- Rollerblading
-
Inlineskaten (auch Rollerskaten) ist eine Art der Fortbewegung unter Verwendung des Schlittschuhschritts und ist sowohl eine Sportart als auch eine Möglichkeit zur Fortbewegung als Verkehrsteilnehmer. Dabei werden Inline-Skates verwendet, das sind Rollschuhe, bei denen die Rollen in einer Reihe (engl. in line) angeordnet sind, und nicht wie bei klassischen Rollschuhen paarweise nebeneinander. Der Sport wird üblicherweise auf glatten Oberflächen wie Straßen, asphaltierten Wegen, Bürgersteigen oder speziellen Plätzen ausgeführt. Seit Beginn der 90er Jahre verbreitete sich die Trendsportart von Amerika aus in der ganzen Welt. 1995 wurden in Deutschland 3,5 Millionen Inline-Skates verkauft. 1999 skatete jeder sechste Deutsche mindestens einmal pro Monat. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts gehen die Verkaufszahlen zurück.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Belgier John-Josef Merlin entwickelte 1760 einen Schlittschuh mit zwei Metallrädchen an den Kufen, der eine Frühform der heutigen Inline-Skates darstellt. Die Grundidee wurde durch Holzrollen und Bremsen weiter verbessert. Aufgrund der schlechten Straßenbeschaffenheit (Kopfsteinpflaster) blieb den frühen Inline-Skates der allgemeine Durchbruch jedoch verwehrt. 1863 entwickelte der Amerikaner James Leonard Plimpton die herkömmlichen Rollschuhe mit jeweils zwei nebeneinander angebrachten Rollen, die sich durch besseren Halt und leichtere Steuerbarkeit auszeichneten. Sie verdrängten die Vorläufer der Inline-Skates fast vollständig vom Markt. 1979 konstruierte der Eishockey-Spieler Scott Olson den modernen Inline-Skate, um auch im Sommer nicht auf seinen Sport verzichten zu müssen. Er gründete die Firma Rollerblade und begründete damit die Verbreitung der Inline-Skates, die die bis dahin dominierenden Rollschuhe nicht nur überflügelten und ablösten, sondern auch einen ganz neuen Trend setzten.
Ausrüstung
Skates
Als Skate bezeichnet man die Einheit von Schuh, Schiene und Rollen. Je nach Anforderung gibt es verschiedene Arten von Skates wie Fitnessboot, Aggressive- oder Speedskates. Eine gute Passform des Skates ist aufgrund des erhöhten Stands wichtig.
Schutzausrüstung
Die üblicherweise empfohlene Schutzausrüstung besteht aus einem fest sitzenden Helm sowie Knie-, Ellbogen- und Handgelenk-Protektoren.
Grundelemente
Fortbewegung
Die Fortbewegung beim Inlinesakten erfolgt durch den Schlittschuhschritt. Die Beschleunigung nach vorne resultiert aus der Anstellung des Skates. Beim wechselseitigen Abdrücken zur Seite entsteht somit auch eine Kraftwirkung nach vorne. In der Beschleunigungsphase und bei langsamer Geschwindigkeit ist der der Scherwinkel, mit dem die Skates angestellt werden, groß. Bei höherer Geschwindigkeit verkleinert sich dieser Winkel.
Bremsen
Die beiden gebräuchlichsten Bremsverfahren sind die Fersenbremse und die T-Bremse. Auch in der Pflugstellung oder durch Slalomfahren kann das Tempo vermindert werden. Schließlich gibt es auch Möglichkeiten, die Fahrt durch Querstellen der Skates abzubremsen (Powerslide).
Fersenbremse (Stopperbremse)
Der Skate mit dem Stopper wird soweit nach vorne geschoben, bis der Stopper den Boden berührt. Gleichzeitig wird das Körpergewicht auf den hinteren Skate ohne Bremse verlagert. Je tiefer man seinen Körperschwerpunkt dabei bringt, desto höher ist die Bremswirkung. Dabei wandert der Körperschwerpunkt auch nach hinten und verhindert ein Stürzen nach vorne. Im Vergleich zum T-Stopp sind die Kosten eines neuen Stoppers wesentlich günstiger als der Neukauf von Rollen.
