- Richard Lange
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Richard Lange (* 17. Dezember 1845 in Dresden; † 29. Oktober 1932 in Radebeul) war ein deutscher Uhrmacher und Unternehmer.
Leben und Wirken
Richard Lange wurde am 17. Dezember 1845 als ältester Sohn von Ferdinand Adolph Lange in Dresden geboren. Nach der Ausbildung durch seinen Vater arbeitete er bei Karl Moritz Großmann sowie bei den Chronometermachern Simon Vissière in Le Havre und Böhme in London.
1868 trat er in die väterliche Uhrenmanufaktur A. Lange, Dresden als Mitinhaber ein, die ab diesem Zeitpunkt als A. Lange & Söhne firmierte. 1872 heiratete er Rosa Rößner, die Tochter des Berliner Großuhrenfabrikanten Wilhelm Rößner. Zusammen mit seinem Bruder Friedrich Emil Lange, dem Uhrmacher und Kaufmann, leitete Richard Lange, der Uhrmacher und Wissenschaftler, die Uhrenmanufaktur nach dem Tod Adolph Langes, bis er sich 1887 aus gesundheitlichen Gründen von der Firmenleitung zurückzog. Von 1890 bis 1909 bekleidete Richard Lange das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Uhrmacherschule in Glashütte.
1908[1] oder 1910[2] erwarb er ein Grundstück in Oberlößnitz und errichtete sich dort ein herrschaftliches Landhaus, das 1910[1] oder 1911[2] fertiggestellt wurde. Zu dem Anwesen gehörten ein Weinberg und eine Gärtnerei. Der taubstumme Sohn von Richard Lange konnte hier seine Liebe zur Natur mit seinem beruflichen Werdegang verbinden.
Von Richard Lange stammen zahlreiche Patente und Neukonstruktionen wie zum Beispiel eine Hilfskompensation, eine verbesserte Wippenhemmung, ein Kronenaufzug für Taschenchronometer mit Schnecke und Kette, ein ewiges Kalenderwerk mit zurückspringendem Zeiger und ein Doppelchronograph mit nur einem Drücker.
Er entdeckte als Erster, dass sich durch Beimischung von Beryllium in Nickel-Stahl-Legierungen einerseits die Empfindlichkeit der Spirale gegenüber Temperaturschwankungen und magnetischen Feldern vermindern, andererseits ihre Elastizität und Härte gegenüber den bisherigen Elinvar-Spiralen (FeNi34 Cr12) steigern ließen. Unter der Bezeichnung „Metallegierung für Uhrenfedern“ meldete er 1930 die von ihm entwickelte Beryllium-Nickel-Legierung als eines seiner 27 Patente an.[3]
Auch wenn Richard Lange, der nur ein Jahr nach dieser Patenterteilung (Nr. 529 945, erteilt 9. Juli 1931) starb, die technische Realisierung seiner Erfindung nicht mehr selbst vornehmen konnte, hat er damit doch die entscheidende Grundlage für die bis heute übliche Materialzusammensetzung geschaffen.
Richard Lange verstarb am 29. Oktober 1932 und wurde in Glashütte beigesetzt.
Literatur
- Walter Lange: Als die Zeit nach Hause kam. Erinnerungen. ISBN 3430159768
- Reinhard Meis: A. Lange und Söhne. Eine Uhrmacher-Dynastie aus Dresden. ISBN 3766712861
- Martin Huber: Die Uhren von A. Lange und Söhne, Glashütte / Sachsen. ISBN 3766708880
- Peter Braun: Armbanduhren Spezial A. Lange und Söhne. Geschichte - Design - Technik. Mit großer Modellübersicht. ISBN 3898805522
Einzelnachweise
- ↑ a b Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. [Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen. SAX-Verlag, Beucha 2007, S. 299 f.
- ↑ a b watch-wiki.org: Lange, Richard (1845-1932)
- ↑ Lange Uhren GmbH (Hrsg.): Firmenschrift Tradition neuester Stand. Ausgabe 2008
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