Pájara

Pájara
Gemeinde Pájara
Wappen Karte der Kanarischen Inseln
Wappen von Pájara
Pájara (Kanarische Inseln)
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Basisdaten
Autonome Gemeinschaft: Kanarische Inseln
Provinz: Las Palmas
Insel: Fuerteventura
Koordinaten 28° 21′ N, 14° 6′ W28.351827-14.105501111111196Koordinaten: 28° 21′ N, 14° 6′ W
Höhe: 196 msnm
Fläche: 383,52 km²
Einwohner: 20.622 (1. Jan. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 53,77 Einw./km²
Postleitzahl: E–35625 (Morro Jable)
E–35626 (Morro Jable)
E–35627 (Costa Calma)
E–35628 (Pájara)
Gemeindenummer (INE): 35015
Verwaltung
Bürgermeister: Rafael Perdomo Betancor (PSOE) (Stand 2009)
Adresse der Gemeindeverwaltung: Plaza de Nuestra Señora Regla, 1
35628 - Pájara
Webpräsenz der Gemeinde
Lage der Gemeinde
FU Pajara.png

Pájara ist die südlichste der sechs Gemeinden der Kanareninsel Fuerteventura. Der gleichnamige Verwaltungssitz der Gemeinde ist recht wohlhabend, was aus den Einnahmen der großen Touristenzentren von Costa Calma bis Morro Jable resultiert.

Inhaltsverzeichnis

Orte der Gemeinde

Die Bevölkerungszahlen in Klammern stammen aus dem Jahr 2010[2].

  • Morro Jable (7.794)
  • Costa Calma (5.479)
  • Solana Matorral (2.103)
  • Pájara (1.088)
  • La Lajita (1.750)
  • Esquinzo (838)
  • La Pared (604)
  • Piedras Caidas (334)
  • Toto (281)
  • Ajuy (95)
  • Cardon (135)
  • Mal Nombre (92)
  • Chilegua (1)
  • Punta Jandía (29)

Geschichte

Der Name Pájara stammt von dem alten Barranco de Pájara. Dort soll es viele Rebhühner gegeben haben, denn das Wort Pájara bedeutet in andalusischem Dialekt Rebhuhn.

Der Name des Ortes wird erstmals 1612 in einem Dokument über Betancuria erwähnt. Nach Ende der Conquista begann das Dorf zu wachsen. Im 17. Jahrhundert profitierte man von Landbau, Viehzucht, Fischfang und dem Handel, der über die Häfen von La Pared und Peña Horadada betrieben wurde. Obwohl auch Hungersnöte nach besonders trockenen Zeiten öfters einen Emigrationswelle auslösten, wurde Pájara Sitz einer der fünf Infanterietruppen der Insel. 1681 sprachen die Einwohner bei der Inselregierung vor, um eine Ausdehnung des Saatlandes zu erreichen, da die Einwohnerzahlen so gestiegen seien, dass die Ländereien nicht mehr ausreichten.

Das erste Kirchenschiff der Nuestra Señora de Regla wurde im gleichen Jahr erbaut. Der Bischof Juan Ruiz Simón (1706–1712) kam auf die Insel und kritisierte den Mangel an kirchlicher Präsenz in abgelegenen Dörfern, wovon er bei seiner Rückkehr nach Spanien König Felipe V in Kenntnis setzte. Das hatte zur Folge, dass 1708 die Hilfspfarrei Nuestra Señora de Regla in Pájara gegründet wurde.

Die im 18. Jahrhundert stark anwachsende Bevölkerung erhielt 1776 ein pósito, einen Lagerraum, in dem Vorräte für Dürreperioden aufbewahrt wurden. Im dieser Zeit lebte man hauptsächlich von Viehzucht und der Produktion von Weizen, Gerste, Kartoffeln und Salzkraut. Esel und Kamele trieben traditionsgemäß die Wasserschöpfräder (norias) und Getreidemühlen (tahonas) an. Ende des 18. Jahrhunderts wurde durch den Abbau von Kalkstein der gebrannte Kalk ein wichtiger Exportartikel.

