- Prößdorf
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Prößdorf Stadt LuckaKoordinaten: 51° 5′ N, 12° 18′ O51.08722222222212.305833333333160Koordinaten: 51° 5′ 14″ N, 12° 18′ 21″ O Höhe: 160 m ü. NN Eingemeindung: 8. März 1994 Postleitzahl: 04613 Vorwahl: 034492 Lage von Prößdorf in Lucka
Prößdorf ist seit der Gebietsreform 1994 ein Ortsteil der Stadt Lucka im Altenburger Land in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Prößdorf liegt in der Leipziger Tieflandsbucht unmittelbar an der Grenze Thüringens nach Sachsen und Sachsen-Anhalt. Angrenzende Orte sind im Uhrzeigersinn von Norden beginnend Maltitz in Sachsen, die Stadt Lucka im Nordosten, Breitenhain im Osten, Falkenhain als Ortsteil von Meuselwitz im Süden und Langendorf in Sachsen-Anhalt.
Sein landschaftliches Gepräge erhielt Prößdorf größtenteils in Zusammenhang mit dem Braunkohletagebau. So entstand auch aus den Tagebaurestlöchern und der natürlichen Flutung aus verschiedenen Quellen der Badesee Prößdorf mit seiner hervorragenden Wasserqualität, einer der vier Badeseen im Altenburger Land.
Geschichte
Mittelalter
Prößdorf wurde erstmals urkundlich im Jahr 1413 erwähnt, jedoch weisen die bei Restaurationsarbeiten an der Prößdorfer Kirche im Jahre 1855 aufgefunden Schriften auf den Bau dieser Kirche bereits im Zeitraum um 1360 hin. Daraus lässt sich ableiten, dass die ersten, auf dem Topfmarkt befindlichen Häuser in dieser Zeit bereits standen.
In Prößdorf existiert ein Rittergut, dessen Erbauer und Entstehungszeit nicht nachweisbar ist, allerdings war es im 15. Jahrhundert kein eigenständiger Rittersitz, sondern Vorwerk von Breitenhain. Im Ortskern, dem Mitteldorf, lebten die Bauern, die unfreien Lehensknechte wohnten im Kotwinkel, der auch Kuhwinkel genannt wurde, da es ihnen gestattet war eine Kuh zu besitzen.
16. bis 19. Jahrhundert
Das Gut Prößdorf wechselte oft seine Besitzer, so waren es im 16. Jahrhundert die Herren von Bünau, später die Herren von Minckwitz und Zeuner. Im 19. Jahrhundert besaß der königlich-preußische Hofrat von Tettenborn-Holderrieder dieses und empfand das gesamte Schlossgelände als Schauplatz alter Kunstdenkmäler nach. Ein weiterer Besuchermagnet wurde der Lustgarten genannte Park, zudem gab es einen enormen Aufschwung im Gasthofgewerbe des Ortes.
20. Jahrhundert
Ungefähr zur Zeit der Jahrhundertwende kaufte die Aktiengesellschaft Phönix das Rittergut. Zu dieser Zeit fanden die Bewohner zunehmend Arbeit unter Tage im Bergbau, so entwickelte sich der Ort vom einstigen Bauerndorf in ein Bergbaudorf.
Die Regierung beschloss im Jahr 1961 die Abschlagung der sich in 20 und 60 Metern Tiefe erstreckende 9 und 25 Meter mächtigen Braunkohlenflöze. Deswegen sollte es zur Umsiedlung kommen und so sahen die Bewohner keinen Grund dafür die historische Bausubstanz und Architekturdetails zu sichern und es gingen wertvolle Baudetails unwiederbringlich verloren. Als dieser Beschluss aufgehoben wurde, verkauften viele Anwohner ihr Land und so entstanden Gartenanlagen mit Bungalows, die auch eine Vielzahl von weit herkommender Eigentümer zur Erholung nutzen.
Ortsbild
Der Ort ist in seinem Grundriss klar als Rundling zu erkennen, wobei sich im Zentrum Gärten befinden. Der alte Ortskern mit seinen Dreiseitenhöfen und späteren Winkelhöfen, was für die sonst hier vorkommenden Altenburger Bauernhöfe eher untypisch ist, und der Kuhwinkel entstanden ungefähr zeitgleich, jedoch kommen noch weitere Siedlungserweiterungen hinzu.
Das Dorferneuerungsprogramm sieht die Entwicklung zur Wohngemeinde unter Rücksichtnahme und Einbindung der natürlichen Ressourcen vor. Die Umsetzung konnte bereits in den letzten Jahren erreicht werden, so ist beispielsweise die Seerose als Zentrum des Gemeindelebens und die Kirche, welche mit Hilfe Städtebaufördermitteln saniert wurden zu nennen. In der ehemaligen Kirche finden des Weiteren Konzerte statt sowie für die Region einzigartige standesamtliche Trauungen, die weit über die Landesgrenze bekannt und geschätzt ist.
Weblinks
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