Richard Eduard John

Richard Eduard John

Richard Eduard John (* 17. Juli 1827 in Marienwerder, Westpr.[1]; † 7. August 1889 in Göttingen) war ein Kriminalist und Jurist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Richard Eduard John studierte in Leipzig, Berlin und an der Universität Göttingen, wo er 1852 auch zum Dr. jur. promovierte.[2]

Nachdem er sich 1853 an der Universität Königsberg als Privatdozent habilitiert hatte, wurde er daselbst 1856 außerordentlicher, 1859 ordentlicher Professor der Rechte.

Vom Jahr 1862 bis zum Sommer 1867 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, gehörte er hier der Deutschen Fortschrittspartei und nach Begründung der nationalliberalen Fraktion der letztern an. 1868 ging er als ordentlicher Professor an die Universität Kiel, 1869 nach Göttingen, 1870 aber als Rat des Oberappellationsgerichts nach Lübeck, 1876 wieder als Professor des Kriminalrechts nach Göttingen.

Werke

Seine Schriften, welche zu den hervorragendsten kriminalistischen Arbeiten zählen, sind:

  • Das Strafrecht in Norddeutschland zur Zeit der Rechtsbücher (Leipzig 1858, Bd. 1), Goggle Books;
  • Die Lehre vom fortgesetzten Verbrechen und von der Verbrechenskonkurrenz (Berlin 1860);
  • Über die Nemede der altdithmarsischen Rechtsquellen (Königsberg 1860);
  • Kritik des preußischen Gesetzentwurfs über die Verantwortlichkeit der Minister (1. u. 2. Aufl., Leipzig 1863);
  • Über Strafanstalten (Berlin 1865);
  • Kritiken strafrechtlicher Entscheidungen des preußischen Obertribunals (1866);
  • Über die Todesstrafe (1867);
  • Entwurf mit Motiven zu einem Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund (1868), Google Books;
  • Das Strafrecht in Norddeutschland, Beurteilung des Entwurfs eines Strafgesetzbuchs für den Norddeutschen Bund (Göttingen 1870);
  • Über Geschwornengerichte und Schöffengerichte (Berlin 1872).

Außer zahlreichen Abhandlungen in Fachzeitschriften lieferte er noch in Franz von Holtzendorffs Encyklopädie der Rechtswissenschaft die Darstellung des Zivil- und Strafprozesses für die 1. Auflage, des Strafprozesses für die 2. Auflage und bearbeitete in v. Holtzendorffs Handbuch des Strafrechts die Verbrechen gegen den Staat. In Bezolds Gesetzgebung des Deutschen Reichs erläuterte er die Strafprozessordnung für das Deutsche Reich (Erlangen 1881-84).

Einzelnachweise

  1. Albert Teichmann: John, Richard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 688–690.
  2. Dissertation: Über Landzwang und widerrechtliche Drohungen Göttingen 1852

Literatur


Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • John — ist ein Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 1.1 Deutscher Nachname 2 Bekannte Namensträger 2.1 Künstl …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Neville, 5. Earl of Salisbury — Richard Neville, jure uxoris 5. Earl of Salisbury, KG, PC (* 1400 auf Raby Castle (Durham); † 31. Dezember 1460) war ein Führer der Yorkisten in den Anfängen der Rosenkriege. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 …   Deutsch Wikipedia

  • John [2] — John, 1) Franz, Freiherr von, österreich. General, geb. 20. Nov. 1815 in Bruck an der Leitha, gest. 25. Mai 1876 in Wien, trat 1835 in die Armee, ward 1845 Oberleutnant im Generalquartiermeisterstab, machte in Italien unter Radetzkys Leitung die… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Richard Wagner — Wilhelm Richard Wagner (22 May 1813, Leipzig, Germany 13 February 1883, Venice, Italy) was a German composer, conductor, theatre director and essayist, primarily known for his operas (or music dramas , as they were later called). Unlike most… …   Wikipedia

  • John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster — John of Gaunt, Duke of Lancaster – dt. Johann von Gent, Herzog von Lancaster, frz. Jean de Gand – (* 6. März 1340 in Gent; † 3. Februar 1399 in Leicester) entstammte dem ursprünglich französischem Adelsgeschlecht der Anjou Plantagenêt, das seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Richard III of England — Richard III von England Richard III. (* 2. Oktober 1452; † 22. August 1485) war von 1483 bis 1485 König von England. Er war der letzte aus dem Haus Plantagenet, dessen Nebenlinien, die Häuser York und Lancaster einen jahrzehntelangen Machtkampf… …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard III. von England — Eduard III., Illustration aus Cassell s History of England Century Edition (ca. 1902) Eduard III. (engl. Edward; * 13. November 1312 in Windsor; † 21. Juni 1377 in Sheen Palace (ein Vorgängerbau von Richmond Palace, lag im heutigen Londoner… …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard IV. (England) — Eduard IV. von England Eduard IV. (* 28. April 1442 in Rouen; † 9. April 1483) aus dem Haus York war von 1461 bis 1470 und von 1471 bis 1483 König von England. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard III. (England) — Eduard III. mit Edward of Woodstock. Zeitgenössische Buchmalerei Eduard III. (englisch Edward; * 13. November 1312 auf Windsor Castle; † 21. Juni 1377 im Sheen Palace …   Deutsch Wikipedia

  • Richard III. (England) — Richard III. von England Unterschrift von König Richard III …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”