Öffentlicher Personennahverkehr in Wien

Öffentlicher Personennahverkehr in Wien
Schnellverbindungen in Wien
U-Bahn
S-Bahn
CAT
Lokalbahn (genannt Badner Bahn)
Straßenbahn
Autobus
Regionalbahn

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist in Wien der wichtigste Verkehrsträger. Im so genannten Modalsplit erreichte er 2009 mit 35 % aller in Wien zurückgelegten Wege den höchsten Anteil unter allen Verkehrsträgern.

Der ÖPNV wird in Wien hauptsächlich von zwei Unternehmen durchgeführt: Die stadteigene Wiener Linien GmbH & Co KG betreibt die U-Bahn-, Straßenbahn- und großteils die Stadtbus-Linien, die bundeseigenen Österreichischen Bundesbahnen die S-Bahn- und Regionalbahn-Linien.

Des Weiteren bestehen die „Badner Bahn“, von der wie die Wiener Linien im Eigentum der Wiener Stadtwerke befindlichen Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahnen betrieben, und das große private Busunternehmen Dr. Richard, das im Auftrag der Wiener Linien Autobuslinien in den Außenbezirken bedient. Regionalbuslinien werden von der ÖBB-Postbus-GmbH betrieben. Seit 2004 fährt der City Airport Train (CAT), ein Flughafen-Expresszug, betrieben von der City Air Terminal Betriebsgesellschaft m.b.H., einem Unternehmen der Flughafen Wien AG und der ÖBB.

Als Schnellverbindungen werden alle Linien von S-Bahn und U-Bahn, des CAT sowie die Strecke der Lokalbahn nach Baden südlich von Meidling bezeichnet.

Der ÖPNV in Wien wird vom Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) koordiniert, der auch Niederösterreich und das Burgenland einschließt. Dazu gehört ein gemeinsames Tarifsystem. Ein Zonenplan legt fest, für wie viele Außenzonen jeweils zusätzlich zur Kernzone 100 (= Wien und einzelne Haltestellen knapp jenseits der Stadtgrenze) zu zahlen ist, wenn von bzw. zu einer Station im VOR-Gebiet nach bzw. von Wien gefahren wird.

Inhaltsverzeichnis

U-Bahn

Hauptartikel: U-Bahn Wien

Die U-Bahn ist das schnellste und beliebteste Verkehrsmittel in Wien. 1976 wurde ein Probebetrieb aufgenommen, 1978 die erste Neubaustrecke eröffnet. Das U-Bahn-Netz ist zum Teil aus der um 1900 in Betrieb genommenen Stadtbahn hervorgegangen. Heute hat die Wiener U-Bahn fünf Linien (U1, U2, U3, U4 und U6) mit insgesamt 84 Stationen und einer Streckenlänge von knapp 70 km. Das Streckennetz wird kontinuierlich ausgebaut.

S-Bahn

Hauptartikel: S-Bahn Wien

Die Schnellbahn verbindet Wien seit 1962 mit dem Umland in Niederösterreich und dem Burgenland; sie verkehrt größtenteils auf lang vor 1900 errichteten Bahnstrecken. Innerstädtisch hat sie speziell auf der Stammstrecke, wo zu Spitzenzeiten Intervalle von ca. 5 Minuten gefahren werden, große Bedeutung. Derzeit verkehren zehn Linien über die Stammstrecke sowie fünf weitere auf anderen Strecken (Liniensignal: S und ein- oder zweistellige Zahl; bei einigen Linien richtungsabhängig). In den letzten Jahren wurden einige neue S-Bahn-Linien auf Strecken eingeführt, auf denen es vorher nur Regionalbahnbetrieb gab.

