- Romantische Medizin
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Romantische Medizin bezeichnet eine vor allem in Deutschland um 1800 populäre Richtung der Medizin. Sie nimmt Bezug auf die romantische Naturphilosophie von Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, die eine Einheit von Natur und Geist sah. Bedeutende Anhänger waren zumindest zeitweise Andreas Röschlaub, Johann Christian Reil, Dietrich Georg von Kieser, Philipp Franz von Walther, Johann Lukas Schönlein, Carl Gustav Carus sowie der junge Johannes Peter Müller[1], dem ab 1833 als Professor für Physiologie in Berlin die Rückkehr zu einer wissenschaftlich orientierten Medizin gelang.
Die romantische Medizin wird im historischen Rückblick häufig als eine spekulative Sackgasse des wissenschaftlichen Fortschritts in der Medizin gesehen.
Literatur
- Paul Diepgen:: Alte und Neue Romantik in der Medizin. Nach einem in der Berliner Medizinischen Gesellschaft am 4. November 1931 gehaltenen Vortrag. PDF (1,2 MB)
- Ernst Hirschfeld: Romantische Medizin. Zu einer zukünftigen Geschichte der naturphilosophischen Ära. Kyklos 3, 1-89 (1930)
- Albrecht Koschorke: Poiesis des Leibes. Johann Christian Reils romantische Medizin. (20. August 2004). In: Goethezeitportal PDF
- Werner Leibbrand: Romantische Medizin. Goverts, Hamburg und Leipzig 1937
- Roland Schiffter: „… ich habe immer klüger gehandelt … als die philisterhaften Ärzte …“ Romantische Medizin im Alltag der Bettina von Arnim - und anderswo. Königshausen & Neumann, Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3307-8
- Nelly Tsouyopoulos: Andreas Röschlaub und die Romantische Medizin. Stuttgart und New York 1982
- Urban Wiesing: Kunst oder Wissenschaft? Konzeptionen der Medizin in der deutschen Romantik. Stuttgart 1995
Einzelnachweise
- ↑ Jörg Christian Claus: Medizingeschichte, Wiesbaden 1985, ISBN 3-922264-56-5
Kategorien:- Medizin (Frühe Neuzeit)
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