Propsteipfarrkirche (Jülich)

Propsteipfarrkirche (Jülich)
Der Turm der Propsteipfarrkirche; Architekt: Peter Salm

Die Propsteipfarrkirche „St. Mariä Himmelfahrt“ in Jülich ist die wichtigste und älteste katholische Kirche der Stadt und Sitz der Propsteipfarrgemeinde Jülich. In ihrem Chorraum liegt das Grab der seligen Christina von Stommeln.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Bauwerk geht vermutlich auf römische Wurzeln zurück, der heutige Kirchenbau steht zum Teil auf den Fundamenten der römischen Stadtmauer aus dem 4. Jahrhundert und richtet sich auch nach ihr aus, vermutlich war der erste Kirchenbau innen an die Kastellmauer angelehnt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Kirche 945. Sie war Zentrum des Dekanats Jülich, das im 13. Jahrhundert einundsiebzig Kirchen in der Grafschaft Jülich und den angrenzenden Landstrichen umfasste. 1147 predigte Bernhard von Clairvaux vor der Kirche für die Teilnahme am Kreuzzug, und nicht wenige Jülicher Ritter folgten dem Ruf ins Heilige Land. Graf Wilhelm III. von Jülich starb auf dem Fünften Kreuzzug 1219 in Ägypten.

Über die Jahrhunderte wurde der Kirchenbau mehrfach erneuert, zuletzt im 19. Jahrhundert und dann nach der fast totalen Zerstörung der Kirche 1944 beim Wiederaufbau der 1950er Jahre. Lediglich die drei unteren Geschosse des romanischen Turms aus dem 12. Jahrhundert blieben erhalten und bilden damit einen der wenigen verbliebenen Anker Jülichs in der Vergangenheit.

Seit 1998 steht auf dem Platz nördlich der Kirche die antikisierende Mariensäule, deren spiralförmig angelegte Bilderzier an antike Vorbilder wie die Trajanssäule gemahnt – natürlich ist sie längst nicht so monumental.

Grab der seligen Christina

Der Herzog von Jülich, Wilhelm II,, brachte 1386 die Gebeine der Mystikerin Christina von Stommeln, die er bisher an seinem Stammsitz Nideggen hatte bestatten lassen, in seine Residenzstadt Jülich. Das Grabmal blieb bei der Zerstörung der Kirche weitestgehend unbeschädigt.[1]

Orgel

Die Orgel wurde 1998 von der Orgelbaumanufaktur Vleugels (Hardheim) mit 45 Registern auf Schleifladen erbaut. Das Instrument hat mechanische Spiel- und Registertrakturen. Die Orgel wurde zur Zeit der Landesgartenschau in Jülich fertiggestellt und verfügt daher über einige Effektregister, die an die Klänge der (örtlichen) Natur erinnern.[2]

I Hauptwerk C–g3

1. Bourdon 16'
2. Praestant 8'
3. Viola di Gamba 8'
4. Tibia 8'
5. Flaut Amabile 8'
6. Octave 4'
7. Spitzflöte 4'
8. Quinte 22/3
9. Superoctave 2'
10. Mixtur IV 11/3
11. Cornet V 8'
12. Trompete 8'
13. Clairon 4'
II Positiv C–g3
14. Unda maris 8'
15. Gedacktflöte 8'
16. Principal 4'
17. Querflöte 4'
18. Quintflöte 22/3
19. Doublette 2'
20. Terzflöte 13/5
21. Sifflet 1'
22. Tuba 8'
23. Clarinette 8'
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
24. Großgambe 16'
25. Geigenprincipal 8'
26. Bourdon 8'
27. Salicional 8'
28. Vox coelestis 8'
29. Viola 4'
30. Traversflöte 4'
31. Nasard 22/3
32. Flageolet 2'
33. Violine 2'
34. Terz 13/5
35. Mixtura aeth. IV 2'
36. Basson 16'
37. Trompette harm. 8'
38. Hautbois 8'
Tremulant
Pedal C–f1
39. Contrabaß 16'
40. Subbaß 16'
41. Violinbaß 8'
42. Gedacktbaß 8'
43. Tenoroctave 4'
44. Posaunbaß 16'
45. Trompetbaß 8'
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
  • Nebenregister:
    • Tympanon (Donnergrollen)
    • Imber Iuliaci (Regenmaschine)
    • Mutkrat (Ortsgebunden Jülicher Morastkröte)
  • Spielhilfen: Zungentritt, Mixturentritt

Einzelnachweise

  1. Festschrift 2007 s.5f (Zugriff 1. Jan. 2011)
  2. Zur Vleugels-Orgel
50.9216666666676.3586111111111

Weblinks

 Commons: Propsteipfarrkirche Jülich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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