- Lucka
-
Wappen Deutschlandkarte 51.09512.335277777778150Koordinaten: 51° 6′ N, 12° 20′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Altenburger Land Höhe: 150 m ü. NN Fläche: 12,99 km² Einwohner: 4.086 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 315 Einwohner je km² Postleitzahl: 04613 Vorwahl: 034492 Kfz-Kennzeichen: ABG Gemeindeschlüssel: 16 0 77 028 Stadtgliederung: Kernstadt; 2 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Pegauer Str. 17
04613 LuckaWebpräsenz: Bürgermeisterin: Kathrin Backmann (parteilos) Lage der Stadt Lucka im Landkreis Altenburger Land Lucka ist eine Stadt im thüringischen Landkreis Altenburger Land.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lucka liegt am Südrand der Leipziger Tieflandsbucht inmitten einer durch ausgekohlte Braunkohlentagebaue des ehemaligen "Bornaer Reviers" stark veränderten Landschaft (aufgeforstete Kippen im Norden, Westen und Osten).
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) die Stadt Regis-Breitingen mit dem Ortsteil Ramsdorf im sächsischen Landkreis Leipzig und die Stadt Meuselwitz im Landkreis Altenburger Land, Elsteraue im sachsen-anhaltischen Burgenlandkreis sowie die Stadt Groitzsch mit den Ortsteilen Maltitz und Berndorf im Landkreis Leipzig.
Stadtgliederung
Zu Lucka gehören der Stadtteil Teuritz, der Luckaer Forst sowie die Ortsteile Breitenhain und Prößdorf.
Geschichte
Die Besiedlung des Gebietes um Lucka lässt sich bis in die jüngste Steinzeit (etwa 5000 bis 2500 v. Chr.) nachweisen. Lucka gewann im 12. Jahrhundert wohl von der benachbarten Burg Breitenhain aus als Zollstätte an der Straße von Merseburg und Pegau nach Altenburg Bedeutung. Wahrscheinlich wurde es 1284 dem Kloster Grünhain geschenkt. Erstmals urkundlich erwähnt wird Lucka in einem Schriftstück des Naumburger Schätzungsverzeichnis im Jahre 1320 als oppidum Luckowe.
1307 siegte in der Schlacht bei Lucka Friedrich der Gebissene von Wettin gegen Albrecht I. von Habsburg und sicherte damit die Herrschaft des Hauses Wettin in Mitteldeutschland.
Vor 1320 muss Lucka in wettinischen Besitz gekommen sein. Stadtrichter und Rat wurden 1431 genannt, sie hatten die Niedergerichte inne. Die Stadt war mit Wällen und drei Toren gesichert und unterstand seit 1396 dem Amt Altenburg. Unter den Handwerkern dominierten um 1800 die Schuhmacher. 1847 begann die Handschuhfabrikation, es folgte 1896 eine Eisengießerei und nach 1900 die Herstellung von Wellpappe, gummierten Papieren und die Glasveredlung. 1875-1975 bestand Bahnverbindung mit Meuselwitz und Groitzsch. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Lucka immer stärker in den Bereich der Meuselwitzer Braunkohleindustrie einbezogen.
Zeit des Nationalsozialismus
Im Gasthaus „Deutsches Haus” waren 50 Zwangsarbeiter untergebracht, die beim Bauern Jahr, auf dem Rittergut Teuritz und bei der Firma Moll & Söhne eingesetzt wurden. Auf der Domäne Breitenhain mussten sowjetische Kriegsgefangene zwangsarbeiten, zwei von ihnen starben 1941.[2]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960: Stand jeweils 31. Dezember):
- 1831: 1090
- 1960: 5787
- 1994: 5959
- 1995: 5877
- 1996: 5767
- 1997: 5621
- 1998: 5434
- 1999: 5217
- 2000: 5039
- 2001: 4858
- 2002: 4748
- 2003: 4636
- 2004: 4544
- 2005: 4475
- 2006: 4398
- 2007: 4337
- 2008: 4255
- 2009: 4198
- 2010: 4086
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Stadtrat
Seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
- CDU: 4 Sitze (25,1 %)
- SPD: 4 Sitze (23,1 %)
- Luckaer Wählervereinigung: 3 Sitze (21,5 %)
- Bürger für Lucka: 3 Sitze (18,5 %)
- Die Linke: 2 Sitze (11,8 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 54,6 %.
Wappen
Blasonierung: „In Gold ein gewappneter Ritter in stahlblauer Rüstung mit geöffnetem Visier auf grünem Boden stehend. Der Ritter hält in der ausgestreckten rechten Hand ein schwarzes Kreuz und in der linken Hand eine gestielte Rose; er wird rechts begleitet von einem Wappenschild, der in silbernem Felde eine rote Rose mit goldenem Stängel und grünen Kelchblättern zeigt.“
Das Wappen tauchte erstmals 1431 als Stadtsiegel auf, in der der Ritter anstelle der Rose noch eine Geißel trug. Seit dem 17. Jahrhundert wurde die Rose der Altenburger Burggrafen als Stadtwappen geführt. Das Wappen wurde 1951 durch ein neues Wappen, auf dem ein Arbeiter mit Vorschlaghammer abgebildet war, ersetzt, das jedoch nach der politischen Wende wieder durch das alte abgelöst wurde.
