- Ram Adhar Mall
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Ram Adhar Mall (* 1937 in Indien) ist ein indischer Philosoph.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend und Ausbildung
Er studierte Philosophie, Psychologie, Sanskrit, Englische Sprache und Literatur sowie Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Kolkata, Göttingen und Köln. Er machte sein B.A. 1958 und M.A. 1958 an der University of Calcutta. Nach einem viermonatigen Sprachstudium an einem Goethe-Institut in Deutschland studierte er Philosophie, Psychologie, Anglistik und Indologie an den Universitäten Göttingen und Köln. Mall promovierte 1963 in Köln über das Thema Humes Bild vom Menschen. Auf Einladung von Ludwig Landgrebe kam er 1967 aus Indien zurück nach Köln, wo er am Husserl-Archiv über das Thema Phänomenologie und Empirismus forschte. 1981 habilitierte er an der Universität Trier über das Thema Der operative Begriff des Geistes. Locke, Berkeley, Hume. Von 1977 bis 1989 lehrte er Philosophie an der Universität Trier.
Lehrtätigkeit
In Indien erhielt er eine Dozentur für Philosophie an der Jadavpur University in Kolkata, wo er von 1964 bis 1967 Philosophie lehrte. Von 1989 bis 1990 lehrte er an der Bergischen Universität Wuppertal. Von 1990 bis 1991 lehrte er Philosophie an der Universität Heidelberg. Von 1991 lehrte er Philosophie an der Universität Bremen. Seit 1998 hat er einen Lehrauftrag für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Sommersemester 1999 lehrte er als Gastprofessor an der Universität Wien.
Außeruniversitäre Tätigkeiten
Seit 1991 ist er der Gründungspräsident der internationalen Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (GIP). Er ist Mitherausgeber der Reihe: Studien zur interkulturellen Philosophie. Rodopi Verlag, Amsterdam. Ferner ist er in dem Editorial Advisory Board der Reihe: Philosophy and the Global Context. New York/Oxford.
Werk
Seinen Forschungen liegt grundsätzlich die interkulturelle philosophische Überzeugung zugrunde, dass die eine philosophia perennis niemandes Besitz allein ist. Sie bedarf zwar der orthaften philosophischen Konventionen/Traditionen, geht jedoch in keiner dieser Traditionen restlos auf. Sie ist daher „orthaft ortlos“. Ebenso verhält es sich mit der religio perennis. In diesem Sinne beschäftigt er sich zur Zeit mit den diversen Themen der Philosophie wie z.B. mi der Erkenntnistheorie, Logik, Ethik/ Moral, Ästhetik, den Menschenrechten aus interkultureller Perspektive. Philosophie qua Philosophie ist eigentlich anthropologisch verankert. Und dies macht deutlich, dass es Überlappungen unter den wissenschaftlichen Betätigungen der Menschen gibt trotz der kulturbedingten Besonderheiten. Im Bereich der Kommunikation, ob rein theoretisch oder praktisch, geht seine Forschungsintention von der Überzeugung aus, dass es ein Primat der Kommunikation vor dem Konsens gibt, auch wenn die regulative Idee des Konsenses ihre volle Berechtigung besitzt. Das Primat der Kommunikation befähigt uns, den Dissens ernst zu nehmen und ihn nicht bloß reduktiv zu behandeln. Eine solche Sichtweise der Problematik erzeugt Kompromissbereitschaft, was wiederum Kommunikation ermöglicht. Es geht um eine Verzichtleistung auf den Absolutheitsanspruch, denn die Absolutheit der Wahrheit (wenn es sie geben sollte) darf nicht verwechselt werden mit der Absolutheit des menschlichen Anspruchs auf sie.
Veröffentlichungen
Einige seiner wichtigen Publikationen auf dem Gebiete Empirismus und Phänomenologie sind:
- Hume’s Concept of Man. An Essay in Philosophical Anthropology. Calcutta und New York 1967.
- Experience and Reason. The Phenomenology of Husserl in its Relation to Hume’s Philosophy. The Hague 1973.
- Naturalism and Criticism. The Hague 1975.
- Der operative Begriff des Geistes. Locke, Berkeley, Hume. Freiburg i. Br. und München 1984.
Auf dem Gebiete Vergleichende und interkulturelle Philosophie sind einige seiner Publikationen:- Studie zur indischen Philosophie und Soziologie. Zur vergleichenden Philosophie und Soziologie. Meisenheim a. Glan 1974.
- mit Hülsmann: Die drei Geburtsorte der Philosophie. China, Indien, Europa. Bonn 1989.
- Philosophie im Vergleich der Kulturen. Interkulturelle Philosophie - Eine neue Orientierung. Darmstadt 1995.
- Intercultural Philosophy. New York und Oxford 1999/2000.
Im Bereich der Religionsphilosophie und vergleichenden Religionswissenschaft sind zu nennen:- Indische Schöpfungsmythen. Bonn 1982.
- Die Herausforderung. Essays zu Mahatma Gandhi. Hildesheim 1989.
- Buddhismus. Religion der Postmoderne?. Hildesheim 1990.
- Der Hinduismus. Seine Stellung in der Vielfalt der Religionen. Darmstadt 1997.
Weblinks
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