- Landkreis Neuwied
-
Wappen Deutschlandkarte 50.567.47Koordinaten: 50° 34′ N, 7° 28′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Verwaltungssitz: Neuwied Fläche: 626,79 km² Einwohner: 180.995 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 289 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: NR Kreisschlüssel: 07 1 38 NUTS: DEB18 Kreisgliederung: 62 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Wilhelm-Leuschner-Straße 9
56564 NeuwiedWebpräsenz: Landrat: Rainer Kaul (SPD) Lage des Landkreises Neuwied in Rheinland-Pfalz Der Landkreis Neuwied ist ein Landkreis im Norden von Rheinland-Pfalz. Er grenzt im Westen an den Landkreis Ahrweiler, im Norden an den nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis und an den Landkreis Altenkirchen (Westerwald), im Osten an den Westerwaldkreis und im Süden an den Landkreis Mayen-Koblenz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Neuwied erstreckt sich entlang des Rheins in Richtung Nordosten. Der Rhein ist über 40 km die südwestliche Grenze. Der Landkreis hat überwiegend Anteil am Westerwald (Naturpark Rhein-Westerwald). Größter Fluss neben dem Rhein ist die Wied, die das Kreisgebiet von Nord nach Süd durchquert.
Geschichte
-
Siehe auch: Standesherrlicher Kreis Neuwied
Das Gebiet des heutigen Landkreises Neuwied war vor 1803 überwiegend Teil der Kurfürstentümer von Trier und Köln sowie der Grafschaft Wied. 1806 gehörte das gesamte heutige Kreisgebiet zum Herzogtum Nassau. Nach dem Wiener Kongress kam das Gebiet 1815 zum Königreich Preußen. 1816 wurde der Landkreis Neuwied innerhalb der Provinz Großherzogtum Niederrhein (ab 1822 Rheinprovinz) gebildet und gehörte zum Regierungsbezirk Koblenz.
Unter der preußischen Verwaltung wurden der Kreis in Bürgermeistereien eingeteilt. 1817 umfasst der Kreis Neuwied die Bürgermeistereien Altenwied, Anhausen, Asbach, Dierdorf, Heddesdorf, Neuerburg, Neustadt, Neuwied, Niederwambach und Puderbach. Der ebenfalls 1816 gebildete Kreis Linz wurde 1822 aufgelöst und die Bürgermeistereien Leutesdorf, Linz und Unkel in den Kreis Neuwied eingegliedert. Gleichzeitig wurde die Bürgermeisterei Engers aus dem Kreis Koblenz dem Kreis Neuwied zugeordnet. Die Bürgermeisterei Altenwied wurde 1823 aufgelöst und die Gemeinden auf die Bürgermeistereien Asbach und Neustadt aufgeteilt. Die Bürgermeistereien wurden 1927 in Ämter umbenannt und bestanden bis 1968. Aus ihnen entstanden die Verbandsgemeinden.
Die Bezeichnung „Kreis Neuwied“ wurde 1935 in „Rhein-Wied-Kreis“ und 1938 in „Landkreis Neuwied“ geändert. 1946 wurde der Landkreis Neuwied Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz, umgangssprachlich ist auch heute noch die Bezeichnung „Kreis Neuwied“ häufig im Gebrauch. Im Laufe seiner Geschichte wurde der Gebietsstand des Landkreises kaum verändert.
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „In Silber eine eingeschweifte goldene Spitze, darin ein rechtshin schreitender blauer Pfau mit gesenktem Schweif; oben vorn ein durchgehendes schwarzes, hinten ein durchgehendes rotes Kreuz“.
Die drei Wappenfiguren beziehen sich auf die drei bis 1803 bzw. 1806 im Kreisgebiet bestehenden Territorialherrschaften: der Pfau steht für die Grafschaft Wied, das schwarze Kreuz für Kurköln und das rote Kreuz für Kurtrier.
