- Rabe (Wappentier)
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Als Wappentier ist der Rabe in der Heraldik schon seit dem Mittelalter bekannt.
Die schottischen Grafen Corbet führten ihn bereits 1170 im Wappen.[1]
Seine Darstellung ist wenig spektakulär. Als schwarzer, meistens von einem Dreiberg auffliegender Vogel (Scherbvogel) mit breit ausgestreckten Flügeln erscheint er im Wappen. Wird er als stehender Vogel mit angelegten Flügeln genommen, ist die Verwechslung mit der Elster möglich. Er ist, wie alle Wappentiere, eine gemeine Figur und kann schon mal mit anderfarbigen Beinen oder Zunge (Bewehrung) dargestellt werden. Ring, Zweige, Eichel oder andere Beigaben kann er im Schnabel halten.
Rabenau (Sachsen) ist ein typisches Beispiel für einen Ort, in dem das Wappen nach dem Ortsnamen gewählt wurde, auch wenn dort heute eine slawische Toponomastik nachgewiesen ist. Das Wappen ist somit ein redendes Wappen.
Der Rabe ist das Attribut des Mönchs Meinrad von Einsiedeln (Schweiz).
Die Familie Rabe von Canstein ist ein freiherrliches westfälisches Adelsgeschlecht, das seinen Namen von der Burg Canstein im östlichen Sauerland herleitet, führte einen gekrönten Raben mit goldenen Fängen im Wappen.
Die Wettiner und auch die Adelsfamilien der Biron hatten im Wappen diesen schwarzen Vogel.
Die Adelsfamilie Schwarzenberg führt im Wappen einen Raben, welcher einem Türkenkopf die Augen aushackt.
Obwohl nicht eindeutig geklärt ist, ob der Rabe Gutes oder Schlechtes symbolisiert, gibt es viele Wappen mit dem Raben. In der Literatur sind es oft sieben Raben, die eine Geschichte erzählen.
Wappen mit Raben
- Kusterdingen, Maitenbeth, Oberbergkirchen, Kierspe, Viernau und ein Ortsteil von Helmstadt-Bargen
Literatur
- ↑ Lexikon Heraldik, Gert Oswald, VEB Bibliographische Institut Leipzig, 1984
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