Rosa Mira

Rosa Mira

Rosa Mira - Die Weltrose (russisch: Роза Мира) ist das im stalinistischen Gefängnis insgeheim geschriebene Lebenswerk des Poeten und Mystikers Daniil Andrejew.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Während seiner Gefangenschaft (1947-1957) in Wladimir hatte Andrejew „mystische Visionen“ und begann sein Werk Rosa Mira zu schreiben, welches er erst nach seiner Freilassung im Jahre 1958 beendete. Seine Werke wurden immer wieder konfisziert und vernichtet. Trotzdem schrieb er weiter – auf Zeitungsrändern und Einwickelpapier. Mitgefangene halfen, diese Texte zu verbergen. Mit seiner Entlassung konnte er das umfangreiche Material nicht aus dem Gefängnis heraustragen. Dies gelang aber seiner Frau Alla Andrejewa, wobei der Gefängnisdirektor ihr eigenhändig den Sack mit den Handschriften übergab. So gelangte die Weltrose in die Freiheit. Es folgte eine Zeit der ununterbrochenen redaktionellen Bearbeitung der Handschriften. Kurz vor seinem Tode übergab er dieses Werk seiner Frau. Das Ende des Chruschtschowschen Tauwetters naht und die Zügel wurden unter Breschnew wieder stark angezogen. Eine Fassung des Buches wurde in einem Wald im Nordkaukasus, wo er seine letzten Tage verbrachte, unter einem Baum vergraben. Eine zweite Fassung des Manuskripts wurde zu Hause aufbewahrt und dreißig Jahre unter Verschluss gehalten, immer von der Gefahr bedroht, entdeckt und vernichtet zu werden. Die Handschriften selbst, so wie sie aus dem Gefängnis herausgebracht worden waren, sind nach England überführt worden. Das Buch wurde in den 80er Jahren in der Sowjetunion abgeschrieben und abfotografiert und im Selbstverlag (Samisdat) gedruckt. 1991 wurde es offiziell veröffentlicht. Ab 2003 begannen die Arbeiten für die deutsche Ausgabe beim Verlag Vega e. K. und 2005 wurde es auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert.

Inhalt

Dieses Buch entwirft eine Vision von der Entstehung und Entfaltung des Universums aus dem Ringen zweier polarer Kräfte und stellt die Erde als eine Zusammenballung von verschiedenen Materiearten dar. Die Entwicklung der Erde, der Menschheit sowie die persönliche Entwicklung jedes Individuums wird im Zusammenhang mit den universellen Gesetzen originell und logisch zugleich betrachtet.

Dieses Werk wird in der deutschen Fassung in drei Bände unterteilt:

Band 1

Die Bücher I bis VI sind 2005 erschienen. Der Band beinhaltet die Kosmologie des Autors. Schwerpunkte sind die Herkunft und die Aspekte des Guten und des Bösen, Überwindung der Gegenüberstellung von Wissenschaft und Religion, die Notwendigkeit einer ethischen Instanz über den Staaten, Religionen als metaphysische Teilwahrheiten und ihre gegenseitige Annäherung als eine Zukunftschance für die Menschheit, Verbrüderung der christlichen Strömungen und ihre Toleranz den anderen Konfessionen gegenüber, die Hierarchien der mit der Erde verbundenen Daseinsschichten. Das Werden einer menschlichen Monade, das Verhältnis des Menschen zum Tier- und Pflanzenreich und die Weltweiblichkeit („Sventa-Sventana“) als ein im Christentum verschwiegener Aspekt Gottes.

Band 2

Die Bücher VII bis X, deren Veröffentlichung voraussichtlich im Frühjahr 2007 erfolgt, enthalten eine Analyse der russischen Geschichte im Lichte der Kosmologie Andrejews. Dabei geht er auf die Kunst- und Kulturgeschichte Russlands sowie auf die Boten, Genies und Propheten unter den russischen Künstlern ein.

Band 3

Für die Bücher XI und XII der Rosa Mira ist eine Veröffentlichung im Jahr 2008 vorgesehen. Sie beschreiben die Gegenwart Daniil Andrejews und die metaphysischen Hintergründe und die Abgründe der stalinistischen Zeit. Behandelt werden der 2. Weltkrieg, die Gefahr einer weltweiten Tyrannei sowie Gedanken über den edlen Menschen von morgen, die Interreligion, die Apokalypse und den Übergang der Erde in eine neue materielle Qualität.

Übersetzungen

  • 1991 Polnisch: Róża Świata (fragm.)
  • 1995 Spanisch: La Rosa del mundo y su lugar en la historia
  • 1996 Tschechisch: Růže světa: metafilosofie historie
  • 1997 Englisch: The Rose of the World. The Metaphilosophy of History (Bu. I - VI)
  • 2005 Deutsch: Rosa mira - Die Weltrose
  • Finnisch
  • Japanisch

Literatur

  • Андреев, Д.: Роза Мира. Метафилософия истории. Москва «Прометей» 1991. ISBN 5-7042-00-67-2
  • Andrejew, D.: Rosa Mira – Die Weltrose. Band 1. Frankeneck 2005. ISBN 978-3-9808919-7-4 (3-9808919-7-6)
  • Andrejew, D.: Rosa Mira – Die Weltrose. Band 2. Frankeneck 2007. ISBN 978-3-9811767-2-8 (3-9811767-2-3)
  • Sojnikow, A.: Betrachtungen über „Die Rose der Welt“ von D. Andrejew, den Münchener Einsiedler Timofej mit seiner Ost-West-Friedenskirche und die Reise nach Indien zu dem rätselhaften Sathya Sai Baba. Verlag «Oblik» 1999. ISBN 5-85976-135-X; Verlag Vega e. K. 2004. ISBN 3-9808339-9-2
  • Scarpati Kozlačkov, D.: Andreev, Daniil Leonodovič: ROZA MIRA. Metafilosofija istorii., Kindlers Neues Literaturlexikon, Kindler Verlag GmbH, München 1998. ISBN 3-463-43021-5

Weblinks


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