Meuselwitz

Meuselwitz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Meuselwitz
Meuselwitz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Meuselwitz hervorgehoben
51.04277777777812.299166666667170
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Altenburger Land
Höhe: 170 m ü. NN
Fläche: 41,02 km²
Einwohner:

11.261 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 275 Einwohner je km²
Postleitzahl: 04610
Vorwahl: 03448
Kfz-Kennzeichen: ABG
Gemeindeschlüssel: 16 0 77 032
Stadtgliederung: Kernstadt und 10 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstr. 1
04610 Meuselwitz
Webpräsenz: www.meuselwitz.de
Bürgermeisterin: Barbara Golder (CDU)
Lage der Stadt Meuselwitz im Landkreis Altenburger Land
Altenburg Nobitz Langenleuba-Niederhain Altkirchen Dobitschen Drogen Fockendorf Frohnsdorf Gerstenberg Göhren (bei Altenburg) Göllnitz Göpfersdorf Gößnitz Haselbach (bei Altenburg) Großröda Heukewalde Heyersdorf Jonaswalde Jückelberg Kriebitzsch Löbichau Lödla Lucka Lumpzig Mehna Meuselwitz Monstab Nöbdenitz Ponitz Posterstein Rositz Saara (bei Schmölln) Schmölln Starkenberg Thonhausen Treben Vollmershain Wildenbörten Windischleuba Ziegelheim Thüringen Landkreis Greiz Sachsen-Anhalt SachsenKarte
Über dieses Bild
Stadtkirche
Rathaus
Die Bahnhofstraße mit der für das Stadtzentrum typischen Architektur

Meuselwitz ist nach Schmölln und Altenburg die bevölkerungsmäßig drittgrößte Stadt und die flächenmäßig größte Stadt im thüringischen Landkreis Altenburger Land. Sie liegt im Dreiländereck mit Sachsen und Sachsen-Anhalt am Südrand der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Altenburg im Südosten und Zeitz im Nordwesten sowie Gera im Südwesten und Leipzig im Nordosten.

War der Ort seit dem 17. Jahrhundert zunächst durch das Wirken des Adelsgeschlechts von Seckendorff geprägt, wandelte sich Meuselwitz ab 1860 zur Industriestadt der Braunkohle. Aus beiden Zeiten sind verschiedene sehenswerte Gebäude erhalten, zur ersten gehören die Orangerie und der Park sowie die Stadtkirche im barocken Stil und zur letzteren das neugotische Rathaus von 1874. Seit jenem Jahr verfügt Meuselwitz auch über die Stadtrechte.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind im Uhrzeigersinn die Stadt Lucka, Haselbach, Treben, Gerstenberg, die Kreisstadt Altenburg, Rositz und Kriebitzsch im Landkreis Altenburger Land, außerdem im Norden Regis-Breitingen im sächsischen Landkreis Leipzig sowie im Westen Elsteraue und die Stadt Zeitz im sachsen-anhaltischen Burgenlandkreis.

Stadtgliederung

Zu Meuselwitz gehören neben der Kernstadt mit dem historischen Stadtteil Zipsendorf folgende Ortsteile im Uhrzeigersinn von Norden beginnend:

  • Falkenhain
  • Bünauroda
  • Schnauderhainichen
  • Wintersdorf
  • Waltersdorf
  • Neubraunshain
  • Neupoderschau
  • Brossen
  • Mumsdorf