T-Bremse
Bei der T-Bremse wird aus der Schrittstellung heraus das Körpergewicht auf das vordere Bein verlagert und der hintere Inline-Skate quergestellt und auf die Fahrbahn gedrückt. Die beiden Skates beschreiben dabei ein T. Die T-Bremse ist motorisch deutlich schwieriger als die Fersenbremse. Der hinterhergezogene Skate kann einen Drehimpuls um die Körperachse auslösen, wenn er nicht richtig aufgesetzt wird. Dies kann leicht zum Sturz führen. Nachteil der T-Bremse sind zudem ein einseitig hoher Verschleiß der Rollen und die relativ geringe Bremswirkung.
Die Schneepflugbremse
Bei dieser Bremsvariante bilden die Skates ein nach hinten geöffnetes V. Wie beim Skifahren müssen die Skates also driften, damit sie nicht ineinanderfahren. Da der Grip der Rollen auf trockenem Asphalt hoch ist, muss der Körperschwerpunkt möglichst tief und weit hinter den Skates sein. Die Bremswirkung dieser Technik ist hoch, jedoch ist es recht schwierig, die Balance zu halten.
Der Spin-Stop (Halbmondbremse)
Während man den Oberkörper verdreht, setzt der hintere Skate rückwärts zur Fahrtrichtung auf. Entsprechend dem Drehimpuls wird ein Bogen oder Halbmond beschrieben, bis man zum Stehen kommt. Diese Bremstechnik kann nur bei geringen Geschwindigkeiten angewendet werden.
Der Powerslide
Hierbei handelt es sich um eine effektive Bremstechnik mit einem kurzen Bremsweg. Sie erfordert hohes Können, da extreme Kurvenlage und fein dosierter Kantendruck nötig sind. Dabei wird eine Skate (wie beim T-Stop) quer zur Fahrtrichtung gestellt. Jedoch wird der Skate nicht hinterhergezogen, sondern er setzt vor dem Körperschwerpunkt auf, und fast das ganze Körpergewicht stemmt sich gegen ihn. In der Standardvariante fährt man rückwärts an und hält den Körperschwerpunkt möglichst tief, dann stellt man den einen Skate quer vor den anderen. Der hintere Skate rollt rückwärts und stabilisiert dabei die Schräglage. Der Powerslide kann auf rutschigem Untergrund oder auf nasser Strecke eingeübt werden. Wenn der Skate nicht genau senkrecht zur Fahrtrichtung und vor dem Körperschwerpunkt geführt wird, kann wie beim T-Stop ein unerwünschter Drehimpuls entstehen.
Der Parallel Slide
auch Hockey Stopp genannt. Man fährt vorwärts an und stellt beide Skates parallel quer zur Fahrtrichtung. Dies ist die effektivste Bremsmethode.
Organisation
Die F.I.R.S. (Fédération Internationale de Roller Sports) ist der Weltverband für Rollsport, er koordiniert das sportliche Regelwerk und veranstaltet Weltmeisterschaften in den Disziplinen Rollhockey, Rollkunstlauf, Inline-Hockey, Alpin und Speedskating (ehemals Rollschnelllauf). Mitglieder der FIRS sind die nationalen Verbände: DRIV (Deutschland), ÖRSV (Österreich) usw. Für die Kategorie Inlinekunstlauf ist auf internationaler Ebene die IIFSA (International Inline Figure Skating Association) und auf europäischer Ebene die EIFSA (European inline Figure Skating Association) zuständig.
Die offiziellen Disziplinen
Die offiziellen Disziplinen sind jene, welche vom Weltverband für Rollsport (F.I.R.S.) anerkannt sind und in welchen regelmäßig (jährlich) Weltmeisterschaften durchgeführt werden.
Rollkunstlauf
Rollkunstlauf ist aufgebaut wie Eiskunstlauf, nur eben auf Rollschuhen. Ähnlich wie beim Eiskunstlauf werden die Wettkämpfe mit Pflicht (gibt es beim Eiskunstlauf nicht mehr), Kurzkür und Kür durchgeführt. Wie beim Eislauf gibt es Paar- und Einzelwettkämpfe.
