Propsteikirche (Königsberg)

Den Mittelpunkt des religiösen Lebens der Katholiken stellte in Königsberg die im Barockstil errichtete Propsteikirche im Stadtteil Sackheim dar. Weil die Vorherrschaft der Polen in Preußen durch die Schweden gefährdet war, musste Sigismund III. Wasa, um seine Belehnung zu sichern, auf die Gleichberechtigung der Katholiken drängen und verpflichtete den Kurfürsten Johann Sigismund 1611 anlässlich seiner Belehung in Warschau zum Bau einer katholischen Kirche, die 1616 eingeweiht wurde. Zu ihrer Zeit war sie die einzige katholische Kirche im Bistum Samland und unterstand dem Bischof des Ermlands. Beim großen Brand im Löbennicht 1764 wurde sie zerstört und von 1765–76 vom Baudirektor Johann Samuel Lilienthal im barocken Stil wiedererrichtet. Sie war auch die erste barocke Kirche der Stadt. Lilienthal baute ebenfalls die Kaplanei mit der schönen Frontispiz. 1810 fand hier die katholische Totenfeier für Königin Luise statt. Die Kirche wurde 1876 den Altkatholiken zugewiesen, kam aber nach deren zahlenmäßigen Rückgang wieder zur römisch-katholischen Gemeinde. 1886 wurde der Propst Dinder Erzbischof von Gnesen. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig vernichtet. Dennoch, oder vielleicht grade deshalb, hat sich das katholische Leben in Sackheim wieder erholen können. 1995 wurde unweit des Sackheimer Tor, von der katholischen "Gemeinschaft Lumen Christi" eine katholische Kirche mit angrenzenden Werkstätten und Sozialstation errichtet. Das Projekt wurde allerdings im März 2004 wieder aufgegeben.

Sehenswert war der Westgiebel mit den vier lebensgroßen Evangelisten und dem Hochaltar von Andreas Schmidt und Rösel von 1772; die Orgel von Christoph Braveleit von 1790; die schmiedeeiserne Kanzel und die Sakristeitür von Powelski von 1777. Langjährige Pröpste waren: Johann Szadowski, Oskar Stoff und Albert Maier.

→ Liste der Kirchengebäude in Kaliningrad

Bilder

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  Propsteikirche vom Westen gesehen

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  Propsteikirche vom Süden gesehen

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  Propsteikirche außen

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  Propsteikirche außen

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  Propsteikirche außen

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  Propsteikirche außen

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  Propsteikirche außen

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  Vom Pregel aus mit Löbenichscher Kirche und Sackheimer Kirche

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  Die Kaplanei (Haus des Kaplans) an der Propsteikirche

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  Nach dem Luftangriff

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  Propsteikirche innen

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  Propsteikirche innen

Weblinks

• Lumen Christi in Königsberg

Literatur

• Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1
• Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Reprint der Originalausgabe, Stuttgart 1899
• Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände, Köln 1996, ISBN 3-412-08896-X
• Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser 2005, ISBN 3-446-20619-1
• Gunnar Strunz, Königsberg entdecken. Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X
• Baldur Köster: Königsberg: Architektur aus deutscher Zeit. Husum Druck, 2000, ISBN 3-88042-923-5

54.70919166666720.521283333333

Koordinaten: 54° 42′ 33″ N, 20° 31′ 17″ O