- Hausen (Wied)
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Wappen Deutschlandkarte 50.5422222222227.4066666666667130Koordinaten: 50° 33′ N, 7° 24′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Neuwied Verbandsgemeinde: Waldbreitbach Höhe: 130 m ü. NN Fläche: 7,69 km² Einwohner: 1.941 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 252 Einwohner je km² Postleitzahlen: 53547, 56588 (Stopperich) Vorwahl: 02638 Kfz-Kennzeichen: NR Gemeindeschlüssel: 07 1 38 007 Gemeindegliederung: 17 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Drei Morgen 17
53547 Hausen (Wied)Webpräsenz: Ortsbürgermeister: Karl-Josef Hühner (SPD) Lage der Ortsgemeinde Hausen (Wied) im Landkreis Neuwied Hausen (Wied) ist eine Ortsgemeinde und ein staatlich anerkannter Luftkurort im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Waldbreitbach an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Der Ort liegt an der Wied im Naturpark Rhein-Westerwald südwestlich von Waldbreitbach. Die ländlich geprägte Gemeinde liegt ca. 30 km nördlich von Koblenz und 50 km südlich von Köln.
Geologie
Mit 373 m ü. NN ist der Malberg die höchste Erhebung der Gemeinde, zugleich auch der Gemeinde Rheinbrohl und der Stadt Bad Hönningen. Es handelt sich um einen erloschenen Vulkan, an dem bis 1932 Basalt abgebaut wurde. In dem entstandenen Krater befindet sich heute ein kleiner See. An der Ostflanke des Berges führt ein nicht mehr betreuter Basaltlehrpfad bis zum Gipfel.
Der Malberg ist zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Ausflugsziel. Im Winter nutzen ihn Rodler und Skifahrer. Den Skifahrern diente auf dem längsten Abfahrtshang für alpinen Skilauf im größeren Umkreis der 1964 existierende Ski-Lift Malberg. Zur Zeit der Errichtung als größte Kunstschneepiste Europas tituliert, steht die Anlage heute meistens still. Im Jahr 2008 wurde wesentliche Teile des Schlepplifts abgebaut, so dass ein Betrieb der Anlage nicht mehr möglich ist. Die Schneekanonen wurde schon Jahre vorher abgebaut und verkauft.
In früheren Zeiten, als die Basaltkuppe noch existierte, soll gemäß überlieferten Erzählungen bei sehr guten Sichtverhältnissen vom höchsten Punkt des Malberges sogar der Kölner Dom zu erkennen gewesen sein.
Gemeindegliederung
Ortsteile und Wohnplätze:
- Bitze
- Bremscheid
- Frorath
- Hähnen
- Hausen
- Langscheid
- Malberghof
- Margarethenhof
- Marienhof
- Muscheiderhof
- Reuschenbach
- Seidenhahn
- Sohl
- Solscheid
- Stopperich
- Wallbachsmühle
- Weißfeld
Nachbargemeinden
- Waldbreitbach
- Niederbreitbach
- Roßbach (Wied)
- Datzeroth
- Leubsdorf
- Dattenberg
- Bad Hönningen
- Rheinbrohl
Geschichte
Die heutige Gemeinde Hausen entstand am 1. Oktober 1971 durch Umbenennung der bisherigen Gemeinde Bremscheid in Rheinland-Pfalz.[2] Sie besteht aus 17 Dörfern und Weilern mit jeweils eigenständiger Geschichte, die bis 1803 zu Kurkölns Honnschaft Bremscheid zählten. Namensgebend für den Kernort war möglicherweise eine 1268 erwähnte Schenkung von Feldern und Wäldern in Husen durch einen gewissen Herrn de Britsche. Von einer Besiedlung ist in diesem Zeitpunkt noch nicht auszugehen. 1660 sind zwei Höfe, 1843 143 Einwohner dokumentiert.
Der Kernort steht darüber hinaus in engem Zusammenhang mit der Gründung des Ordens der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz im Jahre 1862 durch den Schuhmacher Peter Wirth (genannt Bruder Jakobus).