Inlinekunstlauf
Inlinekunstlauf ist mittler Weile seit einigen Jahren als eigene Disziplin bei den Rollkunstlaufweltmeisterschaften vertreten. Diese Sportart ist dem Eiskunstlauf noch näher, als der Rollkunstlauf, da beim Inlinekunstlaufskate die Rollen hintereinander und in einer Wiege (ähnlich dem Schlittschuheisen) befestigt sind. Ein eleganter und wendiger Laufstil wird somit ermöglicht. Auch ein Wechsel zwischen den Sportarten Eis-und Inlinekunstlauf ist jederzeit möglich, da die zu erlernende Technik (anders als beim Rollkunstlauf) sehr ähnlich ist.
Inline-Hockey / Inline-Skaterhockey
Inlinehockey ist Eishockey sehr ähnlich, jedoch wird anstatt auf Eis auf einem speziellen Plastikbelag oder Beton gespielt, und statt Eishockey-Schuhen tragen die Spieler Inline-Hockey-Schuhe. Inline-Hockey wird in der offiziellen Version der F.I.R.S. mit Puck und ohne Körpereinsatz gespielt.
Rollschnelllauf / Inline-Speedskating
→ Hauptartikel: Inline-Speedskating
Bei dieser Variante des Sports geht es darum, möglichst als Erster mit der vordersten Rolle die Ziellinie zu überfahren. Die Renndistanzen variieren dabei zwischen dem Einzelsprint (ab 200 m) über die 1000 m Sprint bis hin zu Massenstartrennen über die Marathonlänge, oder noch längeren Distanzen, etwa One-Eleven (111 km) in der Schweiz, der Athens-2-Atlanta (86 Meilen ~ 138,4 km) in den USA oder die 24 Stunden von Le Mans (Frankreich).
Die Rennen werden entweder auf Rundkursen (100 m bis 400 m Bahn) mit zum Teil überhöhten Kurven oder auf Straßen durchgeführt.
Der Sport wird von Inline-Speedskatern, teils schon ab etwa dem vierten Lebensjahr, betrieben. Während es bei den Jugendlichen bei den Wettkämpfen um die Beherrschung des Sportgerätes geht, ist bei erwachsenen Sportlern neben der Kraft und der Ausdauer die Taktik von entscheidender Bedeutung. Es gilt, den Windschatten des Vordermannes auszunutzen, um Kraft zu sparen. Auch durch die Organisation der Fahrer in Teams ist der Verlauf eines Rennens am ehesten mit dem eines Radrennens vergleichbar.
Die Ausrüstung eines Speedskaters besteht mindestens aus einem Fahrradhelm und einem Paar Speedskates. Diese bestehen aus drei Teilen, dem Schuh selbst, der Schiene und den Rollen. Im Allgemeinen sind diese Teile miteinander verschraubt und damit austauschbar. Die Position der Schiene relativ zum Schuh kann damit variiert werden. Während die Schiene früher meist fünf Rollen (selten größer als 84 mm) aufnahm sind nun vier (größere) Rollen Standard. Die Klappschiene aus dem Eisschnelllauf hat sich beim Inlinen nicht durchgesetzt. Die Rollen sind an den Enden im Gegensatz zu Hockey- und Aggressivrollen elliptisch geformt. Die Rollen haben mittlerweile meist einen Durchmesser von 110 mm. (Zwischen 2005 und 2007 lag die maximal erlaubte Rollengröße bei 100 mm.) Die Länge der Schiene inklusive Rollen darf einen halben Meter nicht überschreiten. Die Schuhe sind zumeist knöchelhoch. Sie bestehen aus einer Karbonschale, die innen mit Leder ausgepolstert ist. Das Tragen eines Helms ist nach internationalem Reglement Pflicht.