Geschichte

Als Muzelbuze wurde das heutige Meuselwitz als Rittergut im Jahre 1139 erstmalig urkundlich erwähnt. Anfang des 15. Jahrhunderts befand sich das Gut im Besitz der Herren von Bünau, seit 1578 der niederländischen Emigrantenfamilie (Cramer) von Clauspruch, die hier eine Zeugmanufaktur mit Wirkerhaus, Walkmühle und Färberei einrichteten. 1676 wurde es von Veit Ludwig von Seckendorff erworben, der damals im Dienst des Herzogs Moritz von Sachsen-Zeitz stand. Er ließ 1677 das Schloss neu erbauen, wurde ab 1681 in Meuselwitz sesshaft und wirkte im damaligen Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg als Landschafts- und Obersteuerdirektor. Zwischen 1724 und 1727 wurde das Schloss unter dem Reichsgrafen Friedrich Heinrich von Seckendorff grundlegend umgestaltet. Das bestehende Schloss wurde von dem Leipziger Baumeister David Schatz zu einer Vierflügelanlage umgebaut, mit ausgerückten Mittelrisaliten zur Stadt und zum Park hin. Das Schloss hatte einen bastionartigen Grundriss, der Festsaal zeichnete sich durch reiche gemalte und plastische Dekoration aus. Das Schlosstor zur Stadt hin war prächtig mit Trophäen ausgestattet. Rechts und links des Tores befanden sich zweigeschossige Wirtschaftsbauten im Stil der damaligen Zeit. Die Orangerie im 1709 angelegten Schlossgarten, die 1724 errichtet wurde, ist nach der Zerstörung des Schlosses durch Bombardierung 1945 und folgende Abrisse der einzige erhaltene Bau des Schlosskomplexes.

Bereits 1670 wurde in der Nähe von Meuselwitz Braunkohle gefunden. Um 1780 wurde ein erster Versuch gemacht, Braunkohle unter Tage abzubauen. Nach 1860 wurden mehrere große Kohlevorkommen nördlich der Stadt erschlossen, die zunächst noch im Pfeilerabbau unter Tage ausgebeutet, später jedoch großflächig als Tagebaue aufgeschlossen wurden. Eine Folge davon war, dass sich die Einwohnerzahl zwischen 1842 und 1880 mehr als verdoppelte. Das erste Rathaus wurde 1861 erbaut, eine öffentliche Wasserversorgung folgte 1874. In diesem Jahr wurde Meuselwitz von Herzog Ernst I. von Sachsen-Altenburg das Stadtrecht verliehen. Am 18. April 1872 erhielt Meuselwitz mit der Eröffnung der Strecke Altenburg-Zeitz einen Bahnanschluss, am 7. September 1874 wurde die Strecke nach Leipzig eröffnet und 1885 nach Ronneburg erweitert. Durch den Aufschluss der Tagebaue Zwenkau und Böhlen wurde diese Strecke in den 1970er Jahren zwischen Lucka und Groitzsch unterbrochen und abgetragen. Anfang 2004 wurde der Personenverkehr zwischen Altenburg und Zeitz eingestellt. Auf dem Teilstück Zeitz (Profen) und Meuselwitz verkehren noch Kohlezüge zur Versorgung des Kraftwerkes in Mumsdorf und vereinzelte Züge zur Schotterrecyclinganlage Kriebitzsch.

Zeit des Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit

Das jüdische Kaufhaus Fruchtmann wurde beim Novemberpogrom 1938 zerstört. Zahlreiche Juden wurden in die Vernichtungslager deportiert, andere emigrierten nach Palästina und in andere Länder. Während des Zweiten Weltkrieges bestanden die Zwangsarbeiterlager Meuselwitz I-III und V sowie der Gasthof Lindenhof, Firma Heymer & Pilz und Firma Karl Julius Görler, in denen eine Vielzahl von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern untergebracht waren, die in der Grube „Phönix“ von Mumsdorf und im HASAG-Werk Meuselwitz, das dem KZ Buchenwald als Außenkommando unterstand, Zwangsarbeit leisten mussten. Viele verloren durch die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen ihr Leben, einige wurden bei einem Bombenangriff getötet. Die überlebenden jüdischen Frauen wurden von der SS auf einen Todesmarsch geschickt, die Männer wurden nach Theresienstadt getrieben. Auf dem Ehrenfriedhof von Mumsdorf, der unter Aufsicht der US Army angelegt wurde, wird an 290 Tote erinnert, die in Massengräbern gefunden wurden.[2]

