- Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe
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Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe Kraftwerkskomplex Lage Lage in Baden-WürttembergKoordinaten 49° 0′ 45″ N, 8° 18′ 10″ O49.01258.3027777777778Koordinaten: 49° 0′ 45″ N, 8° 18′ 10″ O Land Deutschland Gewässer Rhein Daten Primärenergie Steinkohle
ErdgasBrennstoff Gas und Steinkohle Leistung 1.260 MW Typ Wärmekraftwerk
GuD-KraftwerkBetreiber EnBW Kraftwerke AG Projektbeginn 1940er Betriebsaufnahme 1955 Schornsteinhöhe 233 m Website Seite bei EnBW Das Rheinhafen-Dampfkraftwerk (RDK) wird von der Energie Baden-Württemberg Kraftwerke AG (EnBW; bis 1997 Badenwerk AG) betrieben und besteht aus zwei verschiedenen Kraftwerkstypen: einem Steinkohlekraftwerk mit 550 MW Leistung und einem seit 1998 betriebenen Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) mit einer Leistung von ca. 365 MW.
Das Kraftwerk liegt am Rhein, direkt an der Einfahrt zum Rheinhafen Karlsruhe, der dem Kraftwerk auch den Namen gab. Das Kraftwerk besteht aus 7 Blöcken, von denen zurzeit nur noch 2 in Betrieb sind. Über den Rhein wird das benötigte Kühlwasser entnommen, gleichzeitig erfolgt die Anlieferung der Steinkohle per Binnenschiff über den Fluss.
Die Blöcke 1-6 von jeweils 100 bis 180 MW Leistung wurden in den 1950er und 1960er Jahren gebaut. Die Blöcke 1-3 sind stillgelegt und teilweise als Besucherkraftwerk umgebaut und hergerichtet worden. Der Kohleblock 4 wurde Mitte der 1990er Jahre zu einem modernen Gas- und Dampfblock umgebaut. Hierzu wurde die alte Kesselanlage abgerissen und durch eine leistungsfähige Gasturbine mit Abhitzekessel ersetzt. Die Dampfturbine konnte nach umfangreichen Umbauarbeiten und einer Überholung weiter verwendet werden. Der Einsatzbereich dieses Kraftwerkes liegt in der Erzeugung von Spitzenlaststrom.
Die Blöcke 5 und 6 sind in Kaltreserve; die Blöcke besitzen je einen Dampfkessel, der mit Gas gefeuert wird. Sie nutzen einen 210 Meter hohen Schornstein.
In den Jahren 1981 bis 1985 wurde der Block 7 mit einer Leistung von 550 MW als Mittellastkraftwerk gebaut, dafür entstand ein neuer 233 m hoher Schornstein. Der Block verfügte von Anfang an über eine Rauchgasentschwefelung und -entstickung.
Über eine Kraft-Wärme-Kopplung wird das Fernwärmenetz der Stadtwerke Karlsruhe zusätzlich mit Fernwärme versorgt. Hier ist eine maximale Auskopplung von 220 MW möglich, was den Nutzungsgrad des Kraftwerks von 46% auf 57% erhöht, falls die Auskopplung stattfindet.
Seit 2003 darf auch Petrolkoks verfeuert werden.
Inhaltsverzeichnis
Neubau Block 8
Seit Sommer 2008 wird am Standort ein neuer steinkohlebefeuerter Block (RDK-8) errichtet. Der neue Block wird eine elektrische Bruttoleistung von 912 MW haben. Die Fertigstellung ist für Ende 2011 geplant. Der Schornstein des neuen Blocks, der 2008 errichtet wurde, ist 230 Meter hoch.
Anlagensimulator
Ein anlagenspezifischer Simulator wird seit Juli 2011 für die Vorab-Überüfung der Spezifikationsdaten, Verifizierung der Hauptleittechnik und zur Sicherstellung der Emissionengrenzwerte eingesetzt. Für die Simulation wurde von der Firma Rheinmetall Defence Electronics (RDE) ein umfangreiches, verfahrenstechnisches Echtzeitmodell der Anlage erstellt. Die Firma Siemens liefert in Kooperation mit RDE die original Hauptleittechnik und die Bedienoberfläche. An diesem Simulator wird eine Vorab-Inbetriebsetzung des Blockes durchgeführt, um mögliche Probleme in der Verfahrens- oder Leittechnik frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Damit liefert der Simulator einen wesentlichen Beitrag zu Risikominimierung und zur Terminsicherheit des Kraftwerksprojektes.
Galerie
Weblinks
- Seite bei EnBW
- EnBW gibt grünes Licht für Kraftwerksbau in Karlsruhe (vom 8. Dezember 2006)
- Infografik des WWF zum CO2-Ausstoß der 30 klimaschädlichsten Kohlekraftwerke Deutschlands
- Aktuelle Infos zum RDK-8
Commons: Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Kohlekraftwerk in Baden-Württemberg
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