Regionalkonferenz (Schweiz)

Regionalkonferenz (Schweiz)

Die Regionalkonferenz ist ein Begriff, welcher in der Schweiz für die Konferenzen der einzelnen Kantone und auch für die überregionale Zusammenarbeit von Gemeinden[1] verwendet wird.

Der ausgeprägte Föderalismus der Schweiz zwingt die Kantone, sich zu einer Interessengemeinschaft (IG) zusammenzuschliessen um die Interessen gegenüber dem Bund besser vertreten zu können und mehr politisches Gewicht zu erhalten. Die Grundlage für diese Konferenzen können formell im engeren Sinne oder formell im weiteren Sinne entstanden sein. Formell im engeren Sinne sind solche Konferenzen, in denen ein interkantonales Konkordat als Basis für die Zusammenarbeit besteht um ein Interesse durchzusetzen.

Im Gegensatz dazu sind im Kanton Bern die Regionalkonferenzen öffentlich-rechtliche Zusammenschlüsse von Gemeinen in den Grenzen der Verwaltungskreise. Sie nehmen Aufgaben im Bereich der regionalen Kultur-, Verkehrs- und Raumplanungspolitik wahr. Dadurch soll die regionale Zusammenarbeit gestärkt und eine regionale Planung ermöglicht werden.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung

Schon vor der 1993 gegründeten Konferenz der Kantonsregierungen, die sämtliche Kantone der Schweiz umfasst, waren auf regionaler Ebene mehrere Konferenzen von Kantonsregierungen entstanden.[2] Als Ergänzung zu den Direktorenkonferenzen, die die Zusammenarbeit in spezifischen Ressorts verbessern wollen, bezwecken diese die regionale Zusammenarbeit und Information bei allgemeinen kantonübergreifenden Problemen im Sinne eines „kooperativen Föderalismus“. Je nach (wirtschafts-)geografischer Situation kann ein Kanton mehreren regionalen Konferenzen angehören. Das Kanton Zürich gehört keiner regionalen Regierungskonferenz an, ist aber assoziiertes Mitglied der Zentralschweizer, der Ostschweizer und der Nordwestschweizer Regierungskonferenz.

In der Organisation gleichen sich die regionalen Regierungskonferenzen: Der Vorsitz wechselt (in der Regel alle zwei Jahre), jeder Kanton hat eine Stimme, Einstimmigkeit der Beschlüsse ist erforderlich, ständige oder Ad-hoc-Ausschüsse sind vorgesehen.

In der Anfangszeit wechselte das Sekretariat jeweils mit dem Vorsitz; die Entwicklung geht jedoch in die Richtung, dass ständige Sekretariate eingeführt werden. Dies ist momentan bei der ZRK und bei der NWRK der Fall, ab 2007 voraussichtlich auch bei der CGSO. Die ständigen Sekretariate bedeuten einen Zuwachs an Professionalisierung (die ZRK hat bereits eine eigene informative Website). In diesen Zusammenhang gehört auch die Festlegung eines Betreuerarchivs.[3]

Regierungskonferenzen

Zentralschweizer Regierungskonferenz ZRK

Gründung 1966 als Innerschweizer Regierungskonferenz, Statut vom 3. Mai 1973[4]
Mitglieder LU, UR, SZ, OW, NW, ZG (seit 2001 ZH als assoziiertes Mitglied)
Sekretariat bis 1979 bei der Staatskanzlei LU, seither bei der Staatskanzlei NW
Website www.zrk.ch
Betreuerarchiv Staatsarchiv LU

Regionalkonferenz der Regierungen der Nordwestschweiz NWRK

Gründung 1971, Vereinbarung vom 21. Januar 1972
Mitglieder BE, SO, BS, BL, AG, JU (seit 2001 ZH als assoziiertes Mitglied)
Sekretariat Gemäß Art. 5 der Vereinbarung bei der Landeskanzlei BL
Website keine offizielle Internet-Website. Inoffizielle Seite
Betreuerarchiv Staatsarchiv BL