Meuselwitz war von schweren Luftangriffen betroffen, besonders am 30. November 1944 und 20. Februar 1945. Bei diesen Angriffen starben 250 Menschen, davon 39 Häftlinge. Bis zur Besetzung durch US-Truppen im April 1945 wurden 85 Prozent der Gebäude durch Luftangriffe zerstört bzw. stark beschädigt. Bei einem Bombardement am 20. März 1945 wurde das Schloss beschädigt und bald danach gesprengt und abgerissen, auch zur Gewinnung von Baumaterial. Die Orangerie brannte aus, ihre Kuppel brach 1954 zusammen. Das erhaltene Schlosstor und die historischen Wirtschaftsgebäude wurden ebenfalls beseitigt.

Unter dem Vorwurf der Bildung einer „Widerstandsgruppe“ wurden 1950 zwei Lehrer und zwei Schüler der Oberschule Meuselwitz von einem sowjetischen Militärtribunal in Weimar zum Tode verurteilt und in Moskau hingerichtet. 1952 folgten erneute Verhaftungen einer „antisowjetischen Gruppe“ von ehemaligen Schülern. Zwei von ihnen (und ein weiterer Mann) wurden durch ein Militärtribunal in Potsdam zum Tode verurteilt und in Moskau hingerichtet. Mehrere weitere frühere Schüler erhielten langjährige Arbeitslager-Strafen in einem sowjetischen Gulag. 1995/96 erfolgte die offizielle Rehabilitierung der Verurteilten durch die Russische Föderation. An das Geschehen erinnert ein Gedenkstein vor dem Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium mit der Inschrift: „Zum Gedenken an die Opfer der kommunistischen Diktatur und an den Widerstand an unserer Schule“ (es folgen die Namen von drei der Getöteten)". Im Gymnasium gibt es zudem eine von den Schülern gestaltete Ausstellung.[3]

Eingemeindungen

Nach Meuselwitz wurden im Jahr 1922 Schnauderhainichen, 1973 zwei Orte[4], 1993 Mumsdorf[5], 1994 Falkenhain[6] und 2007 Wintersdorf eingemeindet.[7] Ende 2008 wechselten zwei Orte nach Treben (Verwaltungsgemeinschaft Pleißenaue).[8]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Brossen 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Zipsendorf
Bünauroda 1. Juli 1950
Falkenhain 8. März 1994
Lehma 1. Januar 1996
30. Dezember 2008
Eingemeindung nach Wintersdorf,
Umgliederung nach Treben
Mumsdorf 16. Oktober 1993
Neubraunshain 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Wintersdorf
Neupoderschau 1. Januar 1957
1. Januar 1973
Zusammenschluss mit Altpoderschau zu Poderschau,
Umgliederung nach Meuselwitz
Poderschau 1. Januar 1973 Auflösung, Umgliederung nach Kriebitsch und Wintersdorf
Ruppersdorf 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Wintersdorf
Schnauderhainichen 1922
Trebanz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Lehma
Waltersdorf 1. Januar 1973 Eingemeindung nach Wintersdorf
Wintersdorf 1. Dezember 2007
Zipsendorf 1. Januar 1973

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1583 bis 1831

  • 1583 - 440
  • 1615 - 650
  • 1644 - 340
  • 1690 - 712
  • 1817 - 1.273
  • 1831 - 1.448

1842 bis 1981

  • 1842 - 1.646
  • 1880 - 3.402
  • 1946 - 10.688 1
  • 1950 - 10.529 2
  • 1960 - 10.501
  • 1981 - 11.997

1984 bis 1998

  • 1984 - 11.545
  • 1994 - 10.991
  • 1995 - 11.035
  • 1996 - 10.911
  • 1997 - 10.795
  • 1998 - 10.643

1999 bis 2004

  • 1999 - 10.538
  • 2000 - 10.365
  • 2001 - 10.134
  • 2002 - 9.949
  • 2003 - 9.787
  • 2004 - 9.717

