Reumannplatz

Reumannplatz
Straßentafel mit Zusatzschild
Haltestellen der Straßenbahnlinie 67
Amalienbad
Mahnmal für die Opfer des Faschismus
Eissalon Tichy

Der Reumannplatz ist ein für den öffentlichen Nahverkehr bedeutender Verkehrsknotenpunkt im 10. Wiener Gemeindebezirk, Favoriten.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Reumannplatz befindet sich am südlichen Ende der Fußgängerzone Favoritenstraße. Er hat die Form eines Dreiecks, wobei von der nördlichen Ecke die Fußgängerzone Favoritenstraße wegführt, von der südöstlichen Ecke die Favoritenstraße Richtung Altes Landgut und Rothneusiedl und von der südwestlichen Ecke die Ettenreichgasse.

Am nördlichen Rand berührt die Ost-West-Verbindung Buchengasse den Reumannplatz. Im nordöstlichen Bereich enden beim Amalienbad, von Norden kommend, Wielandgasse und Herndlgasse. Im Osten zweigen (im Uhrzeigersinn) Puchsbaumgasse, Laaer-Berg-Straße und Bürgergasse vom Platz ab. Im Süden verbindet die kurze Neusetzgasse den Reumannplatz mit dem Antonsplatz, wobei die große Antonskirche in der Sichtachse liegt. Im Westen zweigen Davidgasse und Rotenhofgasse ab.

In der Mitte des Platzes befindet sich eine Parkanlage, die von den Gleisen der Straßenbahnlinie 67 geteilt wird. Bei den Straßenbahnhaltestellen befinden sich zwei Abgänge zur südlichen Endstation der U-Bahn-Linie U1, die den Platz in wenigen Minuten mit dem Stadtzentrum verbindet. An den Rändern der Grünanlage sowie neben und hinter dem Amalienbad befinden sich Endstationen der städtischen Autobuslinien 7A, 65A, 66A, 67A, 68A und 70A sowie der Regionalbuslinien 266 und 271 und Haltestellen der Regionalbuslinien 264, 267, 268, 368, 467, 469 und 470[1].

Geschichte

Der Platz entstand 1872 als Bürgerplatz am Südrand des damaligen 4. Bezirks bzw. der Stadt Wien. Bemerkenswert bei seiner Anlage war die Form, denn vom Bürgerplatz gingen Straßen und Gassen sternförmig in alle Richtungen, wodurch die sonst vorherrschende Rasterverbauung Favoritens durchbrochen wurde. 1874 wurde Favoriten als neuer 10. Bezirk konstituiert und um den benachbarten Antonsplatz samt Umgebung, bis dahin Teil der Gemeinde Inzersdorf, erweitert. 1892 reichte der Bezirk im Süden bereits bis zur Donauländebahn, so dass der Platz nunmehr zum Bezirkszentrum zählte.

Zu Beginn war der Platz nur am Nordostrand verbaut. Die geplanten Häuserblöcke der Umgebung waren bereits fixiert. Einen neuen Akzent erhielt der Platz Ende des 19. Jahrhunderts, als 1896–1901 die vom Bürgerplatz aus gut sichtbare, große Antonskirche errichtet wurde. Damals entstanden auch gründerzeitliche Zinshäuser am Platz. Das dominierende Gebäude sollte das 1923 begonnene und 1926 eröffnete Amalienbad am Ostrand des Platzes werden. 1925, im Todesjahr Bürgermeister Jakob Reumanns, des ersten sozialdemokratischen Bürgermeisters der Stadt, wurde der Platz in Reumannplatz umbenannt.

An den Einmündungen der Favoritenstraße entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg anspruchslose Wohnhäuser. Seine heutige Gestalt erhielt der Platz bis zum Jahr 1978, als die U-Bahn gebaut und die Favoritenstraße in eine Fußgängerzone umgewandelt wurde. Dadurch wurde der Reumannplatz zu einem der frequentiertesten Verkehrsknotenpunkte des öffentlichen Nahverkehrs. Außerdem erlangte der hier gelegene Eissalon Tichy überregionale Bekanntheit. An der Laaer-Berg-Straße 1 befindet sich eine Schule.

Wichtige Bauten

Unter dem Platz

Die U-Bahn-Station Reumannplatz wurde 1978 eröffnet und ist derzeit der südliche Endpunkt der Linie U1.

Auf dem Platz

In der Grünanlage befindet sich in zentraler Lage ein Mahnmal für die Opfer des Faschismus, das von Heinrich Sussmann geschaffen und am 24. Oktober 1981 enthüllt wurde. Es verzeichnet jene Stätten, an denen Bewohner von Favoriten zwischen 1934 und 1945 Opfer politischer Verfolgung wurden.[2]

Nummer 14 und 15

Hier befinden sich die letzten gründerzeitlichen Zinshäuser vom Ende des 19. Jahrhunderts mit additiver Gliederung am Platz. Der Eissalon Tichy hat hier in einem großen Ecklokal zur Rotenhofgasse seinen Standort.

Nummer 23

Das 1923–1926 erbaute Amalienbad war zur Entstehungszeit eines der größten Hallenbäder Europas. Es ist das architektonisch bemerkenswerteste und dominante Bauwerk am Reumannplatz.

Einzelnachweise

  1. Elektronischer Stadtplan der Stadtverwaltung
  2. nachkriegsjustiz.at - Mahnmal Reumannplatz

Literatur

  • Dehio-Handbuch Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Anton Schroll, Wien 1996

Weblinks

 Commons: Reumannplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.17397416.378447

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