Im 19. Jahrhundert kam die Herstellung des Karmin oder Cochenillefarbstoffs dazu. Dieser begehrte rote Farbstoff stammt von den auf den Opuntien gezüchteten Larven der Schildlaus.

Region

Die Gemeinde Pájara verfügt über insgesamt 150 Kilometer Küste. Nördlich schließt sich die Gemeinde Betancuria, östlich die Gemeinde Tuineje an. Pájara teilt sich durch die Landenge La Pared in die Halbinsel Jandía im Süden und den nördlichen Gemeindeteil.

Pájara

Kirche Nuestra Señora de Regla in Pajara

Im wohlhabenden Ort Pajara liegt wie eine Oase im Tal zwischen 600 Meter hohen Bergen, der größte ist der Fenduca mit 609 Metern über Meeresspiegel. Im Ort steht die 1733 fertiggestellte Kirche Nuestra Señora de Regla. Die Skulptur der Schutzheiligen Virgen de Regla wird ebenfalls in Kuba als Schutzpatronin der Städte Havanna und Regla, einer gleichnamigen Provinzstadt, verehrt. Links neben der Kirche befindet sich das Centro Cultural de Pájara mit der Gemeindebibliothek. Gegenüber präsentiert sich das Rathaus (Ayuntamiento) in modernem Erscheinungsbild. Die Plaza ziert ein eselbetriebenes Wasserschöpfrad (noria) aus dem 19. Jahrhundert. Solche Norias dienten noch vor Jahrzehnten zum Bewässern der Felder. Heute hat jedoch die Landwirtschaft stark an Bedeutung verloren, die einstigen Bewässerungssysteme verfallen. Heute existiert in Pájara sogar ein kommunales Süßwasserschwimmbad, eine echter Luxus auf dieser trockenen Insel.

Im Ortskern findet man auch die Casa del Artesano, wo man kanarische Handwerkskunst besichtigen kann.

Am Ortsausgang in Richtung Puerto del Rosario drückt sich das Selbstbewusstsein des Ortes auch in der Statue eines Ziegen melkenden Bauern aus. Auf Fuerteventura leben weniger Menschen als Ziegen. Das bedeutet aber auch eine Gefahr für die Umwelt, denn das Land wurde durch die Ziegen regelrecht kahl gefressen. Der Ziegenkäse heißt auf der Insel queso majorero, weil die Einwohner Fuerteventuras sich Majoreros nennen.

Ajuy

Ajuy, auch Puerto de la Peña genannt, war zu Zeiten des Eroberers Jean de Béthencourt im 15. Jahrhundert wichtigster Hafen der Insel. Heute ist es ein kleines Fischerdorf. Der Ort verlor seine Bedeutung an Puerto de Cabras, der heutigen Inselhauptstadt Puerto del Rosario.

Toto

In Toto steht die Ermita de San Antonio de Padua. Diese Kirche ist dem heiligen Antonius von Padua gewidmet, wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut und 1795 fertiggestellt. Sie besteht aus einem Schiff, verfügt aber über zwei Portale. Im Innern findet man eine Statue des Schutzpatrons des Ortes, des Heiligen Antonius.

Wirtschaft

Strand unterhalb der Urbanización Esquinzo

Heute arbeiten 90 Prozent der Bevölkerung im touristischen Sektor. Herausforderung dabei ist Maß zu halten, so dass das Ökosystem der Insel nicht gefährdet wird. Weitere Hotelbauten sind nicht geplant. Es gibt das Zitat: Die Gemeinde Pájara benötigt nicht ein Bett mehr!. Um nicht nur von diesem Wirtschaftszweig abhängig zu sein, hat sich die jetzige Regierung zur Aufgabe gemacht, Ackerbau und Viehzucht wieder zu fördern und neu aufzubauen. Ziel ist ein gewisser Grad der Selbstversorgung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Population Figures referring to 01/01/2010. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística.
  2. Instituto Canario de Estadística

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