Ralf Sträßer

Ralf Sträßer
Ralf Sträßer

Sträßer 1987 im Trikot des 1. FC Union Berlin

Spielerinformationen
Voller Name Ralf Sträßer
Geburtstag 20. Juni 1958
Geburtsort DDR
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
1966–1968
1968–1976
BSG Post Berlin
BFC Dynamo
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1976–1984
1984–1987
1987–1989
1989
1990
1990–1991
1991–1995
1995–1996
1996–1997
BFC Dynamo
1. FC Union Berlin
FC Carl Zeiss Jena
BSG JENAer Glaswerk
1. FC Schweinfurt 05
TSV Vestenbergsgreuth
TSV 1860 Scheinfeld
TSV Markt-Bibart
ASV Ippesheim
144 (39)
79 (38)
37 (10)





 
Nationalmannschaft
1982–1986
1986

 
DDR
DDR (Olympia-Auswahl)
DDR (U-21)
DDR (U-18)
4 (0)
2 (0)
15 (3)
9 (0)
Stationen als Trainer

2008–2009
2009-2011
ASV Ippesheim
TSV Vestenbergsgreuth
RSV Sugenheim
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Ralf Sträßer (* 20. Juni 1958) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Spielerkarriere

Sträßer (fünfter von rechts) mit der U-21-Nationalmannschaft im EM-Finale 1980

Sträßer begann im Alter von acht Jahren bei der BSG Post Berlin mit dem Fußballspielen, ehe er zwei Jahre später in die Jugendabteilung des BFC Dynamo kam. Dort schaffte er auch den Sprung in die erste Männermannschaft und debütierte 1976 in der DDR-Oberliga. Mit Dynamo wurde Sträßer sechsmal hintereinander Meister und bestritt 144 Oberligaspiele (39 Tore) sowie 19 Einsätze (ohne Torerfolg) im Europapokal.[1] Darüber hinaus konnte er am 2. März 1982 im Spiel gegen die Irakische Fußballnationalmannschaft sein Debüt für die Nationalelf der DDR feiern.[2] Zwei Jahre zuvor war bereits mit der U21-Nationalmannschaft Zweiter bei der Junioren-Europameisterschaft geworden.

Nach der Saison 1983/1984 wurde Sträßer jedoch zum 1. FC Union Berlin – der kurz zuvor in die DDR-Liga abgestiegen war – abgegeben. Obwohl er als ehemaliger BFC-Spieler vom größten Rivalen der Unioner kam, schaffte er es auf Anhieb, sich bei den Fans beliebt zu machen. So schoss er den Verein mit 21 Treffern zurück in die Oberliga und wurde zum Unioner des Jahres gewählt. In der darauf folgenden Saison war der 1. FC Union die Überraschungsmannschaft und erreichte das FDGB-Pokalfinale (welches allerdings mit 1:5 an Lokomotive Leipzig verloren ging). Sträßer konnte sich zudem mit 14 Treffern den Titel des Oberliga-Torschützenkönigs sichern. Durch diese guten Leistungen kam er zu weiteren drei Einsätzen im DFV-Trikot und wurde zweimal für die Olympia-Auswahl nominiert.[3]

Doch schon in der Folgesaison endete Sträßers Zeit bei den Eisernen abrupt. Unter nicht ganz geklärten Umständen wurde er vom Verein mit einer Sperre belegt, woraufhin er Union verließ und sich dem FC Carl Zeiss Jena anschloss. Dies war ein staatlich nicht genehmigter Wechsel, so dass Sträßer dennoch eine langdauernde Sperre absitzen musste. Für Union bestritt Sträßer insgesamt 97 Pflichtspiele und erzielte dabei 51 Tore. In Jena hoffte Sträßer, wieder für die DDR-Auswahl nominiert zu werden. Dies erfüllte sich jedoch für ihn nicht mehr, und so blieb es bei seinen vier Einsätzen für die DDR. Aber er erreichte erneut das FDGB-Pokalfinale, welches er mit Jena gegen seinen alten Klub Dynamo zwar mit 0:2 n.V. verlor, aber Jena trotzdem die Qualifikation für den Europapokal der Pokalsieger brachte (der BFC war als Meister bereits für den Landesmeisterwettbewerb startberechtigt). In seinen zwei Jahren in Jena bestritt Sträßer insgesamt 55 Pflichtspiele und schoss dabei 20 Tore.

