Remzi Musaoglu

Remzi Musaoglu

Remzi Musaoglu (* 25. Januar 1965 in Kirdjali, Bulgarien) ist ein ehemaliger türkischer Ringer. Er war Europameister 1993 im freien Stil im Bantamgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Remzi Musaoglu wurde als Mitglied der türkischen Minderheit in Bulgarien geboren. Dort begann er 1977 auch mit dem Ringen. Der 1,65 Meter große Athlet startete als Erwachsener immer im Bantamgewicht, der Gewichtsklasse bis zu 57 kg Körpergewicht. Er rang nur im freien Stil. Über seine Laufbahn als Ringer in Bulgarien ist nur soviel bekannt, dass er in diesen Jahren nicht der bulgarischen Nationalmannschaft angehörte und deshalb auch bei keinen internationalen Meisterschaften am Start war.

1990 emigrierte er in die Türkei und gehörte dort sofort zu den besten türkischen Freistilringern im Bantamgewicht. Er wurde Mitglied des Istanbul Gemi Sanayi Kulübünde, einem Firmenklub und dort von Osman Alanbey und in der Nationalmannschaft von Ismail Nizamoglu trainiert.

Bereits 1991 wurde er in Stuttgart Vize-Europameister im Bantamgewicht, wobei er hier offensichtlich sogar um den Europameistertitel betrogen worden ist. In der Fachzeitschrift Der Ringer, Nr. 5/1991, Seite 13 heißt es dazu: "Um es kurz zu machen: Der Sowjetmensch Bagudin Umachanow erhielt den Titel geschenkt, weil der Türke Remzi Musaoglu von einem unfähigen Mattenleiter um zwei Punkte betrogen wurde (im Finale)."

Bei der Weltmeisterschaft 1991 in Warna schied Remzi Musaoglu mit einer Niederlage schon im ersten Kampf aus und belegte nur den 19. Platz.

Bei der Europameisterschaft 1992 in Kaposvar wurde er im Bantamgewicht im Finale erneut von Bagudin Umachanow mit 5:3 techn. Punkten geschlagen, wobei dieses Mal alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein schien. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona verfehlte Remzi Musaoglu mit dem 4. Platz knapp eine Medaille. Dabei hatte er den Einzug in das Finale durch eine Punktniederlage gegen den späteren Olympiasieger Alejandro Puerto Diaz verpasst. Im Kampf um die Bronzemedaille musste er sich dem Südkoreaner Kim Jong-sik geschlagen geben.

Im Jahre 1993 gelang ihm dann endlich der erste Titelgewinn. Er wurde in Istanbul Europameister vor Weltmeister Sergei Smal aus Weißrussland und Abdulaziz Azizow aus Russland. Im Finale schlug er dabei Smal mit 5:2 techn. Punkten. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Toronto war er nicht am Start.

Bei der Europameisterschaft 1994 in Rom scheiterte Remzi Musaoglu schon in seinem Pool durch eine Niederlage gegen Nazim Aliosanow aus Aserbaidschan und kam dadurch nur auf den 9. Platz.

Nach dieser Meisterschaft kam er zu keinen Einsätzen bei internationalen Meisterschaften mehr. Der türkische Ringerverband vertraute im Bantamgewicht künftig aus Ismail Zurnacci, Muharrem Demiregen und Harun Dogan. Remzi Musaoglu, der ein Sportlehrerstudium abgeschlossen hatte, wurde Ringertrainer in Izmir.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil. Ba = Bantamgewicht, damals bis 57 kg Körpergewicht)

  • 1992, 2. Platz, EM in Kaposvár, F, Ba, hinter Bagudin Umachanow u. vor Rumen Pawlow, Bulgarien, Zoran Sorov u. Jürgen Scheibe;
  • 1993, 2. Platz, "Yasar-Dogu"-Turnier in Istanbul, F, Ba, hinter Talgat Isabajew, Kasachstan u. vor Sergei Tschitschkin, Ukraine;
  • 1994, 9. Platz, EM in Rom, F, Ba, Sieger: Anouchava Sahakjan, Armenien vor Bagudin Umachanow, Russland u. Aslanbek Fidarow, Ukraine

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer, Nummern: 5/1990, 5/1991, 19/1991, 5/1992, 9/1992, 5/1993, 4/1994
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig

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