Der nach Anzahl der Teilnehmer größte Inlinewettbewerb der Welt ist der Berlin-Marathon. Die führenden Nationen sind Kolumbien, Italien, USA, Südkorea, Frankreich, Argentinien, Taiwan, Chile und Neuseeland. Mit 50 Weltmeistertiteln ist Chad Hedrick der erfolgreichste Inline-Speedskater. Durch das Erringen der Goldmedaille im Eisschnelllauf bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin (nach nur drei Jahren Training auf dem Eis) hat er maßgeblich für die Steigerung des Stellenwerts des Sports gesorgt.
Inlinedownhill
Inlinedownhill ist eine Form des Inlineskatens, bei der eine asphaltierte Strecke bergab gefahren wird. Eine übliche Downhill-Strecke hat ein durchschnittliches Gefälle von 7 bis 13 Prozent und mehrere Haarnadelkurven. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei etwa 60 km/h. Auf manchen Strecken werden jedoch Geschwindigkeiten von rund 110 km/h erreicht. Seit dem Jahr 2000 werden jährlich durch die F.I.R.S. Weltmeisterschaften durchgeführt. Seit Mitte der 1990er werden im Europa- und Weltcup regelmäßig Rennen durchgeführt.
Inline Alpin
Beim Inline Alpin geht es darum, möglichst schnell eine Straße (mit einem Gefälle von 6 % bis 15 %) bergab zu fahren, wobei mittels Stöcken Kippstangen (bei Slalom, Riesenslalom, Parallelslalom) zu umfahren sind. Ähnlich wie beim Skifahren zerfällt Inline Alpin in die Disziplinen Slalom, Riesenslalom, Parallelslalom und Downhill (Abfahrt). Die verwendeten Skates haben 4 oder 5 Rollen. Die Rollengröße variiert zwischen 80 mm und 110 mm. Die Schutzausrüstung besteht aus Helm (oft mit Kinnschutz), Knie- und Ellenbogenschützern sowie Rücken- und Brustprotektoren. Die Stöcke sind mit einem Schlagschutz versehen.
Die erste Weltmeisterschaft fand am 6. Juni 2004 in Assling statt. Die führenden Nationen sind Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz.
Die Trendsport-Varianten
Nachtskaten
Das Nachtskaten oder Nightskating ist ein Ereignis, bei dem viele Skater zumeist auf öffentlichen Straßen zusammen skaten. Der gesellschaftliche Aspekt der Veranstaltungen ist meist wichtiger als der sportliche. Von den amerikanischen Metropolen ausgehend breiteten sich die Gruppenskate-Veranstaltungen in den späten 90er Jahren in den europäischen Großstädten aus. Der wöchentliche Skate-Treff in Paris (das so genannte Pari Roller) ist mit bis zu 35.000 Skatern eine der größten Nightskate-Veranstaltungen. Das Tuesday Night Skating (TNS) in Frankfurt am Main gilt als schnellste Skatenight-Veranstaltung Deutschlands.
Fitness
Diese Variante ist für alle Altersgruppen geeignet und wird von den meisten Einsteigern dauerhaft weiter betrieben. Motivation kann Erholung, Gruppen- und Landschaftserlebnis, Gesundheitsprävention oder Ausdauertraining sein. Es wird eine Fülle verschiedener Breitensportveranstaltungen angeboten:
- Skatenights, in der Regel nach Feierabend oder nachts,
- Inlinetreffs, in der Regel wöchentlich abends unter der Woche,
- Skaterläufe, in der Regel tagsüber am Wochenende, wie beispielsweise Rhine on Skates im Mittelrheintal (135 km, 2007: 1200 Teilnehmer) oder das Filstal-Skating im Südwesten, oder auch
- Veranstaltungen mit Wettkampfcharakter
Egal ob im Rahmen von Veranstaltungen oder als Einzelfahrer kann Fitness-Skaten mit etwas Übung und gemäßigter Fahrweise auf geeigneten Strecken auch gut mit geeigneten Kinderwagen oder Rollstühlen unternommen werden, Integration Behinderter kann so optimal realisiert werden, und Familien müssen nicht aufgrund des Nachwuchses auf gemeinsame sportliche Aktivitäten verzichten.
Verwendet werden meistens Softboots mit Bremse.
