Rhein-Wied-Gymnasium Neuwied

Rhein-Wied-Gymnasium Neuwied
Rhein-Wied-Gymnasium
Schule 6.JPG
Schulform Gymnasium
Gründung 1869
Ort Neuwied
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 25′ 56,1″ N, 7° 27′ 39,3″ O50.4322444444447.4609027777778Koordinaten: 50° 25′ 56,1″ N, 7° 27′ 39,3″ O
Träger Landkreis Neuwied
Schüler 1177 (Stand: 21. August 2009) [1]
Lehrer 79 (Stand: 21. August 2009) [2]
Leitung OStD Horst-Dieter Meurer
Website www.rwg-neuwied.net

Das Rhein-Wied-Gymnasium (RWG) ist ein staatliches Gymnasium in Neuwied im nördlichen Rheinland-Pfalz. Die Schule geht zurück auf eine private Einrichtung aus dem Jahr 1869 und wurde im Jahr 1876 von der Stadt Neuwied als „Städtische Höhere Mädchenschule“ übernommen. Das Gymnasium wird heute von rund 1150 Schülern besucht, die von über 80 Lehrkräften unterrichtet werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Privatschule

Im Jahr 1869 wurde von Neuwieder Bürgern beschlossen, eine öffentliche Schule für Mädchen zu gründen – paritätisch und ohne Standesschranken –, die möglichst bald in städtische Hand übergehen sollte. Im Gründungsjahr wurden bereits 83 Schülerinnen unterrichtet, die Schulleitung hatte Clemens Nohl. Schon vorher existierte in Neuwied eine private Töchterschule, die neben der Zinzendorf-Schule der Herrnhuter Brüdergemeine für eine über das Allgemeinwissen hinausgehende Mädchenbildung in Neuwied sorgte.

Staatliche Höhere Mädchenschule

Bereits wenige Jahre danach übernahm 1876 die Stadt Neuwied die Schirmherrschaft über diese Schule und sicherte dadurch rechtlich und finanziell die Existenz ihrer Höheren Mädchenschule. Das Jahr 1876 wird als das eigentliche Gründungsjahr angesehen. Im selben Jahr bezog die Schule zusammen mit der Stadtverwaltung in ein 1863 erbautes städtisches Gebäude, das heutige „Alte Rathaus“ in der Pfarrstrasse. Im Jahr 1905 besuchten 280 Mädchen und 1910 bereits 360 Mädchen die Schule.

Im Jahr 1908 wurde unter dem neuen Direktor Ernst Wasserzieher die Mädchenschule in ein „Lyzeum mit Oberlyzeum und Seminarklasse“ umgewandelt. Nach weiteren, in der ersten Hälfte der 1920er Jahre durchgeführten Schulreformen war die Schule ab 1924 zu einem Oberlyzeum ernannt worden. Dadurch war es den Schülerinnen erstmals möglich, auch eine Hochschulzulassung zu erlangen, 1925 fanden die ersten Abiturprüfungen statt.

Wegen der weiter steigenden Zahl der Schülerinnen, wurde 1912 am heutigen Standort am oberen Ende der Herrmannstraße ein neues Schulgebäude errichtet. Während des ersten Weltkriegs wurde das Schulgebäude von Dienststellen der Wehrmacht und anderen Behörden in Anspruch genommen.

Lehrerinnenbildungsanstalt

Schon kurz nach der Gründung wird 1879 ein Teil der Schule in eine Lehrerinnenbildungsanstalt umgewandelt. Die Schülerinnen konnten nach einer sechsjährigen Ausbildung zwei weitere Jahre die Schule besuchen und danach eine Lehramtsprüfung ablegen. Entsprechend der preußischen Schulreform wurde 1893 die Lehrerinnenausbildung zu einem dreijährigen Seminar erweitert. Bis 1925 wurden hier über 600 Lehrerinnen ausgebildet.