Keimzelle dieser Ordensgemeinschaft war die bereits auf dem Gemeindegebiet Waldbreitbach gelegene, jedoch als am Ortsrand zu Hausen empfundene, 1694 erbaute Kreuzkapelle am Wiedufer, die im 18. Jahrhundert ein beliebter Wallfahrtsort war. Es geht hier um ein Heiliges Kreuz, das im 15. Jahrhundert in einer Nische des felsigen Berges stand, der heute Kapellenberg heißt. Das Kreuz wurde 1659 entwendet und in die Wied geworfen und 8 Jahre später auf wundersame Weise wiedergefunden. Der Waldbreitbacher Pfarrer Bartholomäus Frederici baute die Kapelle zu Ehren dieses Heiligen Kreuzes vor dem Felshang; das Kreuz wird heute noch in der Mittelnische des Altars aufbewahrt. Heute durchschneidet allerdings die Wiedtalstraße das Gelände, so dass der ursprüngliche Zusammenhang zwischen Felsennische und Kapelle für den heutigen Besucher nicht mehr erkennbar ist.
Um 1700 lebte ein Einsiedler namens Hubertus Quirenbach in der Kapelle; er erweiterte sie um ein Querhaus und jene Klausen, in denen 1851 Rosa Flesch (Mutter Rosa) mit ihrer epilepsiekranken Schwester Marianne gelebt hatte. Die Gründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen musste 1860 Peter Wirth und seinem Gefährten Anton Weber weichen; sie ließ sich dann auf dem Kapellenberg im Waldbreitbacher Ortsteil Glockscheid nieder (heutiges Kloster Marienhaus).
1866 konnte Peter Wirth und seine Gemeinde die Kreuzkapelle verlassen und das neu erbaute Mutterhaus des Ordens im Kernort Hausen beziehen. Die Klosterkirche wurde 1906 geweiht. Dieser Komplex prägt heute die architektonische Gestalt des Ortes.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Hausen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]
SPD CDU Gesamt 2009 9 7 16 Sitze 2004 9 7 16 Sitze Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Hausen (Wied)Wirtschaft und Infrastruktur
Im Ortsteil Solscheid befindet sich die 1987 gegründete, auf die Reparatur und Reinigung von Polstermöbeln spezialisierte, überregional tätige Service-Firma POS Polsterservice GmbH.
Die übrigen Arbeitsplätze liegen in der medizinischen Versorgung, Gastronomie sowie kleineren Dienstleistungsbetrieben.
In der Hausener Wiedaue soll gleich gegenüber dem Margaretha-Flesch-Haus ein 24.000 m² großes Gewerbegebiet zur Ansiedlung eines Discounters ausgewiesen werden. Gegen diesen erheblichen Eingriff wenden sich aber zahlreiche kritische Stimmen.
Verkehr
Hausen liegt im mittleren Wiedbachtal. Von der A 3 sind es von den Abfahrten Bad Honnef / Linz, Neustadt (Wied) oder Neuwied jeweils 15 Minuten bis zur Ortsmitte. Die nächstgelegenen größeren Städte Neuwied und Koblenz sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Der nächste Bahnhof ist in Bad Hönningen, die nächsten Fernbahnhöfe für ICE befinden sich in Koblenz, Bonn und Montabaur.
Öffentliche Einrichtungen / Medizinische Versorgung
Das Dorfgemeinschaftshaus in der Ortsmitte wird für Sitzungen der Gemeinde genutzt und steht auch Privatzwecken zur Verfügung. Das Sportlerheim am Sportzentrum wurde im Jahre 2006 neu gestaltet; zudem entsteht dort ein Multifunktionsplatz.
Im Wald oberhalb des Ortes liegt die Westerwaldklinik, eine Schwerpunktklinik für Neurologie und neurologische Psychosomatik. Die Klinik wird von drei Trägern der Rentenversicherungen betrieben.