2005 bis 2010

  • 2005 - 9.547
  • 2006 - 9.410
  • 2007 - 12.102 3
  • 2008 - 11.594
  • 2009 - 11.385
  • 2010 - 11.261
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

1 29. Oktober
2 31. August
3 31. Dezember (nach Eingemeindungen)

Politik

Stadtrat

Seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:

  • CDU: 9 Sitze (35,7 %)
  • DIE LINKE: 7 Sitze (28,8 %)
  • UWW: 5 Sitze (21,0 %)
  • SPD: 2 Sitze (8,5 %)
  • MWG: 1 Sitz (6,1 %)

Die Wahlbeteiligung lag bei 43,7 %.

Wappen

Blasonierung: „Geteilt durch eine silberne Leiste von Schwarz über Blau und zeigt oben einen silbernen Schlägel gekreuzt mit einem silbernen Hammer und unten einen goldenen Webschützen. Das Wappen ist bedeckt von einem silbernen, rot ausgeschlagenen, golden bekrönten Spangenhelm, darauf eine rote Lindenlaubschlinge mit je vier parallel stehenden roten Blättern, die Helmdecken sind goldschwarz.“

Flagge

Die Stadt trägt mit der Verleihung des Stadtrechts 1874 die festgelegten Fahnenfarben schwarz – blau.

Städtepartnerschaft

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Heimatmuseum

Das Heimatmuseum befindet sich in der Neugasse 1/3, in einem der ältesten Gebäude der Stadt. Das Gebäude ist ein ehemaliges Weberhaus aus der Zeit um das Jahr 1700. Im Oktober 1993 wurde es notgesichert. Im Dezember 1994 begann der Umbau zur Unterbringung der historischen Gegenstände. Zuvor waren sie bis 1984 in der alten Mühle ausgestellt und danach untergestellt. Ab 1993 konnte man sie in der Heinrich-Heine-Straße betrachten.

Das Rathaus wurde in den Jahren 1861 und 1862 im neogotischen Stil errichtet. Seit 1874 ist es Sitz des Bürgermeisters, nachdem Meuselwitz am 6. Juli 1874 zur Stadt ernannt wurde. Zunächst befand sich auch die Wohnung des Bürgermeisters im Rathaus. Später benötigte man die Räumlichkeiten durch die Erweiterung der Stadt als Arbeitsräume. Für einige Zeit war auch die Sparkasse und das Archiv im Rathaus untergebracht. Im Jahr 1989 wurde die Fassade zur 850-Jahr-Feier der Ersterwähnung des Ortes erneuert. In den Jahren 1993 und 1994 erfolgte eine Innensanierung des Rathauses. Das Stadthaus, das dem Gebäude gegenüber lag, wurde im gleichen Baustil errichtet. In dessen dem Markt zugewandten Teil befindet sich heute die Sparkasse.

Gesamtansicht des Parks
Orangerie

Am Ende des Schlossparks, dem Von-Seckendorff-Park, befindet sich die Orangerie. Sie ist der letzte heute noch erhaltene Teil des ehemaligen Schlosskomplexes, der durch Bombardierung und folgende Abrisse schwer getroffen wurde. Die Schlossanlage gehörte der Familie von Seckendorff, die über 300 Jahre die Geschicke der Stadt geprägt hatte. Die Orangerie wurde in den Jahren 1724 bis 1727 im Rahmen der Erweiterung des Schlosses, die vermutlich von dem Ratsbaumeister Georg Hellbrunn ausging, erbaut. Die Entwürfe des spätbarocken Bauwerkes stammen von dem kursächsischen Landesbaumeister David Schatz. Vorbild kann der Dresdner Zwinger von Carl Friedrich Pöppelmann gewesen sein. Die Orangerie weist einen flachbogigen Grundriss auf, einen Torpavillon mit geschweifter Haube, Ovalnischen mit Büsten und schwere Scheitelsteinköpfe. Das Gebäude soll seinerseits als Vorlage für das 1745 erbaute Schloss Sanssouci gedient haben. Bei dem Bombenangriff auf das Schloss am 20. März 1945 brannte auch die Orangerie aus, ihre Kuppel stürzte 1954 ein. Danach begannen Sicherung und Wiederaufbau, 1963 auch der Ausbau der Innenräume. Beim Außenbau wurden die Metopenfüllungen nicht wiederhergestellt. Zwei Torhäuser aus dem 18. Jahrhundert wurden ebenfalls rekonstruiert. 1969 konnte man die Orangerie als Museum und Konzertsaal wieder eröffnen. Von 1991 bis 1998 wurde das gesamte Bauwerk wieder umfassend saniert und vor dem Verfall bewahrt. Seit dem Sommer 1998 befinden sich in der Orangerie ein Café und Restaurant sowie ein Festsaal.

