- Ramathibodi I.
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Ramathibodi I. (* 1314; † 1369), Thai: สมเด็จพระรามาธิบดีที่๑) oder U Thong (พระเจ้าอู่ทอง), war der erste König des Königreichs Ayutthaya in Siam (heute: Thailand).
Zur Herkunft des U Thong gibt es heute sechs verschiedene Legenden. Nachdem im Jahre 1904 vom Archäologen Prinz Damrong Rajanubhab eine große Ruinenstadt zwischen dem heutigen Kanchanaburi und Suphanburi entdeckt wurde, die die Bevölkerung der Umgebung Mueang Thao U Thong („Stadt von König U Thong“) nannte, ist die folgende Version die wahrscheinlichste.
U Thong wurde 1314 wahrscheinlich als Sohn von Chodüksethi, einem einflussreichen chinesischen Kaufmann aus Phetchaburi und seiner Frau, einer Tochter des Fürsten von Lopburi geboren. Er war verheiratet mit der Tochter des Herrschers von Suphanburi. Als der König von Suphanburi verstarb, konnte Prinz U Thong den Thron übernehmen. Aufgrund einer Cholera-Epidemie, die viele Menschen dahinraffte, musste jedoch die Stadt aufgegeben werden. So begab sich Prinz U Thong mit dem Rest seiner Bevölkerung auf die Suche nach einem neuen Siedlungsort.
Er fand ihn am Zusammenfluss dreier Flüsse: dem Chao Phraya, dem Lopburi und dem Pasak. Hier gründete er im Jahre 712 des Chula-Kalenders, dem Jahr des Tigers, am Freitag, dem 6. Tag des zunehmenden Mondes im 5. Monat, um drei Nalika und neun Bat, das ist der 4. März 1351 A.D. kurz nach neun Uhr morgens, seine neue Hauptstadt, der er den Namen „Krung Thep Dvaravati Sri Ayutthaya“ gab. Die Hauptstadt Ayothya des Prinzen Rama im indischen Epos Ramakien dürfte dabei Pate gestanden haben. Sich selbst nannte er ab sofort „Ramathibodi“.
Ausgebildet als Militärführer und ausgestattet mit Ehrgeiz und strategischer Weitsicht, war Ramathibodi der richtige Mann zur richtigen Zeit, um den beginnenden Niedergang von Sukhothai für ein neues starkes Königtum in Thailand zu nutzen. Als neuer König war er in der Lage, wichtige Posten in den Städten des Reiches mit Verwandten zu besetzen, denen er vertrauen konnte. Sukhothai, das nach seinem Höhepunkt unter Ramkhamhaeng in politische Agonie verfallen war, band er über einen Kooperationsvertrag. Er wusste, dass hier nicht die eigentliche Gefahr für sein junges Königreich lag. Die nahm er sich 1352 vor, als er das Khmer-Reich angriff und nach einigen Rückschlägen Angkor entscheidend schwächen konnte. Er setzte einen genehmen Khmer-Herrscher ein und hatte damit innerhalb kurzer Zeit das stärkste Reich Südostasiens in die Knie gezwungen und Ayutthaya an dessen Stelle gehievt.
Auch wenn die Khmer unterworfen worden waren, behielten sie ihren kulturellen Einfluss: das Königtum wandelte sich zu einer absoluten Monarchie, die Sklaverei lebte wieder auf und die Steuer- und Abgabepolitik wurde ganz im Sinne des Königs eingeführt und durchgesetzt.
Ramathibodi hinterließ seinen Nachfolgern zwei wesentliche Errungenschaften
- Einführung des Theravada-Buddhismus in Ayutthaya
- Niederlegung eines Rechts-Codex auf der Grundlage hinduistischer Vorstellungen, angepasst an thailändische Realität. Manche dieser Rechtsnormen sind auch heute noch gültig.
Literatur
- David K. Wyatt: Thailand A Short History. Chiang Mai: Silkworm Books, 1984, ISBN 974-7047-44-6.
- Richard D. Cushman (Übers.): The Royal Chronicles Of Ayutthaya. Bangkok: The Siam Society, 2000, ISBN 974-8298-48-5.
- Miscellaneous Articles written for the Journal of Siam Society by His Late Royal Highness Prince Damrong. Bangkok: The Siam Society, 1962 (ohne ISBN).
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