Richard von Kehler

Richard von Kehler
Ehrung der deutschen Teilnehmer am Europa-Flug 1934 im Flugverbandshaus in Berlin, von links nach rechts Erhard Milch (stehend), Hans Seidemann, Richard von Kehler, Aufnahme aus dem Bundesarchiv

Richard von Kehler (* 3. Mai 1866 zu Kolmar i. Posen, heute Chodziesen; † 20. Januar 1943 in Berlin-Grunewald) war ein deutscher Luftschiffpionier, Militär, Ballonfahrer und Unternehmer.

Er studierte Maschinenbau in Karlsruhe, wo er der Burschenschaft Germania (heute Teutonia) beitrat.[1] In den Jahren 1889 bis 1893 führte von Kehler seine ersten Ballonfahrten als Mitglied im Deutschen Verein zur Förderung der Luftschifffahrt aus. Von 1894 bis 1900 war von Kehler als Offizier des Feld Art. Regimentes 39 zur Königlich Preußischen Luftschiffer-Abteilung abkommandiert. Zu diesem Zeitpunkt war er Hauptmann und Batteriechef im Feld Art. Regiment 39. Von Kehler war 1896/1897 zweimaliger Ballonführer bei den Berliner wissenschaftlichen Luftfahrten. Sein Aufstieg mit einem Wasserstoffballon am 28. Dezember 1905 in Bitterfeld begründete die Tradition des bedeutenden mitteldeutschen Ballonstartplatzes.

1906 nahm von Kehler seinen Abschied als Hauptmann der Reserve und engagierte sich in der noch jungen Luftfahrt als Unternehmer. Zunächst war er 1908 zusammen mit Major August von Parseval Geschäftsführer in der neu gegründeten Luftfahrzeug-Gesellschaft m.b.H. (LFG). 1909 gründete er die Flugmaschinen Wright GmbH, die etwa 100 Flugzeuge herstellte, 1913 nach einem verlorenen Patentstreit aber aufgelöst wurde.[2] Von Kehler erwarbt die Lizenz Nr. 6 zum Führen von Luftschiffen der Bauart Parseval, die die LFG in der Bitterfelder Werft herstellte. Während des Ersten Weltkrieges übernahm von Kehler Aufgaben im Stab der deutschen Luftschiffertruppen. 1924 wurde er Präsident des Deutschen Aero-Clubs. 1933 war er nochmals als Unternehmer tätig. Er führte eine Ballonfabrik bei Stralsund und belieferte Vereine und Militär mit qualitativ guten Ballonen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. G. Kirschner: Mitgliederverzeichnis der Karlsruher Burschenschaft Teutonia. 1966
  2. E.-H. Hirschel, H. Prem, G. Madelung: Aeronautical Research in Germany, Springer, Berlin 2007, ISBN 354040645X, S. 39

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