Der Hainbergsee entstand um 1900 aus der ehemaligen Grube Vereinsglück. Der See ist etwa 800 Meter lang, 300 Meter breit und besitzt eine Wasserfläche von rund 18 Hektar. Stellenweise ist er bis zu 40 Meter tief. Die gute Wasserqualität wird vermutlich durch eine unterirdische Quelle verursacht. Der See besitzt einen großen Fischbestand sowie unter anderem mit Reihern, Schwänen und Wildgänsen, zudem wird er zum Angeln und Freizeitsport genutzt. An den See grenzt der etwa 220 Meter hohe Hainberg, der zu den höchsten Erhebungen um Meuselwitz zählt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Kulturbahnhof Meuselwitz im ehemaligen Lokschuppen. Dort ist eine Modellausstellung untergebracht, die das Wiederentstehen der Bahnstrecke Meuselwitz – Altenburg zeigt. Außerdem gibt es eine Freilichtausstellung mit technischen Anlagen und historischen Zügen. Dort soll die über 100-jährige Geschichte des Braunkohlenbergbaus veranschaulicht werden.

Der Kulturbahnhof ist auch Startpunkt der Kohlebahn, eine 900-mm-Schmalspurbahn.

Weitere sehenswerte Bauwerke sind die Martinskirche und der Wasserturm. Einen Besuch wert sind auch der Mühlteich, dessen alte Stadtmühle jedoch abgerissen wurde, und der Grottenteich mit der Muschelgrotte.

Denkmäler

  • Gedenkstein vor dem Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium zur Erinnerung an von sowjetischen Militärtribunalen 1950 und 1952 zum Tode verurteilte und hingerichtete Lehrer und Schüler der damaligen Oberschule.

Sport

In Meuselwitz ist der Fußball-Regionalligist ZFC Meuselwitz beheimatet. Ein weiterer Fußballverein ist der FSV Meuselwitz, dessen Herrenmannschaft in der Kreisliga spielt. Dieser Verein verfügt zudem über eine aktive Lauf- und Triathlon-Sektion. Seit 1922 gibt es in Meuselwitz eine Handballmannschaft. Die Herrenmannschaft des heutigen Handballvereins Meuselwitz, der aus der BSG Motor Meuselwitz hervorgegangen ist, trägt ihre Spiele in der Schnaudertalhalle aus. Daneben ist in der Stadt der traditionsreiche Schützenverein PSG Meuselwitz aktiv.

Sitz des Unternehmens Glass

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Die 1992 gegründete Meuselwitz Guss Eisengießerei beschäftigte 2008 etwa 300 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 90 Millionen Euro und stellt Gussteile im Furanharz-Formverfahren bis 65 t Stückgewicht aus Sphäroguss her.