City Airport Train

Hauptartikel: City Airport Train

Pläne für einen Expresszug vom Stadtzentrum zum Flughafen gab es schon lang. 2004 wurden diese schließlich in Form des City Airport Train verwirklicht. Der CAT verkehrt vom Bahnhof Wien Mitte im 30-Minuten-Takt ohne Zwischenhalt auf Gleisen der S-Bahn zum Flughafen Wien-Schwechat. Fahrgäste können ihr Gepäck bereits am Bahnhof in Wien einchecken. Der CAT wird außerhalb des VOR-Tarifsystems betrieben. Mit einer Fahrzeit von 16 Minuten ist der CAT die rascheste, aber im ÖPNV auch teuerste Verbindung vom Zentrum Wiens zum Flughafen. (Inhaber eines Fahrscheins für Wien zahlen auf der S-Bahn zum Flughafen nur eine Außenzone auf, haben aber ca. 12 Minuten längere Reisezeit dorthin.)

„Badner Bahn“

Hauptartikel: Lokalbahn Wien–Baden

Die Wiener Lokalbahn (WLB) stellt eine Mischform aus Straßenbahn- und Vollbahn-betrieb dar. Von der Staatsoper an der Ringstraße bis zum Bahnhof Wien Meidling benützt sie zumeist Gleise der Straßenbahn, von dort bis kurz vor Baden verkehrt sie als Vollbahn und im Stadtgebiet von Baden schließlich wieder als Straßenbahn. Die Streckenlänge beträgt 30 km. Die Badner Bahn hat 34 Stationen. In Wien kann sie wie die Straßenbahn benützt werden.

Straßenbahn

Hauptartikel: Straßenbahn Wien

Wien verfügt über eines der ältesten und dichtesten Straßenbahnnetze der Welt. Nach einem Vorläufer um 1840 wurden die ersten Pferde-Straßenbahnen 1865 in Betrieb genommen, 1883 Dampfstraßenbahnen. Von 1897 an wurde schließlich auf elektrischen Betrieb umgestellt. Gegenwärtig fahren 28 Linien auf 179 km Streckenlänge 1.128 Haltestellen an. Als Liniensignale werden ein- und zweistellige Zahlen sowie die Buchstaben D und O verwendet.

Autobus

Hauptartikel: Busverkehr in Wien

Wien verfügt als Ergänzung zur Straßenbahn über ein dichtes Autobusliniennetz, welches neben einigen Privatlinien zum Großteil von den Wiener Linien oder in deren Auftrag betrieben wird (Liniensignal: ein-, zwei oder dreistellige Zahl mit Zusatz A oder B). Zusätzlich zu den Stadtbussen verkehren Regionalbusse (dreistellige Liniennummern ohne Zusatz), die Wien mit dem Umland verbinden.

Regionalbahn

Zusätzlich zu den S-Bahn-Linien betreiben die ÖBB ein Netz von Regionalbahnlinien. Sie verkehren auf ÖBB-Strecken, auf denen kein S-Bahn-Verkehr besteht, oder über die S-Bahn-Strecken hinaus (Liniensignal: R, REX oder EUR und ein- oder zweistellige Zahl). Es gibt drei Zuggattungen: Der Regionalzug hält an Strecken, auf denen auch die S-Bahn fährt, nur in größeren Bahnhöfen, sonst in allen Stationen. Der Regional-Express hält generell nur in größeren Bahnhöfen. Der EURegio ist eine Regionalverbindung in die grenznahen Gebiete in Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Einige Regionalbahnabschnitte werden von der Raaberbahn AG, einem ungarisch-österreichischen Gemeinschaftsunternehmen, betrieben.

NightLine

Hauptartikel: NightLine Wien

Von ca. 24 bis ca. 5 Uhr sind U-Bahn, Straßenbahn- und Autobuslinien in Wien größtenteils nicht in Betrieb. Die Wiener Linien betreiben daher ein Nachtbusnetz, genannt NightLine (Liniensignal: N und ein- oder zweistellige Zahl). An Wochenenden (Nächte von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag) wird die U-Bahn seit September 2010 auch in der Nacht betrieben (15-Minuten-Intervall), das Nachtbusnetz darauf abgestimmt. Die Nachtbuslinien verkehren von ca. 0.30 bis ca. 5.00 Uhr im 30-Minuten-Takt, ebenso wie die Nacht-U-Bahn zum normalen Tagestarif.

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