Flagge
Die Flagge der Stadt Lucka zeigt die Farben Blau - Gold (Gelb).
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Besonders bemerkenswert ist der Luckaer Markt mit der Sankt-Pankratius-Kirche, die erstmals 1396 erwähnt und Mitte des 17. Jahrhunderts neu aufgebaut wurde. 1891 bekam sie einen neuen Turm, der ihr heute eine Höhe von 56 Metern verleiht. Des Weiteren befindet sich hier der Wettiner-Brunnen mit seiner Löwenstatue aus dem Jahre 1908. Im Teilort Prößdorf befindet sich ein Rittergut mit historischem Eingangstor, Nebengebäuden und mehreren in Stein gehauenen Stelen. Ein Rundweg von 7,5 km Länge verbindet Lucka mit Prößdorf, der sich durch seine verkehrsarme, landschaftlich schöne Strecke auszeichnet.
Persönlichkeiten
- Hermann Joseph (1811–1869), Jurist und liberaler Politiker
- Reinhold Carl (1864–1929), Maler und Bildhauer, Erschaffer des Wettinbrunnens in Lucka
- Otto Engert (1895–1945), kommunistischer Politiker
- Ernst Arthur Voretzsch (1868–1965), Diplomat, Botschafter in Tokio
- Erika Zuchold, (* 1947), Turnerin
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 21, ISBN 3-88864-343-0
Weblinks
Commons: Lucka – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Altenburger LandAltenburg | Altkirchen | Dobitschen | Drogen | Fockendorf | Frohnsdorf | Gerstenberg | Göhren | Göllnitz | Göpfersdorf | Gößnitz | Großröda | Haselbach | Heukewalde | Heyersdorf | Jonaswalde | Jückelberg | Kriebitzsch | Langenleuba-Niederhain | Löbichau | Lödla | Lucka | Lumpzig | Mehna | Meuselwitz | Monstab | Nöbdenitz | Nobitz | Ponitz | Posterstein | Rositz | Saara | Schmölln | Starkenberg | Thonhausen | Treben | Vollmershain | Wildenbörten | Windischleuba | Ziegelheim
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Lucka — Lucka … Wikipédia en Français
Lúčka — may refer to several places in Slovakia.*Lúčka, Levoča District *Lúčka, Rožňava District *Lúčka, Sabinov District *Lúčka, Svidník District … Wikipedia
Lúčka — ist der Name mehrerer Orte in der Slowakei: einer Ortschaft im Okres Levoča, siehe Lúčka (Levoča) einer Ortschaft im Okres Sabinov, siehe Lúčka (Sabinov) einer Ortschaft im Okres Svidník, siehe Lúčka (Svidník) einer Ortschaft im Okres Rožňava,… … Deutsch Wikipedia
Lucka — Lucka, 1) Gerichtsamt im Herzogthum Sachsen Altenburg; 7160 Ew.; 2) Stadt darin, links an, der Schnauder; Gerberei, Schuh u. Zeugmacher; 1350 Ew. Hier 31. Mai 1307 Sieg Friedrichs des Gebissenen über die Kaiserlichen unter dem Grafen von… … Pierer's Universal-Lexikon
Lucka — Lucka, Stadt im sachsen altenburg. Ostkreis, an der Staatsbahnlinie Gaschwitz Meuselwitz, 150 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Schuh , Wäsche , Wellpapier , Handschuh , Maschinen und Eisenwarenfabrikation, Eisengießerei, Gerberei, ein… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Lucka — Lucka, Stadt in S. Altenburg, an der Schnauder, (1905) 1905 E.; hier 31. Mai 1307 Sieg der thüring. Landgrafen Friedrichs des Gebissenen und Diezmanns über die Kaiserlichen unter Philipp von Nassau … Kleines Konversations-Lexikon
Lucka — Lucka, Stadt in Sachsen Altenburg mit 1400 E.; Sieg Friedrichs des Gebissenen 1307 … Herders Conversations-Lexikon
Lucka — Infobox Ort in Deutschland Art = Stadt image photo = Wettinerbrunnen Lucka.jpg image caption = Wettinerbrunnen, errected in memory of the 1307 battle Wappen = Lucka coa 1431.png lat deg = 51 |lat min = 5 |lat sec = 42 lon deg = 12 |lon min = 20… … Wikipedia
lúčka — e ž (ú) 1. manjšalnica od luč: a) lučka brli, gori, sveti; otr. mamica, tema je, prižgi lučko; v daljavi je zagledal lučko; rdeča lučka b) naliti olje v lučko / nočna lučka / lučka kresnice c) lučka upanja ♦ strojn. kontrolna lučka lučka, ki s… … Slovar slovenskega knjižnega jezika
Lúčka — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Lúčka Lúčka est un village du district de Levoča Lúčka est un village du district de Rožňava Lúčka est un village du district de Sabinov Lúčka est un… … Wikipédia en Français