- Meinrad von Einsiedeln
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Meinrad von Einsiedeln OSB (* um 797 bei Rottenburg (Württemberg); † 21. Januar 861 in Einsiedeln) war ein Eremit, auf den die Gründung des Klosters Einsiedeln zurückgeht.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Meinrad, der Legende nach aus der Familie der Grafen von Hohenzollern, wurde an der Benediktinerabtei des Klosters Reichenau im Bodensee von den Äbten Haito und Erlebald unterrichtet. Er trat in den Orden ein und wurde Mönch. Nach einigen Jahren auf der Reichenau und in der abhängigen Priorei „Babinchova“ (Benken oberhalb des Zürichsees) entschloss er sich für ein eremitisches Leben und zog sich 828 an die Hänge des Etzels zurück. Er trug eine Wunder vollbringende Madonnenfigur mit sich, die ihm die Äbtissin Hildegard von Zürich geschenkt hatte. Im Jahre 835 soll er an der Stelle, wo heute die Gnadenkapelle in der Klosterkirche des Klosters Einsiedeln steht, eine Klause und eine Kapelle errichtet haben, um in der Einsiedelei Gott zu dienen.
Der Sage nach wurde Meinrad am 21. Januar 861 von zwei Landstreichern erschlagen, welche die am Schrein von gläubigen Pilgern niedergelegten Schätze begehrten. Daraufhin sollen zwei Raben die Mörder verfolgt und vor Gericht geführt haben, wo sie unter dem Vorsitz des Grafen Adalbert des Erlauchten zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurden.[1] Aus diesem Grund sind auf dem Wappen von Einsiedeln zwei Raben abgebildet.
Während der folgenden achtzig Jahre war die Klause nie ohne einen oder mehrere Einsiedler, die dem Beispiel Meinrads folgten. Einer von ihnen, genannt Eberhard, zuvor Propst von Strassburg, errichtete ein Kloster, dessen erster Abt er wurde.
Der Meinradsbrunnen an der Etzelstrasse ist ihm gewidmet.
Einzelnachweise
Literatur
- Gerold Meyer von Knonau: Meinrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 238 f.
Weblinks
Commons: Saint Meinrad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Meinrad im Historischen Lexikon der Schweiz
- Franz Xaver Bischof: Meinrad. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 680.
- Meinrad. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 546. (Nebeneintrag im Artikel Richwin, Bischof von Straßburg)
- Bruno W. Häuptli: Meinrad (Meginratus) von Einsiedeln. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-133-2, Sp. 829–832.
- Heinrich Mücke: S. Mainrad. Eine Legende in Bildern, Düsseldorf 1861
- Geschichte des Klosters Einsiedeln
- Heiliger Meinrad auf der Wallfahrtshomepage des Klosters Einsiedeln
- St. Meinrad im Heiligenlexikon
- Der 2008 gegründete St. Meinrads-Pilgerweg
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