Nachdem er nach der Saison 1988/1989 Carl-Zeiss verlassen hatte, spielte er bis zur Maueröffnung noch für die BSG JENAer Glaswerk und zog dann nach Bayern. Dort spielte er für verschiedene unterklassige Klubs (nacheinander 1. FC Schweinfurt 05, TSV Vestenbergsgreuth, TSV 1860 Scheinfeld und TSV Markt-Bibart), bevor er seine Karriere schließlich beim ASV Ippesheim beendete und dort Trainer wurde.

Trainerkarriere

Nach seinem Engagement in Ippesheim kehrte Sträßer vor der Saison 2008/2009 zum TSV Vestenbergsgreuth, um die dortige Kreisklasse-Mannschaft zu trainieren. Nach dem verpassten Aufstieg am Ende der Saison sowie einem misslungenden Start in die Folgesaison legte er sein Amt im August 2009 nieder.[4] Zwei Monate später übernahm das Training beim ebenfalls in der Kreisklasse spielenden RSV Sugenheim.[5] Nach der Saison 2010/11 wurde der Vertrag beim RSV Sugenheim nicht verlängert. [6]

Sonstiges

Sein Sohn Carsten Sträßer ist ebenfalls Fußballprofi und spielte in der 2. Bundesliga bei Erzgebirge Aue. Im Sommer 2008 ging er zurück zum FC Carl Zeiss Jena. Seit 2010 spielt Sträßer für den Chemnitzer FC und konnte gleich in der ersten Saison den Aufstieg in die 3.Liga feiern.

Im Sommer 2007 sorgte Sträßer kurzzeitig für Gesprächsstoff als er zugab, während seiner Zeit beim 1. FC Union positiv auf Doping getestet worden zu sein. Er selbst habe aber nicht aktiv gedopt.[7]

Erfolge

  • DDR-Meister (6): 1979, 1980, 1981, 1982, 1983 und 1984 (jew. mit dem BFC Dynamo)
  • FDGB-Pokalfinalist (5): 1979, 1982, 1984 (jew. mit dem BFC Dynamo), 1986 (mit dem 1. FC Union Berlin) und 1988 (mit dem FC Carl Zeiss Jena)
  • 226 Oberligaspiele, 68 Tore
  • 23 Europapokalspiele, 2 Tore

Einzelnachweise

  1. „Alle BFC DYNAMO-Spieler die mindestens 1 Punktspiel für den Ruhmreichen bestrieten haben“ Fanpage des BFC Dynamo.
  2. „Alle Nationalspieler auf einem Blick, die mal das weinrot/weiße Trikot trugen“ Fanpage des BFC Dynamo.
  3. „Alle Olympiaspieler auf einem Blick, die mal das weinrot/weiße Trikot trugen“ Fanpage des BFC Dynamo.
  4. Paul Frömel: Ralf Strässer ist nicht mehr Trainer des TSV. In: www.tsv-vestenbergsgreuth.de. 24. August 2009, abgerufen am 22. Oktober 2009.
  5. Ralf Sträßer offiziell als neuer Trainer vorgestellt. In: www.rsv-sugenheim.de. 6. Oktober 2009, abgerufen am 22. Oktober 2009.
  6. Ralf Sträßer und der RSV beenden Zusammenarbeit. In: www.rsv-sugenheim.de. 21. Juni 2011, abgerufen am 21. Juni 2011.
  7. Renè Miller: „Erster DDR-Spieler gesteht“ Artikel im Berliner Kurier vom 20. Juni 2007.

Weblinks

 Commons: Ralf Sträßer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. 1. Auflage. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 476.


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