Der Pfau ist in der Heraldik ein eher seltenes Symbol. Das Wappen wurde vom zuständigen preußischen Staatsministerium am 14. Juli 1927 genehmigt, es zählt somit zu den ältesten Kreiswappen Deutschlands. Die preußischen Landkreise galten - wie auch die Landbürgermeistereien (seit 1927 Ämter) und Landgemeinden - bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg nicht als „wappenfähig“. Erst in der Weimarer Republik regelten verschiedene Erlasse des preußischen Ministers des Inneren 1927-1932 die Grundlagen des Wappenwesens der Landkreise.
Politik
Kreistagswahl 2009Gewichtetes Ergebnis%5040302010039,6%33,9%9,0%7,4%6,1%3,3%0,7%Gewinne und VerlusteKreistag
Der Kreistag des Landkreises Neuwied besteht aus 50 gewählten ehrenamtlichen Kreistagsmitgliedern und dem Landrat als Vorsitzenden. Nach der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergibt sich folgende Sitzverteilung:[2]
Jahr SPD CDU FDP Grüne Linke FWG WGR Gesamt 2009 17 20 4 3 2 4 0 50 Sitze 2004 15 25 3 3 – 4 – 50 Sitze 1999 19 24 2 2 – 3 – 50 Sitze Aufgrund der Besonderheiten des rheinland-pfälzischen Wahlsystems bei den Kommunalwahlen (personalisierte Verhältniswahl) sind die in der Graphik dargestellten prozentualen Stimmanteile als „gewichtete Ergebnisse“ ausgewiesen, welche das Wahlverhalten nur rechnerisch wiedergeben können.[3]
Landrat
- Landrat ist seit 1993 Rainer Kaul (SPD), bei der letzten Wahl am 7. Juni 2009 erhielt er 62,17 % der abgegebenen Stimmen.
- Die Beigeordneten sind Achim Hallerbach (CDU), Udo Franz (FWG) und Hans-Werner Neitzert (FDP).
Landtag und Bundestag
- Der Landkreis Neuwied ist aufgeteilt in die Landtagswahlkreise Linz am Rhein/Rengsdorf (Wahlkreis 3) und Neuwied (Wahlkreis 4). Die bei der Landtagswahl 2011 direkt gewählten Landtagsabgeordneten waren im Wahlkreis 3 Ellen Demuth (CDU) und im Wahlkreis 4 Fredi Winter (SPD). Über die Landesliste (Listenplatz 17) erhielt aus dem Landkreis Neuwied auch Elisabeth Bröskamp (GRÜNE) einen Sitz im rheinland-pfälzischen Landtag.
- Zusammen mit dem Landkreis Altenkirchen gehört der Landkreis Neuwied zum Bundestagswahlkreis Neuwied. Bei der Bundestagswahl 2009 wurde Erwin Rüddel direkt gewählt. Über Listenplätze wurden aus dem Wahlkreis auch Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) und Elke Hoff (FDP) gewählt.
Kommunalpartnerschaft
Der Landkreis Neuwied unterhält mit dem Landkreis Namysłów in der Woiwodschaft Oppeln seit dem Jahr 2000 eine Kommunalpartnerschaft.
Verkehr
Am rechten Rheinufer entlang zieht sich seit 1869 die Strecke Köln - Neuwied - Vallendar - Koblenz der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft. Die direkte Linie Neuwied - Koblenz wurde durch die Preußische Staatsbahn erst 1918 in Betrieb genommen. Im folgenden Jahr wurde auch die Rheinüberquerung bei Remagen vollendet.
In den Westerwald hinauf führten Nebenbahnen seit 1884 von Engers über Siershahn - Dierdorf nach Altenkirchen sowie seit 1912 von Linz über Neustadt (Wied) nach Flammersfeld.
Die Nordspitze des Kreises um Asbach und Buchholz erhielt 1892 durch die Brölthaler Eisenbahn AG eine schmalspurige Verbindung nach Hennef. Außerdem gab es reine Güterbahnen in Neuwied und Bad Hönningen.