Streethockey
Streethockey ist ähnlich wie Eishockey, wird aber auf Straßen und Parkplätzen gespielt. Das macht Streethockey zur Basis- und Breitensportvariante des Inline-Hockey. Hier wird Körperbeherrschung gepaart mit gutem Reaktionsvermögen gefordert, da man nicht nur gegen die Schwerkraft kämpfen, sondern auch auf Gegner und Unebenheiten im Untergrund achten muss. Gespielt wird mit normalen Fitness-Skates, bei denen häufig die Bremse abmontiert wird. Streethockey wird auch mit normalen Hockeyskates gespielt, für die man jedoch Outdoorrollen benötigt, die in der Regel eine Stärke von 84A haben. Hallenrollen eignen sich für Streethockey nicht, da sie extrem weich sind und auf Asphalt schon nach wenigen Kilometern aufgebraucht wären. Außerdem werden für Streethockey festere Schuhe vorgezogen als in der Halle.
Nordic Skating / Nordic Blading
Analog zum Nordic Walking ist das Nordic Skating zu sehen. Hierbei werden Stöcke eingesetzt, um die Vorwärtsbewegung auch mit dem Oberkörper zu unterstützen. Dies hat besonders auf steilen Anstiegen beträchtliche Vorteile. Beim Nordic Blading entstehen ganz eigene Bewegungsmuster, die in keiner Weise mit dem Speedskaten zu vergleichen sind. Technisch sind das Speedskaten und das Nordic Skaten recht unterschiedlich. Das Speedskaten ist eher mit dem Eisschnelllauf vergleichbar, das Nordic Skating eher mit der Technik im Skilanglauf. Deutschland und besonders Bayern sind führend in der Sportart. Die Streckenlängen liegen in der Regel zwischen 5 km und 21 km.
Freestyle-Slalom
Beim Freestyle-Slalom gilt es, möglichst trickreich eine mit Kegeln markierte Strecke abzufahren.
Regeln: Bei Meisterschaften sind bis zu drei mit je 20 Kegeln besetzte Strecken zu durchfahren. Die Strecken sind im Abstand von 50, 80 und 120 cm von Kegelmitte zu Kegelmitte mit 8 cm breiten und 8 bis 10 cm hohen Kegeln besetzt. Der Skater hat in einem oder mehreren Läufen 90 Sekunden Zeit, auf den Bahnen möglichst viele und schwere Figuren vorzuführen. Die Figuren werden mit Punkten zwischen 0 und 100 bewertet. Abzüge gibt es für umgeworfene Kegel (0,5 Punkte), Stürze (2 bis 5 Punkte) und ausgelassene Kegelreihen (10 Punkte). Bei mehreren Läufen wird der beste gewertet.
Die wichtigsten Meisterschaften finden in Paris (WorldCup), Monza, London und Moskau statt.
Für Freestyle-Slalom eignen sich Schuhe mit relativ kurzer „gerockter“ Schiene, mittelgroßen, harten (Hockey-)Rollen und ohne Fersenbremse. Für privates Üben bieten sich leere, wegen des Windes mit einem Steinchen beschwerte Filmdosen an.
Aggressive skating
Für diese Variante des Inlineskatings ist eine gute Körperbeherrschung und wenig Angst vor Stürzen wichtig. Auch wird bei dieser Variante stark auf ein elegantes Ausführen der Tricks geachtet. Grundsätzlich werden zwei Unterkategorien unterschieden:
Beim Streetskaten wird meist an öffentlichen Plätzen in Städten geskatet. Hier werden die Tricks kreativ entweder an den im städtischen Raum vorzufindenden Hindernissen (obstacles), Mauern, Treppen, Geländer, Rampen und ähnliches, oder aber in einer künstlich angelegten Hindernislandschaft gemacht (Skatepark – meistens aus Holz, gelegentlich auch aus Beton gebaut), die dem städtischen Raum in skate-optimierter Form nachempfunden ist. Beim reinen Streetskaten außerhalb der Skateparks kommt es durch die Nutzung des öffentlichen Raumes und den oft mit dem Skaten einhergehenden Sachbeschädigungen und Lärmentwicklungen gelegentlich zu Konfrontationen mit Anwohnern, Haus- und Grundstückseigentümern sowie den Ordnungskräften. Ein für das Streetskaten geeignetes Terrain wird Spot genannt.
