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Pylos
ΠύλοςBasisdaten Staat: Griechenland Verwaltungsregion: Peloponnes Präfektur: Messenien Geographische Koordinaten: 36° 54′ N, 21° 41′ O36.921.683333333333Koordinaten: 36° 54′ N, 21° 41′ O Höhe ü. d. M.: 3 m
OrtsmitteFläche: 143,91 km² Einwohner: 5.402 (2001[1]) Bevölkerungsdichte: 37,5 Ew./km² Gemeindelogo: Sitz: Pylos LAU-1-Code-Nr.: 172700 Gemeindegliederung: 11 Gemeindebezirke Website: www.pylos.gr Lage in der ehem. Präfektur Messenien Pylos (griechisch Πύλος (f. sg), italienisch: Navarino) ist eine Hafenstadt in Messenien in Griechenland. Mit der Verwaltungsreform 2010 wurde Pylos Sitz der neu geschaffenen Gemeinde Pylos-Nestoras, in der die ehemals selbständige Gemeinde Pylos als Gemeindebezirk aufgegangen ist.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Gemeindebezirk Pylos nimmt den westlichen Teil des messenischen „Fingers“ im Südwesten der Halbinsel Peloponnes ein. Die eigentliche Kleinstadt Pylos liegt am Südeingang der gleichnamigen Bucht, die auch als Bucht von Navarino bekannt ist. Am westlichen Ausgang der Bucht liegt die Insel Sfaktiria.
Die Bucht von Pylos oder Navarino war Schauplatz zweier bedeutender Seeschlachten:
- Die Schlacht von Pylos, 425 v. Chr., im Peloponnesischem Krieg
- Die Schlacht von Navarino im griechischen Unabhängigkeitskampf 1827
Das moderne Pylos
Der Gemeindebezirk Pylos hat etwa 5.400 Einwohner. Davon leben rund 2.100 Menschen im Hauptort Pylos.
Ortsteile des Gemeindebezirks Pylos
- Ampelokipoi
- Glyfada
- Iklena
- Kallithea
- Kynigos
- Mesochori
- Pappoulia
- Pidasos
- Pyla
- Pylos
- Chomatada
- Palio Nero
Bevölkerung
Jahr Hauptort Veränd. Gemeinde Veränd. 1981 2.594 - - - 1991 2.014 - 580/- 22,36 % 5.340 - 2001 2.104 90/4.47 % 5.402 62/1,16 % Sehenswürdigkeiten
- Kastell (Neo-Kastro)
- Paliokastro (altes Kastell) nördlich der Bucht gelegen
- Aquädukt aus der Osmanenzeit (am südlichen Ortseingang)
- Kirche Maria Himmelfahrt (1989 umfassend restauriert und teilweise neu gebaut)
- Erinnerungsstätte an die Schlacht von Navarino
- Bucht Voidokilia (das sogenannte "Omega")
- Agia Nicola, der Berg bei Pylos mit einer kleinen Kirche und 360 Grad Panorama!
Die historischen Orte
Mykenische und Klassische Zeit
Pylos ist der Name zweier benachbarter Orte in der Landschaft Messenien an der südlichen Westküste der Peloponnes in Griechenland. An einem dieser Orte befinden sich die Überreste eines großen mykenischen Palasts aus der späthelladischen Zeit, der als Palast des Nestor bekannt wurde. Der andere Ort erlangte Berühmtheit in klassischer Zeit: durch den Sieg der athenischen Streitkräfte über Sparta und dessen Besetzung während des Peloponnesischen Krieges. Außer dem Namen Pylos, griechisch für „Tor“, haben die beiden Orte keine Gemeinsamkeiten.
Das alte Pylos und seine Umgebung sind Fundorte von Siegeln und einer großen Anzahl von Tonplomben mit Siegelabdrücken.[2] Das Corpus der minoischen und mykenischen Siegel enthält auch die Funde aus Pylos und seiner Umgebung.
Der Ort aus klassischer Zeit liegt sehr wahrscheinlich im felsigen, heute Coryphasum genannten Vorgebirge an der Nordseite der Bucht von Navarino. Dieser Ort nimmt eine herausragende Stellung in Thukydides’ Geschichte des Peloponnesischen Krieges ein – aufgrund des Erfolges, den der athenische General Demosthenes mit der Besetzung des Ortes und der Gefangennahme einiger spartanischer Truppen auf der nahegeliegenden Insel Sphakteria (heute Sphagia) erzielte. Eine detaillierte Beschreibung der dramatischen Ereignisse wird bei Thukydides in Buch 4, Kapitel 2–41 gegeben. Die Gefangenen, die auf der Insel gemacht wurden, brachte man als Geiseln nach Athen. Die Sorge der Spartaner um ihre Rückkehr trug dazu bei, dass sie 421 v. Chr. dem Nikiasfrieden zustimmten (Thukydides 5, 15, 1). Bis 409 v. Chr. unterhielt Athen in Pylos eine Garnison.
Venetianische und türkische Zeit
Unter venetianischer Herrschaft entstanden Festungen in Alt- und Neu-Pylos. 1499 eroberte das Osmanische Reich die Siedlungen und Festungen. 1572 wurden die Festungsanlagen modernisiert. Zwischen 1686 und 1715 Venedig, nahm die Festungen im Zuge der Eroberung der gesamten Peloponnes (Morea) wieder in Besitz. Nach dem Verlust der Morea geriet das Gebiet wieder unter Osmanische Herrschaft. Um 1770 wurde die Festung in Neu-Pylos wieder hergestellt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Jannis Spyropoulos (1912-1990), griechischer Maler
- Kostas Tsiklitiras (1888-1913), griechischer Olympiasieger
Literatur
- John Chadwick: Die mykenische Welt. Stuttgart 1979, ISBN 3-15-010282-0.
Einzelnachweise
- ↑ Informationen des griechischen Statistischen Dienstes
- ↑ Ingo Pini (Hrsg.), Die Tonplomben aus dem Nestorpalast von Pylos, Mainz, Verlag Philipp von Zabern, 1997, 120 S. und 46 Tafeln
Weblinks
Commons: Pylos – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Gemeinde in Griechenland (Kapodistrias-Programm)
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