- Roque Dalton
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Roque Dalton (* 14. Mai 1935 in San Salvador; † 10. Mai 1975 in Quezaltepeque) war ein Dichter und Journalist aus El Salvador.
Roque Dalton wurde 1935 als unehelicher Sohn des reichen US-amerikanischen Unternehmers Winall Dalton und der salvadorianischen Krankenschwester María García Medrano geboren.
Dalton besuchte eine exklusive Jesuitenschule in San Salvador. Danach studierte er Jura in Santiago de Chile an der Universidad Nacional de Chile. Dort lernte er linksradikale Studenten und den berühmten Maler Diego Rivera kennen. Diese Bekanntschaften weckten seine Begeisterung für die Ideen des Sozialismus.
Nach seiner Rückkehr nach El Salvador begann er ein Jurastudium an der Universidad Nacional de El Salvador. 1955 gründete er den Literaturzirkel Circulo Literario Universitario. Dalton war politisch sehr aktiv. Er trat der Kommunistischen Partei bei. Im Jahr 1959 wurde er verhaftet und zum Tode verurteilt. Am Tag vor seiner Hinrichtung wurde Präsident José Maria Lemus gestürzt; dies rettete Dalton vor der Exekution. Nach seiner Freilassung ging er nach Mexiko ins Exil. In seinen im Exil verfassten Büchern El turno del ofendido und La ventana en el rostro berichtet er über diese Geschehnisse.
1961 reiste Dalton nach Kuba, wo er bis 1965 blieb. In diesem Jahr kehrte Dalton nach El Salvador zurück, wurde dort aber bald wieder verhaftet und zum Tode verurteilt. Wieder jedoch konnte er der Exekution entgehen: Ein Erdbeben ließ die Mauern seines Gefängnisses einstürzen, und ihm gelang die Flucht nach Kuba. Von dort aus wurde er als Korrespondent für The International Review nach Prag entsandt. Dort verfasste er Taberna y otros lugares sowie die Biographie Miguel Mármols.
1970 wurde Dalton zur bekannten Person der Salvadorianischen Linken. In kubanischen Militärcamps ließ er sich soldatisch ausbilden. Er bot sich den Fuerzas Populares para la Liberación als Kämpfer an. Deren Führer jedoch wies ihn zurück mit dem Hinweis, dass seine Rolle in der Revolution die eines Dichters sei, nicht die eines Soldaten. Daraufhin trat Dalton der Ejérito Revolucionario del Pueblo bei. Dalton geriet in dieser "Revolutionären Volksarmee" schnell mit anderen Mitgliedern aneinander. Man unterstellte ihm, die Organisation spalten zu wollen, und exekutierte ihn am 10. Mai 1975. Wahrscheinlich durch die salvadorianische Regierung wurde später das Gerücht in Umlauf gebracht, wonach Dalton als CIA-Agent enttarnt und deshalb hingerichtet worden wäre.
Literatur
- Mía junto a los pájaros, 1957
- La ventana en el rostro, 1961
- El mar, 1962
- El turno del ofendido, 1962
- Los testimonios, 1964
- Poemas, 1968
- Taberna y otros lugares, 1969
- y otros lugares, und andere Orte, Stroemfeld, Frankfurt, Basel, 1981
- Los pequenos infiernos, 1970
Weblinks
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