Daneben gibt es beim Aggressive-Skating den Bereich Vert (von englisch vertical, deutsch senkrecht). Hier wird in einer speziell dafür geschaffenen Halfpipe gefahren, einer im Profil U-förmig konstruierten Anlage, in welcher der Skater zwei gegenüberliegende, im oberen Teil senkrechte Steilwände (vert) befährt, die durch Rundungen (transitions) mit einer dazwischenliegenden, waagerechten Ebene (flat) verbunden sind. Die Tricks werden im Vertskaten entweder als Flugtricks (airs) oberhalb der Steilwand durchgeführt oder aber an der meistens mit einem Stahlrohr (coping) versehenen Abschlusskante der Steilwand (liptricks). Eine populäre Abwandlung der Halfpipe ist die Miniramp, eine niedriger ausgeführte Konstruktion ohne den vertikalen Anteil der Steilwand. Weiter die Spineramp, das sind 2 Viertelrohre (Quarter Pipes) aneinander gestellt so das quasi eine Spitze mit 2 copings entsteht.
Aufgrund der starken Materialbeanspruchung sind für das Aggressive-Skating spezielle Aggressive-Skates unerlässlich. Bei aktuellen Modellen ist beispielsweise eine abschraubbare Schiene standardisiert. Des weiteren wurde das UFS (Universal Frame System) eingeführt welches durch gleiche Anordnung der Befestigungsschrauben bei allen Schienen der in diesem Sport vertretenen Herstellern ein Zusammenstellen von verschiedenen Skates und Schienen ermöglicht. Eine seitliche Auflagefläche zwischen Schuh und Schiene (Soulplate) hat das Grinden - also das Gleiten auf Hindernissen - revolutioniert. Bei vielen Grinds wird auch die Schiene benutzt. Um dieses zu erleichtern nehmen viele Skater die Rollen in der Mitte der Schiene heraus. Viele Hersteller von Schienen verzichten auch gleich auf die Rollen in der Mitte und ersetzen sie durch einen speziell geformten Plastikblock der die Gleitfähigkeit erhöht. Das Grinden erfordert sehr viel Geschick, Gleichgewicht und Mut da ein Sturz auf eine Stange (rail), Steinkante (curb) oder der gleichen ernsthafte Verletzungen verursachen kann. Diese Sportart sollte nicht von Einsteigern erlernt werden und keinesfalls ohne Vorwissen und dementsprechender Schutzkleidung ausgeübt werden.
Für die im Aggressive-Skating üblichen Tricks haben sich wie in vielen anderen Funsport-Arten englische Begriffe eingebürgert. Eine detaillierte Auflistung ist unter Inlineskatetricks zu finden.
Inline-Basketball
Inline-Basketball (IBB) wird auf normalen Basketballfeldern gespielt und lehnt sich auch sehr stark an die Regeln des Basketballs an. Schrittregeln werden durch Sekundenregeln ersetzt. Dadurch, dass die Teilnehmer sich auf Skates fortbewegen, hat das Spiel eine andere Dynamik als normales Basketball und gestaltet sich gleichzeitig etwas komplizierter, da man die eigene Geschwindigkeit beim Korbwurf kompensieren muss. IBB erfordert hohe Sicherheit und Wendigkeit auf Skates. Es wird ohne Handschoner gespielt, weil sonst der Ball nicht kontrolliert werden kann. Als Skates werden Fitness- oder Hockey-Skates benutzt, die wendig sind und einen schnellen Antritt ermöglichen.
Inline-Fußball
Inline-Fußball (auch Roller-Soccer genannt) wird gerne von Speedskatern im Training gespielt. Die Regeln sind ähnlich denen des Hallenfußballs. Gespielt wird entweder auf abgetauten Eishockeyfeldern (dort dann auf Hockeytore) oder in Handballhallen (dort dann auf Handballtore).
