- Jakob (Patriarch)
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Jakob (יַעֲקֹב) ist zusammen mit Abraham (seinem Großvater) und Isaak (seinem Vater) einer der Erzväter der Israeliten im Tanach, der hebräischen Bibel. Als solcher ist er eine zentrale Figur für das Judentum und das Christentum. Seine Geschichte wird im 1. Buch Mose erzählt. Seine Eltern waren Isaak und Rebekka, Esau war sein Zwillingsbruder.
Inhaltsverzeichnis
Jakob in der Bibel
Jakob lebte nach dem biblischen Bericht etwa im 18. Jahrhundert v. Chr. Er wurde als zweiter Sohn seiner Eltern Isaak und Rebekka geboren, sein Zwillingsbruder Esau wurde kurz vor ihm geboren. Jakob hat sich bei der Geburt an der Ferse Esaus festgehalten, deshalb ist der Name im Hebräischen auch Synonym für Fersenhalter. Über die Familienbeziehungen wird gesagt: „Isaak hatte Esau lieber, denn er aß gerne Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieber“ (Gen 25, 28 EU). Als Esau eines Tages hungrig vom Feld kam, verkaufte er sein Erstgeburtsrecht an Jakob für ein Linsengericht. Später erschlich sich Jakob auf Initiative und mit Hilfe seiner Mutter auch den Erstgeburtssegen von seinem Vater Isaak, als dieser in hohem Alter erblindet war.
Aus Angst vor Esaus Zorn schickte Rebekka Jakob nach Harran zu ihren Verwandten. Auf dem Weg dahin erschien ihm im Traum die Himmelsleiter (Gen 28,12–17 EU). In Harran diente er Laban, dem Bruder seiner Mutter, jeweils sieben Jahre für dessen Töchter Lea und Rachel und heiratete sie beide. Weil Rachel zunächst keine eigenen Söhne gebar, hatte er mit den jeweiligen Hauptmägden seiner beiden Frauen Kinder gezeugt, die auch deren Halbschwestern waren. Nach weiteren sechs Jahren machte sich Jakob mit seiner Familie wieder auf den Rückweg nach Kanaan, wobei seine Frau Rachel ihrem Vater auch die Hausgötter stahl und unerkannt außer Landes trug. In der Nacht, bevor sie auf Esau trafen, griff am Fluss Jabbok ein Mann Jakob an und rang mit ihm die ganze Nacht. Als die Morgendämmerung heraufzog, ließ Jakob ihn nur gegen einen Segen ziehen. Er erhielt von dem Mann, der sich als himmlisches Wesen herausstellte, den Namen Israel, „Gottesstreiter“, denn er hätte mit Gott und Menschen gerungen und gesiegt. Dies war das letzte Mal im Alten Testament, dass ein Mensch körperlichen Kontakt mit Gott (אֵל El) hatte, nicht einmal Moses oder David erfuhren diese Ehre.
Jakob versöhnte sich wieder mit Esau.
Jakobs Tod und Nachkommen
Aus Jakobs Söhnen gingen die Zwölf Stämme Israels hervor.
„Jakob hatte zwölf Söhne. Die Söhne Leas waren: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, ferner Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon. Die Söhne Rahels waren: Josef und Benjamin. Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels, waren: Dan und Naftali. Die Söhne Silpas, der Magd Leas, waren: Gad und Ascher. Das waren die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.“
– Genesis, 35,22–27, Einheitsübersetzung
Mit diesen hatten dann Esaus Nachkommen wieder Streit um Landrechte. Daneben hatte er auch eine Tochter mit Namen Dina, um deren Jungfräulichkeit und die betroffene Stammesehre sich besonders Juda kümmerte. Jakob (= Israel) starb schließlich nach einem Aufenthalt von siebzehn Jahren in Ägypten, wohin sein Sohn Josef ihn und seine übrigen Söhne geholt hatte, nachdem in Kanaan eine Hungersnot ausgebrochen war. Vor seinem Tod hatte er Josef rufen lassen und ihm erklärt, dass er die beiden Söhne Josefs namens Efraim und Manasse als seine eigenen Söhne anerkenne.
„Jetzt sollen deine beiden Söhne, die dir in Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir gehören. Efraim und Manasse sollen mir soviel gelten wie Ruben und Simeon. Die Nachkommen aber, die du erst nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören; nach dem Namen ihrer Brüder soll man sie in ihrem Erbteil benennen.“
– Genesis 48,5–7, Einheitsübersetzung
Als Jakob Israel die beiden segnete, gab er Efraim, dem jüngeren, den Segen des Erstgeborenen und Manasse, dem älteren, den Segen des Zweitgeborenen; obwohl Josef dagegen protestierte und versuchte, seinen Vater zu einem Segen entsprechend der Reihenfolge der Geburten zu bewegen, beharrte dieser auf der von ihm gewählten Reihenfolge.
„Er segnete sie an jenem Tag mit den Worten: Mit deinem Namen wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Efraim und Manasse. So setzte Israel Efraim vor Manasse.“
– Genesis 48, 20–21
Jakobs Begräbnis
Unmittelbar vor seinem Tod rief Israel/Jakob seine zwölf leiblichen Söhne zusammen und beauftragte sie, ihn in der Höhle auf dem Grundstück des Hetiters Efron zu begraben, in der Höhle auf dem Grundstück von Machpela bei Mamre in Kanaan. Das Grundstück hatte Abraham von Efron als eigene Grabstätte gekauft, dort hatte man Abraham und seine Frau Sara begraben, Isaak und seine Frau Rebekka ebenfalls, und Jakob hatte seine Frau Lea dort bestattet, auf dem Grundstück, das samt der Höhle darauf von den Hetitern in den Besitz von Abrahams Familie übergegangen war.
Auf Bitten von Josef wurde der Leichnam seines Vaters einbalsamiert. Die Ärzte benötigten dafür vierzig Tage, so lange dauerte die Einbalsamierung. Die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage lang.
Danach bat Josef den Pharao, den Leichnam seines Vaters nach Kanaan bringen zu dürfen, wie er diesem geschworen hatte. Und so zog Josef hinauf. Mit ihm zogen alle Hofleute des Pharao, die Ältesten seines Hofes und alle Ältesten Ägypten, das ganze Haus Josef, seine Brüder und das Haus seines Vaters. In Goren-Atad jenseits des Jordan hielten sie eine siebentägige große Trauerfeier. Die Einheimischen, die Kanaaniter, die die Feier beobachteten, sagten: „Eine würdige Trauerfeier veranstalten da die Ägypter.“ Deshalb heißt der Ort Abel-Mizrajim (Ägyptertrauer).[1]
Jakob im Islam
Jakob gilt als einer der Propheten des Islam, er wird im Koran als يعقوب Yaʿqūb erwähnt.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Genesis 49,28–50,11, Angaben entsprechend der Einheitsübersetzung.
Weblinks
Commons: Jakob – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Jakob. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
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