- Rachel (Bibel)
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Rachel, auch Rahel, war gemäß der Genesis im Alten Testament der christlichen Bibel bzw. der jüdischen Bereschit die jüngere Schwester Leas bzw. Leahs, Tochter des Laban und Kusine und Lieblingsfrau Jakobs. Rachel und Lea waren demnach Aramäerinnen (1. Mose 25, 20), Bewohner des Landes Paddan-Aram (1. Mose 25, 20; 28, 2, 5; 31,18; 35,9).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Jakob auf dem Weg war, sich eine Ehefrau zu suchen, begegnete er zufällig Rachel, die die Schafe ihres Vaters hütete, und verliebte sich unsterblich in die schöne Frau. Um Rachel heiraten zu können, arbeitete Jakob sieben Jahre für ihren Vater Laban von Haram. Da ihm dieser nach dieser Zeit nicht, wie vereinbart, Rachel, sondern deren ältere Schwester, Lea, mit einem Trick in der Hochzeitsnacht zuführte, verdingte er sich für weitere sieben Jahre an Laban und erhielt endlich Rachel neben Lea zur Frau. Während Lea mehrere Söhne gebar, blieb Rachel unfruchtbar und war darüber sehr verzweifelt. Wie in jenen Tagen in diesem Kulturkreis nicht unüblich, gab sie Jakob ihre Magd und jüngere Halbschwester Bilha (auch Bilhah), die an ihrer Stelle Kinder für Jakob gebären sollte: Wenn die Wehen einsetzten, nahm Rachel Bilha auf den Schoß und gebar so symbolisch gemeinsam mit ihr die von Jakob gezeugten Kinder. Auch Leas Magd Zilpa oder Zilpah, ebenfalls eine Tochter Labans, gebar Jakob Söhne und wurde seine Frau. Alle vier Frauen gelten als Stammmütter der Stämme Israel. Nach vielen Ehejahren wurde Rachel doch noch schwanger und gebar Jakob die Söhne Joseph und Benjamin, Jakobs Lieblingskinder. Bei der Geburt des letzteren starb sie.
Rachels Grab
Nach der jüdischen Tradition liegt Rachels Grab (hebräisch קבר רחל translit. Kever Rachel), (arabisch قبة راحيل translit. Qubbat Rahil) im israelisch besetzten Westjordanland nördlich von Betlehem. Nach biblischer Überlieferung wurde Rachel „an der Straße nach Efrat, das ist Bejt-Lechem“ (Gen 35,19 EU) begraben.
Seit 1996 wird die Stätte von palästinensischer Seite als Moschee Bilal bin Rabah (مسجد بلال translit. Masjid Bilal) bezeichnet. Die israelischen Behörden lassen Muslime seit 1967 nicht mehr dort beten.[1]
Manche (jüdischen und christlichen) Archäologen und Historiker vermuten, dass Joseph im Grab seiner Mutter Rahel auf der Straße nach Bethlehem beerdigt wurde. Rachel steht im Judentum auch als Symbol für Israel und seine Trauer um das verlorene Volk, ausgehend von Jeremia 31,15 „Rachel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen“ (weil Ephraim nicht aus assyrischer Gefangenschaft zurückkehrt).
Feministinnen
Jüdische Feministinnen wie die britische Midrasch-Dozentin Freema Gottlieb interpretieren Rachel als weiblichen, toleranteren und mit-leidenderen Blick auf die Welt und die Stellung des Menschen in ihr.
Weblinks
Commons: Rahel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- feministische Auslegung von Freema Gottlieb
- bibel-online.net/1. Buch Moses Kapitel 1-50
- bibel-online.net/DER PROPHET JEREMIA/Kapitel 31
- S.C. Puissant, Rachel und das Gottesvolk: ein Vergleich von Jeremia 31 mit den Genesistraditionen, Heidelberg 2006
Fußnoten
- ↑ Ana Carbajosa: Holy site sparks row between Israel and UN, The Guardian, 29. Oktober 2010.
Kategorien:- Person im Tanach
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