Rechtliche Situation
Die rechtliche Stellung von Inlineskatern ist strittig. Eine Auffassung ist die, dass im deutschen Straßenverkehrsrecht Inlineskater als Fußgänger gelten und Inlineskates nach der Straßenverkehrs-Ordnung als Spielgeräte anzusehen seien; nach anderer Lesart sind Inlineskates „der Bauart und Bestimmung nach für Geschwindigkeiten größer als Schrittgeschwindigkeit“ ausgelegt und deswegen als Fahrzeuge zu werten. Damit müssen sie auf der Fahrbahn fahren.[1] Ein Urteil des Bundesgerichtshofs vom 19. März 2002 (VI ZR 333/00) besagt, dass Inlineskater der Gruppe der besonderen Fortbewegungsmittel zugeordnet werden müssen und damit auf dem Fußweg in Schrittgeschwindigkeit fahren müssen (auf Straßen ohne Fußweg außerorts am linken Straßenrand, innerorts am linken oder rechten Straßenrand). Da Skater wesentlich schneller als Fußgänger, aber weniger beweglich sind, ist das Befahren der Gehwege nicht ideal. Auch das Fahren auf der linken Straßenseite kann lebensgefährlich sein. Der Bundesgerichtshof hat den Gesetzgeber aufgefordert, hier möglichst schnell Klarheit zu schaffen. Der Bundesrat hat am 3. April 2009 einer Verordnung zugestimmt, dass künftig kurze Strecken in Tempo-30-Zonen auf der Straße für Skater geöffnet werden können, wenn der Gehweg nicht befahrbar ist.[2] Außerdem wurde ein Straßenschild mit Inlineskater-Piktogramm eingeführt, mit dem die Benutzung von Verkehrsflächen wie Tempo-30-Zonen und Radwegen durch Inlineskater freigegeben werden kann[3]. Ohne entsprechende Beschilderung bleibt das Befahren von Radwegen in Deutschland für Inlineskater verboten.
Im Gegensatz dazu ist in Österreich grundsätzlich die Benutzung von Radfahranlagen gestattet, wodurch Inlineskater dann rechtlich als Radfahrer gelten. Die Benutzung der allgemeinen Fahrbahn ist grundsätzlich nicht erlaubt.
In der Schweiz gelten gemäß Strassenverkehrsgesetz (SVG) die Inlineskates als sogenannte 'fäG' (fahrzeugähnliche Gefährte). Sie dürfen überall dort eingesetzt werden, wo sich Fußgänger bewegen dürfen, außerdem auch auf Radwegen und bei geringem Verkehrsaufkommen auf Nebenstraßen. Hauptstraßen sind tabu. Sie haben sich an Fußgänger- und 'fäG'-Verbotstafeln (Verbotstafel mit einem Inlineschuh darauf) zu halten. Nachts ist vorne ein weißes und hinten ein rotes Licht zur Markierung anzubringen. 'fäG' haben gleiche Rechte wie Fußgänger, so auch am Fußgängerstreifen.
Siehe auch
- Inline-Skate: Wikipedia-Artikel zum Sportgerät selbst
- Flaeming-Skate: Bekannte deutsche Skate-Strecke in Brandenburg
Einzelnachweise
- ↑ http://www.skateright.de/ Skateright: Thesen zur Einordnung von Inlineskates als Fahrzeuge im Straßenverkehr
- ↑ http://www.welt.de/vermischtes/article3497631/Strassenverbot-fuer-Inline-Skates-aufgehoben.html Bundesrat: Straßenverbot für Inline-Skates aufgehoben
- ↑ http://www.n24.de/news/newsitem_4952796.html Inliner bekommen eigenes Verkehrsschild
Weblinks
- D.I.V. - Deutscher Inline-Skate-Verband e.V.
- DRIV − Deutscher Rollsport und Inline-Verband e. V.
- ÖRSV − Österreichischer Rollsport- und Inline-Skate Verband
- SRV − Schweizerischer Rollsport Verband SRV
- EIFSA (European Inline Figure Skating Association)
Wikimedia Foundation.