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Aurikel Aurikel (Primula auricula)
Systematik Familie: Primelgewächse (Primulaceae) Unterfamilie: Primuloideae Gattung: Primeln (Primula) Untergattung: Auriculastrum Sektion: Auricula Art: Aurikel Wissenschaftlicher Name Primula auricula L. Die Aurikel oder Alpenaurikel (Primula auricula) ist eine Pflanzenart zur Gattung der Primeln (Primula) gehört. Weitere Trivialnamen sind Flühblümchen (Schweiz), Alpenschlüsselblume, Petergstamm, Solanotsch, Zollitsch und Platenigl sowie Gamsbleaml (Oberbayern).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Aurikel wächst als immergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, erreicht Wuchshöhen von 5 bis 25 Zentimeter und ist somit die größte alpine Primel-Art. Die Pflanzenteile der Aurikel sind mehlig bestäubt oder kahl.
Die in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter sind bei einer Länge von etwa 2 bis 12 Zentimeter eiförmig bis lanzettlich. Der Blattrand ist meist etwas entfernt-gezähnt oder glatt. Die wasserspeichernden Laubblätter besitzen einen deutlichen Knorpelrand, sind fleischig, relativ dick und besitzen eine Wachsschicht, die vor Sonneneinstrahlung schützt sowie die Verdunstung einschränkt.
Die Blütezeit reicht von April bis Juni. Vier- bis zwölf Blüten stehen in einem doldigen Blütenstand zusammen. Die stark duftenden, zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 15 bis 25 Millimeter radiärsymmetrisch, fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Der Kelch ist knapp halb so lang wie die Kronröhre. Die fünf goldgelben Kronblätter sind zu einer Kronröhre verwachsen, die in fünf ausgebreiteten Kronzipfeln endet.
Vorkommen
Die Aurikel kommt im südlichen Deutschland, in Österreich, Liechtenstein, der Schweiz, im südwestlichen Polen, der Slowakei und im östlichen Frankreich vor. [1]
Das Verbreitungsgebiet der Aurikel umfasst die nördlichen Kalkalpen und südlichen Kalkalpen. Die Aurikel ist von der Tallage bis in 2.900 m ü. NN anzutreffen. Sie kommt im Schweizer Jura in Felsspalten vor.
Als Standort bevorzugt diese kalkstete Pflanze kalkhaltige Matten, Felsspalten, Schutt und auch Polsterseggenrasen.
Sonstiges
Die Aurikel hat während der Eiszeiten Zuflucht in tieferen, geschützten Lagen gefunden. Die Aurikel ist an einigen Standorten als Eiszeitrelikt bis heute erhalten (etwa Donauenge bei Weltenburg).
Die Aurikel ist inzwischen sehr selten und geschützt. In Österreich wird die Aurikel meist Petergstamm genannt und ziert die Rückseite der 5-Cent-Münze.
Sie heißt auf französisch und italienisch übersetzt Bärenohr.
Regional, zum Beispiel in Bayern, wird auch die Gartenprimel als Aurikel bezeichnet.
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Primula auricula erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 143. Primula auricula gehört zur Untersektion Euauricula aus der Sektion Auricula in der Untergattung Auriculastrum innerhalb der Gattung Primula. [1]
In Österreich existieren zwei Unterarten von Primula auricula:
- Duft-Aurikel (Primula auricula L. subsp. auricula), die meist wohlriechende Blüten besitzt
- Wimper-Aurikel (Primula auricula subsp. balbisii) mit geruchlosen Blüten
Die Aurikel (Primula auricula) ist eine der beiden Elternarten der Bastard-Aurikel (Primula ×pubescens Wulfen), die andere ist Behaarte Primel (Primula hirsuta). [1]
Aberglaube
Tee aus den an der „Auffahrt“ (Christi Himmelfahrt) gesammelten Blumen hilft gegen das „Hinfallen“ (Epilepsie) .
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
Einzelnachweise
- ↑ a b c Eintrag bei GRIN.
Weblinks
Commons: Aurikel – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Aurikel. In: FloraWeb.de.
- Verbreitungskarte für Deutschland bei Floraweb
- Alpenaurikel bei giftpflanzen.com.
- National Auricula and Primula Society. (englisch)
Wikimedia Foundation.