Frauenschule

In den Jahren von 1933 bis 1945 erfolgten wiederum Änderungen in der Ausbildung und der Bezeichnung. Aus dem Oberlyzeum wurde 1936 eine „Frauenschule“, in der dreijährigen Oberstufe wurden hauswirtschaftliche Fächer unterrichtet. Ab 1938 wurde wieder ein sprachlicher eingerichtet, so dass der Schulabschluss wieder den Besuch einer Universität ermöglichte.

Im September 1944 wurde das Schulgebäude von einer Bombe stark beschädigt, der Schulunterricht wurde eingestellt. Im März 1945 besetzten US-Truppen Neuwied und nutzten das Schulgebäude für eigene Zwecke. Bereits im Oktober 1945 konnte der Schulbetrieb in zehn Räumen im Hauptgebäude wieder aufgenommen. Nach Kriegsende gehörte Neuwied zur französischen Besatzungszone, Französisch wurde erste Fremdsprache, statt der Notengebung wurde das französische Punktesystem sowie ein Zentralabitur eingeführt. Beides wurde 1951 wieder abgeschafft.

Gymnasium

Nach der ersten Schulreform in den 1950er Jahren wurde 1960 aus dem bisherigen Oberlyzeum ein „Staatliches Neusprachliches Gymnasium für Mädchen“ mit der Sprachenfolge Französisch, Latein, Englisch, 1964 wurde die Sprachenfolge in Englisch, Latein, Französisch geändert. Im Jahr 1975 wurde die Mainzer Studienstufe eingeführt.

Im Jahr 1960 wird die Schulträgerschaft vom Land Rheinland-Pfalz übernommen, der Baulastträger bleibt die Stadt Neuwied, die auch in den Jahren 1965 bis 1967 für den mehrflügeligen Erweiterungsbau aufkommt.

Ab dem Jahr 1971 konnte das Mädchengymnasium, zunächst nur in den 5. und 11. Klassen, auch von Jungen besucht werden. Die Koedukation wurde 1977 abgeschlossen.

Aktivitäten

Schulpartnerschaften

Seit April 1986 besteht eine Partnerschaft mit dem „Institut Notre-Dame", einer 1947 gegründeten konfessionellen Schule [3] in Heusy (Verviers) in Belgien. An einem Schüleraustausch können die Schüler ab der 9. Klasse teilnehmen, um ihre Kenntnisse in der Französischen Sprache zu vertiefen.

Seit 1992 besteht eine Partnerschaft mit dem Collège ACEJ Karama in Mushubati, Gitarama in Ruanda. Es handelt sich um eine weiterführende staatliche Schule mit ca. 600 Schülern, dem ein Internat angeschlossen ist. Die Partnerschule wird regelmäßig finanziell und materiell unterstützt.

Seit Oktober 2005 besteht auch eine Patenschaft mit der 1997 eröffneten SOS-Hermann-Gmeiner-Grundschule im SOS-Kinderdorf in Byumba im Norden von Ruanda. Diese Schule wird von rund 400 Kindern besucht von denen etwa ein Drittel im Kinderdorf leben.

Arbeitsgemeinschaften (AGs)

Die Schule betreibt seit einiger Zeit in Zusammenarbeit mit Schülern und Lehrern Arbeitsgemeinschaften. Diese gibt es in sprachlichen, aber auch in anderen Fächern.

Die Schülerzeitung "Zoom" ist wohl eine der bekanntesten AGs am RWG. Das Team gewann 2008 einen Preis für seine Zeitung.

Einzelnachweise

  1. Homepage der Schule, Unterseite Schülerzahlen
  2. Homepage der Schule, Unterseite Das Kollegium
  3. Informationen über das Institut Notre-Dame Französisch, PDF-Datei

Quellen

  • Renate Schlemper-Rheinsberg im Heimat-Jahrbuch 1977 des Landkreises Neuwied, S. 29-32

Weblinks


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