Rameau-Akkord

Rameau-Akkord

Sixte ajoutée (frz. „hinzugefügte Sexte“) ist die von Jean-Philippe Rameau eingeführte Bezeichnung für einen Dreiklang mit hinzugefügter Sexte. Im Gegensatz zum Sextakkord ersetzt die Sexte die Quinte nicht, sondern beide Töne sind Teil des Akkords (daher „ajoutée“). Häufig wird der Sixte ajoutée auf der Subdominante gebildet, da er aus den Gründen der Stimmführung diese Funktion hat. Er funktioniert auch ohne Grundton der Subdominante, woraus man ersieht, dass seine Benennung ein Kompromiss ist, der zuliebe der Begriffe des Generalbasses gemacht wurde, worauf auch die Kennzeichnung " 65 " dort hinweist. Seine Töne lauten dann - von der Grundtonart C-Dur ausgehend - f-a-c-d. Klanglich verschmilzt der Akkord so mit der in ihm enthaltenen Subdominantparallele (d-f-a).

In der Funktionstheorie wird dieser Akkord als Subdominante (Subdominantenquintsextakkord oder S56 oder s56) bezeichnet; die Stufentheorie geht hierbei von einer Umkehrung des Septakkordes der zweiten Stufe aus. Ebenfalls geläufig ist der Name „Rameau-Akkord“.

Das Beispiel zeigt eine Kadenz mit dem Sixte ajoutée an zweiter Stelle:

Noten einer Kadenz mit dem Sixte ajoutée an zweiter Stelle


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