Prüllereien

Prüllereien

Heinz Peter Prüller (* 30. April 1941 in Wien) ist ein österreichischer Journalist und Sportkommentator. Insbesondere seine Formel1-Moderationen genießen wegen ihrer Mischung aus umfangreichem Hintergrundwissen und kapitalen Versprechern Kultstatus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bereits als 13-jähriger Schüler machte Heinz Prüller seine ersten Erfahrungen als Sportjournalist. Im Alter von 16 führte er mit Enzo Ferrari sein erstes Interview. Nach der Ableistung seines Grundwehrdienstes 1960 bis 1961 ging er erst zum Express und 1971 zur Kronen Zeitung. Von 1975 bis 1986 arbeitete er als Chefredakteur der Ski- und Tennis-Welt. Von 1987 bis 1989 war er an der Gründung und dem Ausbau des heutigen Sportmagazin beteiligt. Von 1989 bis 1994 leitete er die Hauptabteilung Sport des österreichischen Hörfunks. 1995 wurde er mit der Goldenen Romy als beliebtester Sportmoderator geehrt.

Seit 1965 kommentiert Heinz Prüller Formel-1-Rennen (ca. 650 insgesamt) und seit 1970 auch die Ski-Weltmeisterschaften für den ORF, darüber hinaus Fußballweltmeisterschaften und Olympische Spiele. Prüller gilt als der Formel-1-Fachmann unter deutschsprachigen Journalisten und schreibt jährlich eine Grand Prix Story, in welcher er die gesamte vergangene Formel-1-Saison analysiert.

Heinz Prüller ist auch Autor von über 60 Büchern, vor allem Formel-1-Jahrbüchern, aber auch Biographien und zusammen mit seiner Frau Nora Frey sogar eines Buches über die Hunde der Sportstars (Grimaldi: jetzt rede ich)

Er ist seit 1990 mit Nora Frey verheiratet, der früheren Radio- und Fernsehmoderatorin und nunmehrigen Mediencoach, lebt aber getrennt.

2006 lieh er in der Österreich-Version des Disney-Pixar-Films Cars dem Kommentator Heinz Prueller seine Stimme.

Im Februar 2009 wurde Prüllers Kommentatorenvertrag beim ORF aufgrund seines Alters nicht verlängert, er soll aber weiter in die Formel-1-Berichterstattung eingebunden bleiben. [1] Prüller, der offiziell bereits seit zwei Jahren in Pension ist hatte zuletzt einen speziellen Vertrag.[2]Schon mit Saisonbeginn 2009 wird er von seinem Kollegen Ernst Hausleitner in der Formel-1-Moderation abgelöst.

Karrierestationen

  • 1962: Sportchef beim Abend-Express, später beim legendären Express
  • 1965: erste Live-Übertragungen im Radio und Fernsehen
  • 1967: erste Fernseh-Studioübertragungen
  • seit 1971: Formel-1- und Skireporter bei der „Kronen-Zeitung“
  • 1976–1986: Chefredakteur der „skiwelt- tenniswelt“, danach des „Sportmagazin“
  • 1989–1995: Hauptabteilungsleiter Sport im ORF-Hörfunk, danach Chefreporter Sport im ORF-Fernsehen
  • 1965–2008: Kommentator der Formel-1-Rennen im ORF-Fernsehen

Moderationsstil

Heinz Prüller konzentriert sich bei seinen Moderationen oft so sehr auf die Vermittlung von Hintergrundinformation, dass er vergisst, dem Renngeschehen zu folgen. Dabei kommt es durchaus vor, dass ein Skirennläufer stürzt und er weiter über dessen Platzierungen in früheren Rennen berichtet. Wenn er den Sturz dann bemerkt, kann er jedoch andere Ausfälle dieses Skifahrers in der Vergangenheit ebenso aufzählen sowie Stürze anderer Läufer an derselben Stelle.

In der Fernsehsendung hoppala berichtete Prüller, wie er ein Formel-1-Rennen aus Long Beach (Kalifornien) ohne Monitor nur mit Hilfe eines telefonischen „Einflüsterers“ aus Österreich kommentierte – und als einziger Europäer überhaupt kommentieren konnte: Zwar wurde das Rennen weltweit übertragen, allerdings mit Ausnahme von Kalifornien, um keine möglichen Besucher zu verlieren; es war also nach einer technischen Panne vor Ort nicht auf den Bildschirm zu bekommen. Der österreichische Kollege, der das Rennen zwar sehen konnte, war jedoch fachlich unkundig und soll Informationen etwa folgender Art übermittelt haben: „Ein Roter überholt einen Weißen, ein Gelber fährt neben einem Grünen“. [3] Sich seines Rufes bewusst, betonte Prüller, das sei nur dieses eine Mal so gewesen.

Der Radiosender Ö3 sammelt in jedem Formel-1-Rennen die witzigsten Zitate (von den Fans auch Prüllereien genannt) und sendet sie unter dem Titel Prüllers beste Sprüche.

Er wird auch gerne gemeinsam mit Niki Lauda parodiert.

Auszeichnungen

  • World Sports Media Trophy 1992 für neue Wege in der Radio- und Sportberichterstattung
  • Romy 1995 (einen Publikumspreis) als Österreichs beliebtester Sportreporter
  • Ehrenzeichen des Landes Steiermark für seine Verdienste um den Österreich-Grand-Prix 2000
  • Lorenzo Bandini Trophy 2003 als erster nicht italienischer Formel-1-Reporter

Anmerkungen

  1. ORF Schickt Moderator Heinz Prüller in Pension
  2. Heute Schock bei den Fans: ORF dreht Prüller ab! vom 6. Februar 2009
  3. Aubauer, Gertrude: Menschen, Masken und Marotten : Heiteres aus 50 Jahren ORF, Uebereuter, Wien 2004. ISBN 3-8000-7039-1 S. 72f

Weblinks


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