RPflG

RPflG
Basisdaten
Titel: Rechtspflegergesetz
Abkürzung: RPflG
Art: Bundesgesetz
Geltungsbereich: Bundesrepublik Deutschland
Rechtsmaterie: Gerichtsverfassungsrecht, Zivilverfahren, Rechtspflege
FNA: 302-2
Datum des Gesetzes: 5. November 1969
(BGBl. I S. 2065)
Inkrafttreten am: 1. Juli 1970
Letzte Änderung durch: Art. 23 G vom 17. Dezember 2008
(BGBl. I S. 2586, 2696 ff.)
Inkrafttreten der
letzten Änderung:
1. September 2009
(Art. 112 Abs. 1 G vom
17. Dezember 2008)
Bitte beachten Sie den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung.

Das Rechtspflegergesetz (RPflG) regelt in Deutschland die Aufgaben und die Stellung des Rechtspflegers. Daneben werden die Verfahren vor dem Rechtspfleger konkretisiert. Das 1969 in Kraft getretene Rechtspflegergesetz löste das 1957 erlassene Rechtspflegergesetz (BGBl. I 1957, S. 18, 44) mit Wirkung vom 1. Juli 1970 ab.

Das Rechtspflegergesetz ergänzt sowohl Verfahrensvorschriften (insbesondere die Zivilprozessordnung und das FGG), als auch andere Rechtsnormen (unter anderem das Gerichtsverfassungsgesetz und das DRiG).

Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes hinsichtlich des Rechtspflegergesetzes kann verfassungsrechtlich auf Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG gestützt werden. Im übrigen ist das Rechtspflegergesetz ein Rahmengesetz, das den Ländern die Möglichkeit eröffnet, weitere Aufgaben für den Rechtspfleger (§ 37 RPflG) vorzusehen. Hinsichtlich der Ausbildung zum Rechtspfleger (Diplomstudiengang an einer Fachhochschule für Rechtspflege oder an einer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung) sind Ländervorschriften erlassen worden.

Das Rechtspflegergesetz gibt gegen Entscheidungen des Rechtspflegers grundsätzlich den Rechtsbehelf, der auch gegen Entscheidungen des Richters statthaft wäre (§ 11 RPflG).

Das Rechtspflegergesetz ist selbst in sechs Abschnitte geteilt. Dies sind:

  1. Aufgaben und Stellung des Rechtspflegers (§§ 1–13)
  2. Dem Richter vorbehaltene Geschäfte auf dem Gebiet der freiwilligen Gerichtsbarkeit sowie in Insolvenzverfahren und schifffahrtsrechtlichen Verteilungsverfahren (§§ 14–19b)
  3. Dem Rechtspfleger übertragene Geschäfte in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, in Festsetzungsverfahren, Verfahren bei gerichtlichen Entscheidungen in Straf- und Bußgeldverfahren, Verfahren vor dem Patentgericht, auf dem Gebiet der Aufnahme von Erklärungen und der Beratungshilfe (§§ 20–24a)
  4. Sonstige Vorschriften auf dem Gebiet der Gerichtsverfassung (§ 25 ist weggefallen, §§ 26–28)
  5. Dem Rechtspfleger übertragene Geschäfte in anderen Bereichem (§§ 29–32)
  6. Schlussvorschriften (§§ 33–40)

Literatur

  • Peter Bassenge / Herbert Roth: Gesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit, Rechtspflegergesetz. Kommentar. 11. Aufl., C.F. Müller, Heidelberg 2007.

Weblinks

Bitte beachte den Hinweis zu Rechtsthemen!

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