Bildung

Haus II des Seckendorff-Gymnasiums

In Meuselwitz existieren eine Grundschule, eine Regelschule, das Veit-Ludwig-von-Seckendorff-Gymnasium (Europaschule) sowie die Schauspielschule der Medienakademie Thüringen, eine staatlich anerkannte Ergänzungsschule.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Christian Adolf von Seckendorff (* 4. Oktober 1767; † 29. August 1833 in Luzern), Schriftsteller
  • Friedrich Karl Forberg (* 30. August 1770; † 1. Januar 1848 in Hildburghausen), Philosoph
  • Friedrich Bernhard Freiherr von Seckendorff (1772–1852), Politiker
  • Gustav Anton von Seckendorff (* 26. November 1775; † 1823 in Alexandria (Louisiana)), Schriftsteller
  • Gustav Friedrich Held (* 29. Mai 1804; † 24. April 1857 in Dresden), Jurist und Politiker
  • Viktor von Ponickau (* 27. Juni 1808 in Falkenhain; † 7. April 1889 daselbst), Landrat des preußischen Kreises Zeitz und Vorsitzender der Kreisritterschaft
  • Julius Ferdinand Blüthner (* 11. März 1824 in Falkenhain; † 13. April 1910 in Leipzig), Klavierbauer und Gründer der Traditionsfirma Pianofortefabrik Blüthner
  • Rudolf Brazda, (* 26. Juni 1913 in Brossen (damals) Krs. Zeitz, heute Stadtteil von Meuselwitz; † 3. August 2011 in Bantzenheim, Oberelsass) letzter lebender schwuler KZ-Insasse
  • Karl Fruchtmann, (* 10. Dezember 1915; † 10. Juni 2003 in Bremen), Autor, Theater und Fernsehregisseur, Grimmepreisträger
  • Helmut Wiesenthal (* 1938), deutscher Soziologe und Politikwissenschaftler
  • Wolfgang Hilbig (* 31. August 1941; † 2. Juni 2007 in Berlin), Schriftsteller[9]
  • Fritz Louis Kramer (* 4. Oktober 1919; † 13. November 2006 Meuselwitz), Heimatforscher, Gründungsmitglied des Meuselwitzer Heimat-, Umwelt- und Naturschutzvereins, trug zur Erhaltung der Meuselwitzer Orangerie bei
  • Gerhard Kettner (* 10. August 1928; † 14. Juni 1993 in Dresden), Grafiker

Weitere Persönlichkeiten

  • Christian Lange (* 2. Dezember 1585 in Naumburg; † 7. Mai 1657 in Leipzig), evangelischer Theologe, von 1614 bis 1618 Pfarrer von Meuselwitz
  • Johann Benedikt Carpzov I. (* 22. Juni 1607 in Rochlitz; † 22. Oktober 1657 in Leipzig), evangelischer Theologe, von 1632 bis 1637 Pfarrer von Meuselwitz
  • Veit Ludwig von Seckendorff (* 20. Dezember 1626 in Herzogenaurach; † 18. Dezember 1692 in Halle), Politiker und Gelehrter, lebte von 1681 bis 1691 auf seinem Gut in Meuselwitz
  • Friedrich Heinrich von Seckendorff (* 5. Juli 1673 in Königsberg (Unterfranken); † 23. November 1763 in Meuselwitz), kaiserlicher Generalfeldmarschall, verbrachte seine letzten Lebensjahre auf seinem Gut in Meuselwitz
  • Ernst Daube (* 9. Februar 1869 in Heukendorf; † 15. Juli 1956 in Meuselwitz), Schriftsteller und Mundart-Dichter

Literatur

  • Peter Findeisen: Meuselwitz (Kreis Altenburg). In: Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Hrsg. Götz Eckardt. Henschelverlag, Berlin 1978. Band 2, S. 368
  • Steffi Müller: Meuselwitz. In: Die Reihe. Archivbilder. (Bildband), Sutton Verlag, Erfurt 2003, ISBN 978-3-89702-475-5, S. 128.

Weblinks

 Commons: Meuselwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 21ff.
  3. Anne Kaminsky (Hrsg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Ch. Links-Verlag, Berlin 2007. S. 480-481. ISBN 978-3-86153-443-3
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1993
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1994
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2008
  9. Dieter Kalka Brache Nr. 9

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