorf an. Außerdem war Wittig dort maßgeblich am Aufbau einer separaten Bildhauerschule beteiligt.

1865 übernahm er den Auftrag, für die Nationalgalerie in Berlin seine in Rom entworfene Gruppe Hagar und Ismael (siehe Bild) in Marmor auszuführen. Er vollendete dieses Werk 1871 und wurde dafür von der Akademie in Carrara zum Ehrenmitglied ernannt.

Im Alter von nahezu 70 Jahren starb er und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Nordfriedhof Düsseldorf.

Werk-Auswahl

  • 1846 Rundrelief Hylas und die Nymphen – Skulpturensammlung Dresden
  • um 1846 Bronce-Plastik Siegfrieds Abschied von Kriemhild – Skulpturensammlung Dresden
  • 1849/50 Marmor-Gruppe Caritas – Museum Meißen
  • 1854−1874 Marmor-Plastik Hagar und Ismael, 1854 als Gips-Modell fertig, 1874 Ausführung in Marmor − Alte Nationalgalerie Berlin
  • 1860 Rundrelief Loreley − Museum Meißen
  • 1870–1880 Beteiligung am Ensemble Krieg: vier Figurengruppen aus Sandstein − im Großen Tiergarten, südwestlich vom Haus der Kulturen der Welt. (Die Figuren waren bis 1938 nahe dem Reichstagsgebäude am ehemaligen Alsenplatz aufgestellt und wurden für Albert Speers Welthauptstadt Germania umgesetzt. Von August Wittig stammt die Plastik Abschied des Landsmannes.)
  • 1870–1880 Beteiligung am Ensemble Vier deutsche Ströme: vier Figurengruppen aus Sandstein − im Großen Tiergarten am Großfürstenplatz / John-Foster-Dulles-Allee, gegenüber vom Haus der Kulturen der Welt. (Die Figuren standen im Halbkreis um einen Tritonbrunnen von Josef von Kopf. Die Figuren sind stark beschädigt und harren in einem Depot ihrer Renovierung. Nur der Brunnen und die Sockel sind vorhanden. Von August Wittig stammt Die Weichsel (Holzflößerei, Ährenleserin).)
  • 1869 Schadow-Denkmal, Büste von Wilhelm von Schadow (Sohn von Johann Gottfried Schadow und Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie) für den Schadowplatz in Düsseldorf
  • 1875 Büste von Peter von Cornelius − Alte Nationalgalerie Berlin
  • 1892 Bronce-Plastik Beweinung Christi − auf Wittigs Grab auf dem Nordfriedhof Düsseldorf, Feld 72

Literatur

  • Eduard Daelen: Wittig, August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 638 f.
  • Ethos und Pathos, Die Berliner Bildhauerschule 1786−1914, herausgegeben von Peter Bloch, Sybille Einholz und Jutta von Simson 1990. S. 348

Weblinks

 Commons: August Wittig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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