Raków

Raków
Raków
Wappen von Raków
Raków (Polen)
Raków
Raków
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Heiligkreuz
Landkreis: Kielce
Geographische Lage: 50° 41′ N, 21° 5′ O50.68333333333321.083333333333Koordinaten: 50° 41′ 0″ N, 21° 5′ 0″ O
Einwohner:

1200 ([1])

Postleitzahl: 26-035
Telefonvorwahl: (+48) 41
Kfz-Kennzeichen: TKI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Wojewodschaftsstraße 764 Kielce - Połanie
Nächster int. Flughafen: Krakau-Balice
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 28 Ortschaften
Fläche: 191,1 km²
Einwohner:

5639
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 30 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2604162
Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindevorsteher: Alina Siwonia
Adresse: ul. Ogrodowa 1
26-035 Raków
Webpräsenz: www.rakow.pl

Raków ist ein Dorf und Sitz einer Landgemeinde im Powiat Kielecki der Woiwodschaft Heiligkreuz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Raków wurde als neue Stadt 1569 vom Żarnówer Kastellan Jan Sienieński gegründet. Von Anfang an war es als Ort religiöser Toleranz gedacht. Die Frau des Kastellans, Jadwiga Gnoińska, war Sozinianerin, aus ihrem Wappen, das einen Krebs beinhaltete, entstand der Name der Stadt und ihr Wappen. In kurzer Zeit wurde Raków zum Zentrum der sozinianischen Bewegung in Polen-Litauen.

Ende des 16. Jahrhunderts entstand eine sozinianistische Druckerei. In dieser Druckerei wurde auch der berühmte Rakauer Katechismus gedruckt. In den 1630er Jahren wohnten hier 15.000 Einwohner. Es entstand ein ausgeprägtes Gewerbe (Papier-, Brau-, Weberei- und Töpfergewerbe), man baute ein Rathaus und eine Brücke über den Fluss Czarna Staszowska. Von 1602 bis 1638 bestand in der Stadt eine international renommierte Hochschule der Sozinianer (welche im Polen jener Zeit auch als Polnische Brüder oder Sozinianer bezeichnet wurden und aus welchen später die heutigen Unitarier hervorgingen).

1639 verbot der polnische Sejm im Zuge der Gegenreformation jede Art sozinianischer Tätigkeit. Alle Bewohner der Stadt wurden vertrieben, viele Gebäude zerstört, u. a. bei der Plünderung durch Kosaken und Ungarn 1657.

Ansiedlungsversuche von Katholiken scheiterten, so dass am Ende des 17. Jh. nur etwa 700 Menschen in Raków lebten. Nach der Dritten Teilung Polens wurde es zunächst österreichisch, dann russisch. Erst im 19. Jh. stieg die Einwohnerzahl allmählich wieder an, dennoch verlor man 1869 wie viele andere Städte Kongresspolens die Stadtrechte.

Das Dorf Raków wurde 1944 infolge des Frontverlaufs beinahe völlig zerstört.

Sehenswürdigkeiten

Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit
  • Pfarrkirche der Heiligen Dreifaltigkeit in Raków, erbaut 1640–1645 infolge einer Stiftung des Erzbischofs von Krakau auf den Ruinen der zerstörten Kirche der Sozinianer (in der Nachfolge der Arianer). Das Patrozinium der Heiligen Dreifaltigkeit wurde sicherlich als bewusster Gegensatz zum Glauben der vertriebenen Sozinianer, welche eben genau dieses Dogma der Dreifaltigkeit nicht anerkannten, ausgewählt. Innenausstattung in spätbarockem Stil.
  • St.-Anna-Kirche der Reformaten von 1641 in Raków, umgebaut im 18. Jh.
  • Mariä-Heimsuchung-Kirche in Bardo von 1789.
  • Arianer-Haus in Raków an der Ecke Kościelna-/Kolejowa-Straße.

Gemeinde

Die Landgemeinde umfasst insgesamt 28 Ortschaften. Sitz der Gemeinde ist das Dorf Raków, das auch die größte – historische und aktuelle – Bedeutung von allen Orten hat.

  • Bardo
  • Dębno
  • Drogowle
  • Ociesęki
  • Papiernia
  • Raków
  • Rembów
  • Szumsko

Persönlichkeiten

  • Johannes Crellius, deutsch-polnischer Theologe, * 1590 in Helmetsheim, † 1633 in Raków
  • Stanislaus Lubiniezky, polnischer Schriftsteller, unitarischer Geistlicher und Historiker, * 1623 in Raków, 1675 zusammen mit seiner Tochter in Altona ermordet.
  • Grzegorz Paweł z Brzezin, polnischer Theologe, * um 1525 in Brzeziny, † 1591 in Raków
  • Andrzej Wiszowaty

Verweise

Weblinks

 Commons: Raków – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. http://mapa.szukacz.pl/html1/21/21260.html
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juni 2011.

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