Am Ortsrand, in der Nähe der Wied, befindet sich das Margaretha-Flesch-Haus, ein Alten- und Pflegeheim der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Das Haus verfügt nach Fertigstellung eines Anbaus über 80 Plätze sowie zwei Kurzzeitpflegeplätze. Ein Schwerpunkt des Hauses ist der in den neuen Räumen geschaffene Wohnbereich für an Demenz erkrankte Bewohner.
Das von den Franziskanerbrüdern vom Heiligen Kreuz betreute St. Josefshaus, 1931 restauriert, ist ebenfalls ein Alten- und Pflegeheim für rund 300 Menschen mit psychischen oder neurologischen Erkrankungen oder geistiger Behinderung. Es ist dem klösterlichen Mutterhaus angegliedert; hinter dem Heim erstreckt sich ein großer Park mit historischem Baumbestand, Lourdes-Grotte und Antonius-Brunnen.
Hausen hat keinen eigenen niedergelassenen Arzt; allerdings steht im Notfall ein Arzt aus dem St. Josefshaus zur Verfügung. Die nächsten Krankenhäuser sind in Neuwied oder Linz.
Bildung
Grundschulen befinden sich in Waldbreitbach und Niederbreitbach. Die Regionalschule befindet sich in Waldbreitbach, Realschule und Gymnasium befinden sich in Neuwied, Linz am Rhein oder Neustadt (Wied). Die nächsten Fachhochschulen und Universitäten in Koblenz und Bonn.
Freizeit und Sport
In Hausen befindet sich seit 1971 das Wiedtalbad, das Hallen- und Freibad der Verbandsgemeinde Waldbreitbach. Es wurde im November 2006 um eine Sauna-Landschaft mit Außenbereich und Restaurant nach zeitgenössischen Wellness-Bedürfnissen erweitert.
Zwei Tennisplätze (Hartplatz) sowie ein Bolzplatz und eine Multifunktionsfläche befinden sich am Ortsrand zwischen Hausen und dem Ortsteil Reuschenbach.
Mitte August, immer an einem Freitagabend, richtet der VfL Waldbreitbach den Malberglauf aus. Der Berglauf geht über eine Länge von ca. 6 km mit ca. 370 Höhenmetern, wobei ca. 100 m bergab gelaufen werden müssen. Der Start erfolgt beim Klärwerk in der Au. Die Strecke führt zum Teil über den Westerwaldsteig und endet auf dem Malbergskopf bei der Skihütte Malberg. Hier fanden 2003 und 2008 die westdeutschen Berglaufmeisterschaften statt.
Am Kloster der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz führt der Westerwaldsteig von Waldbreitbach nach Bad Hönningen vorbei.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährlich am Mittwoch vor Karnevalssonntag findet die traditionelle Möhnensitzung im Gemeindesaal statt.
- Am dritten Septemberwochenende findet in Hausen, veranstaltet durch den Burschen- und Mädchenverein Hausen e. V. die Kirmes statt.
- Am dritten Samstag im Dezember auf dem neuen Dorfplatz ein kleiner Weihnachtsmarkt, ebenfalls durch den Verein veranstaltet, statt.
- Das dritte Wochenende im Oktober steht im Zeichen der Freiwilligen Feuerwehr. Samstagabends wird der traditionelle Feuerwehrball (zurzeit unter dem Motto Kölsche Owend) mit regional bekannter Live-Musik sowie großer Tombola gefeiert. Der Sonntag wird als Tag der Feuerwehr begangen.
Persönlichkeiten
- Musiker und Komponist Klaus Lage lebte mehrere Jahre in Hausen.
- Die in Neuwied am Rhein geborene Sängerin, Komponistin und Autorin Susanne Betancor wuchs u.a. in Hausen auf.
Literatur
- Albert Hardt: Im Lande der Neuerburg an der Wied, Zweite Auflage 1988, Herausgegeben von der Verbandsgemeinde Waldbreitbach
Weblinks
Commons: Hausen (Wied) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetauftritt der Ortsgemeinde Hausen (Wied)
- Basaltabbau im Westerwald (PDF; 246 kB)
- Kreuzkapelle
- Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 203 (PDF)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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