Roger M. Buergel

Roger M. Buergel
Roger M. Buergel (Juni 2007)

Roger Martin Buergel (* 26. September 1962 in Berlin) ist Ausstellungsmacher, Kritiker und Dozent. Buergel war künstlerischer Leiter der documenta 12, einer wichtigen Ausstellung von Gegenwartskunst. Diese fand vom 16. Juni bis 23. September 2007 in Kassel statt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Roger Buergel wuchs in Berlin und Bremen auf. Ab 1983 besuchte er die Akademie der Bildenden Künste Wien und studierte beim Ausstellungsmacher Johannes Gachnang am Wiener Institut für Gegenwartskunst. Buergel arbeitete von 1985 bis 1987 als Privatsekretär des Malers und Aktionskünstlers Hermann Nitsch. An der Wiener Universität belegte Buergel daneben Philosophie und Wirtschaftswissenschaften und arbeitete als Tutor für Filmstudien. Reisen und Forschungsaufenthalte führten ihn vor allem nach England, Frankreich und die Vereinigten Staaten. Dennoch blieb Wien sein Lebensmittelpunkt. Nach einer Ausstellung zur Frage der Historiografie in den Künsten (1997) begann Buergel eine mit einer Dozentur verbundene regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Kunstraum der Universität Lüneburg. Für seine kuratorische Arbeit wurde Buergel im Jahr 2002 als erstem Preisträger der Walter-Hopps-Award der Menil Collection (Houston) verliehen.
Buergel lebt mit der Kunsthistorikerin Ruth Noack zusammen. Das Paar hat zwei Kinder.

Kunst

Buergel publizierte unter anderem zusammen mit Vera Kockot die Anthologie Abstrakter Expressionismus. Malerei zwischen Erhabenheit und Vulgarität (1999, Verlag der Kunst), der zwei Ausstellungen und eine längere Recherche mit Michael Leja am MIT vorausgegangen war. 1999 erschien auch seine Monografie über Peter Friedl (1999, Verlag der Kunst). Daneben entstanden u.a. für springerin-hefte für gegenwartskunst zahllose Texte, Rezensionen und Übersetzungen.

Nach einer Reihe von Ausstellungen in Privaträumen (Loci, 1992 - 93, mit Ruth Noack) kuratierte Buergel Szenen einer Theorie. Das Kunstwerk als Agent filmischer Diskurse (Depot Wien, 1995, mit Ruth Noack), Abstrakter Expressionismus. Malerei zwischen Erhabenheit und Vulgarität (Kunstraum der Universität Lüneburg, 1997), Dinge, die wir nicht verstehen (Generali Foundation Wien, 2000, mit Ruth Noack), Gouvernementalität. Kunst in Auseinandersetzung mit der internationalen Hyperbourgoisie und dem internationalen Kleinbürgertum (Alte Kestner Gesellschaft Hannover, 2000), The Subject and Power. The Lyrical Voice (Cha Moskau, 2001), Formen der Organisation (Kunstraum der Universität Lüneburg, Galerija Skuc Ljubljana und Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, 2002 - 03, mit Ruth Noack), Die Regierung (Kunstraum der Universität Lüneburg, MACBA Barcelona, MAC Miami, Secession Wien und Witte de With Rotterdam, 2003 - 05, mit Ruth Noack).

documenta 12

2003 wurde Buergel als künstlerischer Leiter der documenta 12 im Jahr 2007 berufen. Sein Konzept für die documenta 12 stand unter drei Leitmotiven: Ist die Moderne unsere Antike?, Was ist das bloße Leben? und Was tun?.

Die Zeit nach documenta 12

Nach der documenta 12 lehrt Buergel an der Kunstakademie Karlsruhe. Im Oktober 2008 wird er als Chefkurator an das Miami Art Museum berufen, das 2012 neue Räumlichkeiten beziehen will, die vom bekannten schweizer Architektenbüro Herzog & de Meuron entworfen werden. Hauptsächlich aufgrund der Finanzkrise in Florida gerät dieses Vorhaben ebenso wie der Aufbau einer Sammlung ins Stocken, und Buergel und das Museum trennen sich einvernehmlich im Sommer 2009. Im März 2010 kuratiert Buergel für das Museum DKM in Duisburg die Ausstellung Barely Something/Kaum Etwas, eine Retrospektive des chinesischen Künstlers Ai Weiwei. Deren erklärtes Ziel ist es den Blick weg vom Medienhype um den Künstler hin auf dessen Formensprache zu lenken. In einem ausführlichen Essay im Ausstellungskatalog untersucht Buergel erstmals systematisch die Korrespondenzen zwischen westlicher Moderne und chinesischer Ästhetik bei Ai Weiwei.

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