Der Personenverkehr wurde auf Strecken von 59 km Länge eingestellt. Es verblieb nur die rechtsrheinische Hauptbahn mit einer Verzweigung (45 km).
Dem Nahverkehr in der Kreisstadt Neuwied und ihren Vororten diente ab 1901 ein 20 km langes elektrisches Straßenbahnnetz, das der Kreis in eigener Regie betrieb. Es wurde 1949/50 auf Obusverkehr, später auf Omnibuslinien umgestellt.
Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 3 (Frankfurt–Köln). Ferner durchziehen mehrere Bundesstraßen, Land- und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 42 (Koblenz–Bonn), die B 256 und die B 413.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[4])
Verbandsfreie Gemeinden/Städte
- Neuwied, große kreisangehörige Stadt (64.318)
Verbandsgemeinden mit ihren verbandsangehörigen Gemeinden
Sitz der Verbandsgemeinde *
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Kreistagswahlen
- ↑ Erläuterung des Landeswahlleiters zum „Gewichteten Ergebnis“
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB)
Weblinks
Commons: Landkreis Neuwied – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienPortal:Westerwald – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Westerwald
Portal:Mittelrhein – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Mittelrhein
Landkreise und kreisfreie Städte in Rheinland-PfalzAhrweiler | Altenkirchen (Westerwald) | Alzey-Worms | Bad Dürkheim | Bad Kreuznach | Bernkastel-Wittlich | Birkenfeld | Cochem-Zell | Donnersbergkreis | Eifelkreis Bitburg-Prüm | Frankenthal (Pfalz) | Germersheim | Kaiserslautern | Kaiserslautern (Stadt) | Koblenz | Kusel | Landau in der Pfalz | Ludwigshafen am Rhein | Mainz | Mainz-Bingen | Mayen-Koblenz | Neustadt an der Weinstraße | Neuwied | Pirmasens | Rhein-Hunsrück-Kreis | Rhein-Lahn-Kreis | Rhein-Pfalz-Kreis | Speyer | Südliche Weinstraße | Südwestpfalz | Trier | Trier-Saarburg | Vulkaneifel | Westerwaldkreis | Worms | Zweibrücken
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Sankt Katharinen (Landkreis Neuwied) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Liste der Ortsteile im Landkreis Neuwied — Die Liste der Stadt und Ortsteile im Landkreis Neuwied enthält alle Stadt und Ortsteile des Landkreises. Die Ortsgemeinden des Westerwaldes Liste der Ortsteile im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) Liste der Ortsteile im Westerwaldkreis … Deutsch Wikipedia
Bruchhausen (Landkreis Neuwied) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Dernbach (Landkreis Neuwied) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Liste der Wappen im Landkreis Neuwied — Diese Liste beinhaltet – geordnet nach der Verwaltungsgliederung – alle in der Wikipedia gelisteten Wappen des Landkreises Neuwied in Rheinland Pfalz. In dieser Liste werden die Wappen mit dem Gemeindelink angezeigt. Inhaltsverzeichnis 1… … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturdenkmäler in Sankt Katharinen (Landkreis Neuwied) — Hilkerscheid, Linzer Straße 65: Katholische Pfarrkirche St. Katharina In der Liste der Kulturdenkmäler in Sankt Katharinen (Landkreis Neuwied) sind alle Kulturdenkmäler in den Ortsteilen Brochenbach, Hargarten, Hilkerscheid und Notscheid der… … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturdenkmäler in Bruchhausen (Landkreis Neuwied) — Kirchstraße: Katholische Pfarr und Wallfahrtskirche St. Johann Baptist … Deutsch Wikipedia
Liste der Kulturdenkmäler in Dernbach (Landkreis Neuwied) — In der Liste der Kulturdenkmäler in Dernbach sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Ortsgemeinde Dernbach aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz (Stand: 5. November 2010). Einzeldenkmäler Mühlenstraße 5 … Deutsch Wikipedia
Neuwied am Rhein — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Neuwied — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
-