Konferenz der Westschweizer Kantonsregierungen WRK/CGSO

Gründung 1993
Mitglieder GE, VD, NE, BE, FR, VS, JU
Sekretariat bis 2005 wechselnd (von 2003–2005 beim Département de l'économie, de l'emploi et des affaires extérieures

(DEEE) des Kantons GE), ab Februar 2006 ständiges Sekretariat, angegliedert beim Finanzdepartement FR

Website www.cgso.ch
Betreuerarchiv Staatsarchiv FR

Regierungskonferenz der Gebirgskantone RKGK

Gründung 1981, Die gültigen Statuten datieren vom 12. Februar 1998
Mitglieder UR, NW, OW, GL, TI, VS, GR
Sekretariat kein ständiges Sekretariat; seit 2005 Dienststelle für Energie VS (vorher Baudirektion GL, wechselt häufig)
Website keine Internet-Website
Betreuerarchiv Staatsarchiv VS

Ostschweizer Regierungskonferenz ORK

Gründung 1964, Organisationsstatut vom 24. Januar 1996
Mitglieder GL, SH, AR, AI, SG, GR, TG ZG (seit 2001 ZH als assoziiertes Mitglied)
Sekretariat Staatskanzlei SG
Website keine Internet-Website
Betreuerarchiv Staatsarchiv SG

Einzelnachweise

  1. Bernplus Regionalkonferenz - Beispiel einer Regionalkonferenz von Gemeinden
  2. VSA Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare - Protokoll der Koordinationskommission der Erziehungsdirektoren (PDF)
  3. VSA Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare - Beschreibung der Regionalkonferenzen (MSWord doc)
  4. Zentralschweizer Regierungskonferenz - Statuten (PDF)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Regionalkonferenz — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Haus der Kantone — Das Haus der Kantone an der Speichergasse in Bern Im Haus der Kantone in Bern (Speichergasse 6) arbeiten die Sekretariate von verschiedenen interkantonalen Regierungs und Direktorenkonferenzen sowie Institutionen aus deren Umfeld. Der Zusammenzug …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserzinsen — Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in der Schweiz dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern. Der Wasserzins bezeichnet eine Abgeltung an staatliche Institutionen auf verschiedenen politischen Ebenen der Schweiz auf …   Deutsch Wikipedia

  • Gebirgskantone — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Mennoniten — sind eine evangelische Glaubensgemeinschaft, die aus den Täuferbewegungen der Reformationszeit hervorgegangen ist. Der Name leitet sich von dem aus Friesland stammenden Theologen Menno Simons ab. Als täuferische Kirche sind die Mennoniten… …   Deutsch Wikipedia

  • Kyrill (Orkan) — Kyrill Kyrill am 18. Januar 2007 um 12:30 UTC. Daten Entstehung: 15. Januar 2007 Auflösung: nach dem 22. Januar 2007 [1] Spitzenbö: 225 km/h am Schweizer Aletschgletscher …   Deutsch Wikipedia

  • Kyrill (Sturm) — Kyrill Kyrill am 18. Januar 2007 um 12:30 UTC. Daten Entstehung: 15. Januar 2007 Auflösung: nach dem 22. Januar 2007 [1] Spitzenbö: 225 km/h am Schweizer Aletschgletscher …   Deutsch Wikipedia

  • Orkantief Kyrill — Kyrill Kyrill am 18. Januar 2007 um 12:30 UTC. Daten Entstehung: 15. Januar 2007 Auflösung: nach dem 22. Januar 2007 [1] Spitzenbö: 225 km/h am Schweizer Aletschgletscher …   Deutsch Wikipedia

  • Jungwacht Blauring — Logo der Jubla Jungwacht Blauring (auch: Jubla genannt) ist ein Kinder und Jugendverband in der deutschsprachigen Schweiz. Er ist mit der katholischen Kirche verbunden, jedoch offen für alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig von Konfession… …   Deutsch Wikipedia

  • Orkan Kyrill — Kyrill Kyrill am 18. Januar 2007 um 12:30 Uhr UTC Unwetter Orkan (nordatlantischer Trogorkan) Großwetterlage …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”